National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0348 China : vol.3
China : vol.3 / Page 348 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

II

308

VI. CAPITEI,. DAS GE'BIRGSGEF`UEG1 IN TIBET.

Dort tragen die Gehänge der Gipfel und die Circus-Einsattelungen beträchtliche Firnfelder, welche zum Theil Gletscher speisen. Auch weiter östlich, im Süden von Kan-tshóu-fu, sind stellenweise noch grössere Schneeanhäufungen vorhanden ; aber der Grat ist hier in schroffe und felsige Gipfel zerrissen, welche die Existenz von Gletschern zweifelhaft machen. MICHAELIS hat die Kette im Pass Hsiit -tapan (4345 m) überschritten. Das Hochthal, bei dessen Goldwäschern er sich eine Woche, im Juni und Juli 1880, aufhielt, scheint in dem Verbindungsstück zwischen Richthof en- Gebirge und Tsholo-shan zu liegen, von welchem der Lin-shui westwärts und der Bar gun gol ostwärts abfliesst 1).

  1.  Jenseits der genannten Thalfurche folgt, mit vollkommenem Parallelismus,

ein Zug, welcher in seinen einzelnen Theilstrecken die Namen Tsholo - s h a n , Ma- l i ng- s h a n und Ki - l i ë n- s h a n erhalten hat. Er wird im Süden von dem ausgedehntesten Längsthal des ganzen Gebirges begleitet, in welchem der Ta-tung-hó nach OSO fliesst und nach einem Lauf von mehr als 25o km südwärts durchbricht, während ein anderer Fluss WNW gerichtet ist, dann sich nach N wendet und sich unterhalb Su-tshóu mit dem vorgenannten Lin-shui verbindet.

  1.  Es folgt ein gewaltiger, vielfach die Schneegrenze überragender und

Gletscher tragender Zug, welcher nur der West-Hälfte des Gebirges angehört. Er besteht aus zwei Theilen. Der östliche, die Kette Alexanders des Dritten, wird im Süden von dem Oberlauf des Bulungir-gol oder Su-lei-ho begleitet. Dann bricht dieser nach Norden durch und trennt den westlichen Theil, die Kette des Ta-hsüé-shan oder des Grossen Schneegebirges, ab. Während die Alexander-Kette sich der Parallel-Structur des Gebirges zwar einfügt, aber doch nach NW abweicht, biegt die letztere, wie oben bemerkt, zu ost-westlicher Richtung um und stellt die Verbindung mit der Anembar-Zone her.

  1.  Der nächste Zug, welcher wieder in seiner ganzen Erstreckung die Richtung

nach OSO hat, zeichnet sich dadurch aus, dass er auf 63o km Erstreckung von keinem Fluss durchbrochen wird. Dennoch bildet er keine Haupt-Wasserscheide. OBRUTSCHEW theilt ihn in vier verschiedene Strecken ; wie es scheint, nach den Thalfurchen, welche ihn begleiten und von deren Bewohnern die Namen stammen. Sie sind von W nach O : a) der Ye - m a -s la an , zwischen dem 17 -ma-hó und dem hochgelegenen Thal des Sharagolyin; b) der Su l e i — Nan- s h an , zwischen dem oberen Sulei-Thal und der öden Hochfläche, in welche der abflusslose See Kara-nor eingesenkt ist ; c) das Su e s s -Gebirge, eine mächtige Anschwellung zwischen dem oberen Ta-tung-hó und den welligen Steppenflächen im Gebiet des Bukhain gol; d) der T s i ng- s la i - l i ng, südlich vom mittleren Ta-tung-hn.

  1.  Wiederum, ebenso wie (5), nur dem westlichen Theil angehörig sind die beiden einander nahezu parallelen Ketten, welche PRJE`VALSKI Hu ni b o l d t-G e bi rge und Ritter- Gebirge benannt hat. Das Humboldt- Gebirge erweist sich jetzt als ein gerade gestreckter, 250 km langer Gebirgszug, welcher

') S. die anschauliche Beschreibung dieser Gebirgswanderung in Peternu. Heft 91, 1889, S. 45-51, und die zugehörige Karte.