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0274 China : vol.3
China : vol.3 / Page 274 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. EINZELNE THEILE VON SZ'TSHWÀN. WIRTHSCHAFTLICHES.

zuvor die Canäle noch trocken lagen und die Leute den Boden auf den Feldern ausbreiteten. Die jährlichen Unterhaltungskosten des Systems sollen weniger als 10 000 Mark betragen (LITTLE) und werden durch genau vertheilte Abgaben auf-

gebracht (VALE). Im Einzelnen wird die Bewässerungsarbeit übrigens mit Hilf e der bekannten grossen untersclilächtigen Bambus-Räder bewirkt, die sich als Hinderniss fur die Trekk-Schifffahrt lästig bemerkbar machen (WyL1E).]

B e s i e d 1 u n g 1). — Trotz ihrer fernen und isolirten Lage ist die Ebene von Tshöng-tu doch der Sitz nicht nur einer ungemein dichten, sondern zugleich einer

wohlhabenden und civilisirten Bevölkerung. Wesentlich auf die Bodenproducte

und die Verarbeitung einiger derselben angewiesen, findet sie doch in ihnen die Mittel zu ausreichendem und selbst verfeinertem Lebensunterhalt und vermag einen Theil derselben im Austausch gegen andere Bedarfsgegenstände abzugeben. Wer immer in neuerer Zeit die Ebene auf der grossen Strasse von Nordost nach Südwest durchzogen hat, muss den Eindruck einer ungewöhnlichen Verdichtung von Besiedlung und Cultur erhalten haben. Man kommt, abgesehen von der Hauptstadt, durch 6 volkreiche ummauerte Städte. Im Ganzen sind 18 Städte in ihr verstreut, darunter eine vom Rang eines fix, 3 vom Rang eines tshóu, und die Kreisstädte sind zum Theil bedeutender als manche Bezirkshauptstadt in anderen Provinzen, was Grösse, Volkszahl und stattliches Aussehen betrifft. Daneben gibt es eine grössere Anzahl sehr volkreicher und belebter Marktflecken [oder Städte ohne Mauern]. Aber geschlossene Dörfer sind selten. Dagegen ist das Land mit kleinen Häusergruppen besäet, in welchen die Landbevölkerung lebt. Jede von ihnen ist von einer kleinen Baumpflanzung umgeben, in welcher Bambus die Hauptrolle spielt, aber auch einige Frucht- und Zierbäume vertreten sind. Dies beschränkt den Blick an jeder einzelnen Stelle und gibt der Ebene streckenweise das trügerische Aussehen, als wäre sie bewaldet 2).

Ich versuchte häufiger, die Anzahl dieser [kleinen] Gruppen[siedelungen] und

ihre Bevölkerung zu schätzen, und glaube, dass entlang meinem Wege ein Durchschnitt von i6 auf eine [engl.] Quadratmeile [etwa 6 auf z qkm] und eine Durchschnittsbevölkerung von 5o Seelen auf jede Gruppe eher zu niedrig als der Wirklichkeit entsprechend ist. Es würde sich daraus eine Land- Bevölkerung von 800 auf die Eengl.] Quadratmeile 1310 auf z qkm] oder von insgesammt 1920 000 [genauer 1668 000] 3) für die ganze Ebene ergeben. Rechnet man 80o 000 für Tsliöng-tu fu und 50 000 als einen Durchschnitt für die übrigen Städte , d. i. 900 000 für deren Gesammtzahl, hinzu, so erhalten wir eine G e s a m m t - Bevölkerung von 3 600 000. Einige Städte haben allerdings weniger als 5o 000 Einwohner, andere aber, wie

1

Zq

  1. [Die folgenden Abschnitte sind einem alteren alanuscript entnommen, das sich wesentlich an den Inhalt der »Letters« halt.]

  2. [Denselben Eindruck geben LITTON (a. a. O., S. 33) und H0SIE (a. a. O., S. 3) wieder.]

  3. [Diese Berechnung nach engl. Quadratmeilen grzindet sich auf die ursyriingliche Angabe in den » Letters (Neudruck moo, S. 128), wo das Areal der Ebene zu 2400 dieser Einheit angenommen war. I)ie Berichtigung bezieht sich auf die genauere Ausmessung des Areal's (s. oben, S. 225).]