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0091 China : vol.3
China : vol.3 / Page 91 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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55

ERSTER ABSCHNITT.

VON KWANG- YU 'N HSIEN NACH TSHÖNG- TU FU.

Ich nehme den Faden des Berichtes dort auf, wo ich ihn im vorigen Band abgebrochen habe : bei der Stadt Kwang yuën-hsiën am Kia-ling-kiang, im nordöstlichen Sz'tshwan. Sie ist eine Etappe an dem Hauptverkehrsweg von Shensi und dem nördlichen China überhaupt nach Tshöng-tu-fu und liegt an der Grenzscheide von zwei verschiedenen Landschaften, indem hier das dem Tsinling-shan sich anschliessende Gebirgsland an Tafelland grenzt. Ich folgte der grossen Strasse, indem ich nach diesem hinabstieg.1)

~

Von Kwang-yuën-hsiën nach Miën-tshóu
(den 7ten bis t 5 ten Februar 1872).

Entfernungen in li .•

Kwang - y u é n -hsiën — Tshau - h w a -hsiën 3o — Ta-mu-shu 3o — Kiën-Tnönn-kwan 3o — Han-yang yu i5 Kiën - t s h ó u 25 — Liu-tshi-kóu 35 — Wu-liën-yi 4o — Shang-ting yu 35 Tsz'-tung-hsiën 35 — Shi-niuyu 25 — Wéi-tshöng 25 — Hang-hsiangj5u 3o — Miën-tshóu 25 li. — Zusammen 38o li oder 114 g. M. (211 km.) 2)

Das Längsthal von Kwang-yuén-hsiën und Tshau-hwa-hsiën. — Bei Kwangyuén-hsiën 3) erreicht der Kia-ling--kiang, den Querdurchbruch durch die parallelen Faltungen verlassend, die im Vorhergehenden erwähnte Thalfurche,4) welche sich in der Richtung ONO—WSW der im Süden unmittelbar zu 1200 Fuss [370 m], weiterhin aber zu weit grösserer Höhe ansteigenden Steilwand Tshöng-tsiang-yai (»Mauerklippe«) parallel erstreckt. Die Höhenlinie dieses Walles erscheint einförmig eben ; Unterbrechungen der Stetigkeit durch tiefere Einsattlungen sind nicht bemerkbar. Die Wände entblössen die Schichtenköpfe der unter einem Winkel von 150 nach SSO fallenden rothen Sandsteine. Nach Norden blicken wir von der Thalsohle zurück auf das niedere, regelmässig geschichtete Hügelland der kohleführenden Schichten mit ihren langgedehnten Siidhängen und steilen Querdurchbrüchen ; dahinter erheben sich die in immer höheren Parallelen ansteigenden Erosionsrücken der älteren Formationen mit langen ebenen Profillinien, wie sie auf Fig. 111 (Bd. II, S. 602) dargestellt sind. Wo der von Norden kommende, [selbst zu dieser Jahreszeit] wasserreiche Fluss die Längsfurche betritt, folgt er ihr mit einer Wendung

I) [Fiir den ersten Abschnitt dieses Cafiitels ist Tafel 25/26 des ersten Theils des »Atlas« zu vergleichen. Die hier meist auf die geologischen und moryhologischen Beobachtungen beschränkte Darstellung des Reiseweges findet eine Ergänzung durch die allgemeinen Schilderungen in dem betreffenden Abschnitt der » Tagebiicher aus China«, Bd. II, S. 243-34o.]

~) Ueber die Wegemaasse s. Bd. II, S. [XVII]. Unter »g. M.« (geographische Meile) ist die Seemeile (6o = 1 Grad des Aequators) verstanden. Den Werth der li, welcher ein schwankender Begriff ist, habe ich nach dem Vorgang der Jesuiten des 18. Jahrhunderts zu 200 = 1 Aequatorgrad angesetzt. Die Werthe sind in diesem Band auch in Kilometern ausgedrückt. [Dies war im Manuscrifit nicht durchweg geschehen, ist aber ergänzt worden, falls nicht die Umwandlung wegen der Schwankungen in der Länge des »li« zu unsicher erschien.]

  1. [Seit der Erörterung dieser Localität in Bd. II ist die Beschreibung der vom Ver f. in den Kohlenschichten gesammelten Pflanzenreste durch A. SCHENK in Bd. IV, S. 256-2S9, Tafel LI, Fig. 4-8, geschehen. Bestimmt wurden Macrotaenioyteris Richthofeni n. sý., Oleandridium eurychoron n. sb., Anomozamites sý., Podozamites lanceolatus HEER. Das Alter wird danach als brauner Jura angenommen. Vgl. hier Cal). III.]

  2. S. Bd. II, S. 6o4.