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0775 China : vol.3
China : vol.3 / Page 775 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER TSHUNG-SHAN BEI NAN-KING.

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In noch grösserem Abstand, etwa 2 g. M. [4 km], der wieder durch Löss-Land ausgefüllt ist, erhebt sich die vierte Kette. Es ist der schon genannte Tsh u ng- s h a n , der mit seinem steilen Nord-Abfall und seinem sanften Süd-Gehänge, das sich an die schneidigen Höhenkanten anschliesst, einen für dieses gesammte Gebirgsland charakteristischen Typus bildet. Er ist aus einer mächtigen Folge von grobkörnigen Sandsteinen aufgebaut, deren festeste conglomeratische Schichten die First bilden. Am Süd-Gehänge und in einer Einsattelung folgen gelbe lockere Sandsteine und schwarze Schiefer, die voll von unbestimmbaren fucoiden-artigen P f l a n z e n r e s t e n sind ; darauf sehr grobe festere Sandsteine und Conglomerate von eigrossen Quarz-Geröllen. Nach längerer Unterbrechung kommt man zu einem tiefen Graben, in welchem weiche, intensiv rot he Sandsteine und grobe ro t h e Conglomerate mit schwach gerollten Stücken von Quarz, Porphyr und Kalkstein anstehen.') Darauf lagert sich Löss, in welchen das Alluvium des nächsten Thalzugs eingebettet ist. In weiterer Entfernung gegen Südosten steigen wieder Höhenzüge auf.

Unmittelbar südlich von diesem Graben liegen die berühmten » M I N G -Gräber « in öder Umgebung. Was jetzt noch steht, sind plumpe verfallene Bauwerke, die sich auf Bogen mit sehr dicken Pfeilern erheben ; ferner, als riesenhafter Monolith, eine mächtige Steintafel auf dem Rücken einer Schildkröte ; endlich eine imposante Doppelreihe von aus Kalkstein plump ausgehauenen Thieren und gigantischen menschlichen Figuren, die sich in Abständen von je ungefähr wo Fuss [30 m] folgen und bei Kaisergräbern häufig vorkommen. Gegen Süden folgt nun Ebene, und erst in 4 g. M. [7 km] weiter ein anderer west-östlicher [?] Gebirgszug.

 

Der W u - k u n g-- s h a n. — Es erübrigt noch die Darstellung einer Hügelgruppe, welche sich zwischen dem Strawshoe Channel und dem Hsi-hsia-shan erhebt, von Letzterem durch eine kleine Verebenung getrennt und andererseits in einer Erstreckung von beinahe 3 g: M. [S km] vom Yangtszé unmittelbar bespült wird. Ich sah zweimal im Vorüberfahren ihren Schichtenbau vom Boot aus. Sie besteht [vgl. Fig. 99] aus groben rothen San d s t e i n e n und groben, ebenfalls rothen Conglomerate n. Am Strohschuh-Canal scheinen sie bei Kwan yin-mönn das unmittelbar Hangende der gelben Kalksteine zu bilden, da sie, gleich diesen, 55° SO fallen. Am nächstfolgenden, davon getrennten Bluff fallen sie 6o° NW; dann, bei dem Dorf Yen-tszé-ki, wieder 45°, später 20°, nach SO.2) Es scheint also eine Faltung vorzuliegen, welche dem weiter südwestlich aufgenommenen Profil entspricht, aber steilere Winkel zeigt. Das gesammte Gebilde dürfte mit den hangenden Sandsteinen und Conglomeraten des Hsi-hsia-shan zu identificiren sein.3)

 

') Dieses für die Vergleichung wichtige Profil habe ich unvollkommen untersucht, da ich mich in Begleitung anderer Herren befand. Auch war es der erste Schritt in der Untersuchung der Gegend, und ich ging noch von der irrigen Voraussetzung aus, dass der geologische Bau durch die bereits von anderer Seite vorliegenden Beobachtungen klar gestellt sei. Die zuletzt genannten Schichten sind in der Zeichnung nicht mehr angegeben ; sie würden etwas rechts vom rechten Ende des Profils folgen ; dann würden sich die MING-Gräber anschliessen. — [Mit dieser Erklärung ist wahrscheinlich gemeint, das Profil sei verkürzt, das Fehlende zwischen dem letzten Gehänge und de'n auf dem Profil noch angegebenen MING-Gräbern einzuschalten. — Im Anschluss an diesen Abschnitt ist auch noch folgende Tagebuchstelle zu erwähnen . Tritt man aus dem Fung-mönn, dem Thor am Nordwest-Ende der Stadtmauer von Nan-king, so sieht man zur Linken eine isolirte, steil abgebrochene Masse schwach geneigter Bänke eines sehr groben Conglomerats mit Bruchstücken von Kalk und Sandstein von allen Grössen bis zu der einer Kegelkugel ; die Stücke sind halb gerollt. Dies ist der hiesige Repräsentant der Terrassen-Gebilde. Sie streichen NNO und fallen 18° OSO. Zu ihnen gehören jedenfalls die Conglomerate bei den MING-Gräbern, aber nicht die rothen Sandsteine am linken Ufer des Yangtszé gegenüber von Nan-king.]

  1. [Nach Tagebuch: OSO.]

  2. [Hier, wie für diesen ganzen Abschnitt, ist die genauer diTerencirte geologische Karte in Tafel V zu vergleichen, da auf Blatt ¢6 des »Atlasa wegen des kleinen Maassstabs eine zu starke Generalisirung Platz greifen musste.]

 
 

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