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0221 China : vol.3
China : vol.3 / Page 221 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS ROTHE' BECKEN.

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Dazu haben sie den Vorzug, dass die Flüsse innerhalb ihres Bereichs in der Regel schiffbar sind, weil ihr Sicheingraben in die weichen Gesteine bis zu der jedesmaligen Erosionsbasis sich leicht vollzieht. Dies gilt in hervorragendem Maasse von dem Rothen Becken. Es ist erstaunlich dicht besiedelt und reich angebaut ; fast jedes Zollbreit des Landes wird wirthschaftlich ausgenutzt. Fast alle Flüsse sind bis zu seinen Grenzen, nur wenige darüber hinaus, schiff bar und gestatten einen billigen Waarentransport. In all diesen Beziehungen hebt sich das Rothe Becken zù seinen Gunsten scharf ab von seiner allseitigen gebirgigen Umgebung, welche schwach bewohnt, landwirthschaftlich von verschwindender Bedeutung ist und dem Verkehr grosse Schwierigkeiten bietet. Die Bedeutung des Rothen Beckens wird wesentlich dadurch erhöht, dass seine Wasserstrassen eine schiffbare, wenn auch nur unter Gefahren und Mühen benutzbare Stromverbindung mit dem östlich gelegenen maritimen Vorland haben. Wie Kaschmir für Indien, so ist das Rothe Becken für China ein weit im Inneren des Gebirges gelegenes, schwer erreichbares, durch landschaftliche Schönheit hervorragendes, paradiesisches Land; aber es steht in räumlicher Ausdehnung weit über Kaschmir.

Die Grenzen des Rothen Beckens verlaufen im Norden und Süden in zwei einander ungefähr parallelen, im Mittel etwa 34o km von einander entfernten, ziemlich geraden Linien. Die Grenze im Norden ist scharf gezeichnet'); im Südosten kann sie wegen Unterbrechung der rothen Beckenschichten durch Kalksteinzüge nach Willkür enger oder weiter angenommen werden. An der Westseite wird sie in der Nordhälfte auch durch eine feste Linie bestimmt ; in der Südhälfte dagegen kennt man sie nicht, doch reichen die rothen Schichten wahrscheinlich bis an den Ta-Liang-span heran. Die Grenze im Nordosten scheint in einer sehr buchtenreichen Linie zu bestehen, ist aber sehr unbestimmt, da die Grenzgebiete im Nordosten [ Tapa-span] zu wenig bekannt sind. Nimmt man als Gestalt ein Trapez an, als mittlere Länge der Seiten im Nordwesten und Südosten 45o km und als deren rechtwinkligen Abstand 35o km, so erhält man ein Areal von etwas mehr als i 50 00o qkm 2), das also ungefähr doppelt so gross wie Bayern oder dreimal so gross wie Böhmen ist. Die Bevölkerung aber ist, trotz des durchaus gebirgigen Charakters des Gebietes, im Rothen Becken viel dichter als in diesen beiden europäischen Ländern.

In dem den Nordwesten einnehmenden Haupttheil des Rothen Beckens lagern die jüngsten sichtbaren Schichten horizontal ; die nächstälteren sind unter geringen Winkeln geneigt. Es sind klastische Sedimente, zu oberst thonig, darunter sandig mit thonigem Zwischenmittel ; dort sind auch Schichten mit gerundeten Quarzkieseln zwischengelagert. Durchwegs herrscht tiefrothe Farbe. An den Gehängen der in verwickeltem Netz eingesenkten Flussthäler macht sich der Härtewechsel der Gesteine durch Terrassenformen bemerkbar ; die ebenso verzweigten wasserscheidenden Rücken sind flach, und man glaubt stellenweise, von ihnen aus eine

  1. [S. oben S. 126.f.]

  2. [S. oben S.13 mit Anya. 2.]