National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0065 China : vol.3
China : vol.3 / Page 65 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

GROSSE DURCHQUERUNGEN.

29

seiner kühnen Reise im Jahre 1895 zurücklegte. Er brachte den Beweis, dass man auch von Assam her direct nach dem Südwestlichen China gelangen kann.')

2. Die grossen Durchquerungen. — Die fortschreitende Kunde des Landes führte alsbald zu der Erkenntniss, dass die Wege, auf welchen der im Süden der Nordgehänge des Kwenlun gelegene Theil von Ostasien in ostwestlicher Richtung ohne allzu grosse Mühsal überschritten werden kann, von Osten her sämtlich in der Gegend von Ta-li-fu im westlichen Yünnan convergiren, gleichviel wo auf der langen Linie von Peking nach Hanoi ihre Ausgangspunkte gelegen sein mögen. Von dort gehen sie hinab nach dem Irawaddi; nur der PRINZ VON ORLÉANS 2) nahm den Ausweg nach Westen weiter nördlich. In umgekehrter Richtung, von West nach Ost, führen ausserdem auch noch Wege von dem höheren Tibet nach dem Südwestlichen China hinein. Von Osten her konnten sie noch nicht beschritten werden.3)

Ich ordne die Reisen nach den Zugangslinien. Bei den ersten können wir das innere Sz'tshwan als Ausgangsgegend annehmen.

a) Ueber Tshöng-tu-fu und Ta-tsiën-lu nach Batang, und von dort s u d w ä r t s n a c h Yü n n a n. — Alle Reisenden, welche diesen Weg von Ost nach West genommen haben, strebten, von Batang westwärts nach Tibet vorzudringen, wurden aber durch den Widerstand, dem sie begegneten, zu der südlichen Wendung gezwungen. Dieses Schicksal hatte zuerst der bereits genannte T. T. COOPER (1868) erfahren, welcher von Batang südwärts bis Wéi-hsi-ting im nordwestlichen Yünnan gelangte, von dort aber auf fast demselben Weg, auf dem er gekommen war, nach Batang, Ta-tsien-lu und Shanghai zurückkehren musste. Dem unternehmenden Kaufmann, welcher schon kurz nachher (1870) den kühnen Versuch machte, von Assam durch das östlich daran grenzende Hochgebirge nach Batang hindurchzudringen, dabei aber sein Leben verlor, ist für immer das Verdienst des Pioniers unter den von Osten gegen Tibet strebenden Reisenden gesichert. — Ihm folgte (1877) ein geschickter und erfolgreicher Reisender, der seiner weiteren Forschungslaufbahn gleichfalls bald nachher in noch jugendlichem Alter entrissene englische Capitain WILLIAM GILL. Vorher hatte er die Gebirgswelt im Norden von Tshöng-tu fu durchstreift und das entlegene Sungpan-fing als der erste [Europäer] erreicht}). Dann ging er westwärts über Batang, fand Tibet, ebenso wie sein Vor-

  1. [Die Reise fand aber in umgekehrter Richtung statt ,• ebenso die von E. C. YOUNG /905/6, s. Geogr. Journ., Bd. XXX (1907), S. 152-181, mit Karte.]

  2. [Und sjiäter (1905/06) YOUNG ; s. die vorige Anm.]

  3. [Auch noch 1904 wurde HOSIE, von Batang kommend, an der tibetischen Grenze energisch zurückgewiesen und scharf beobachtet (S. unten S. 47).]

  4. [Dies ist vielleicht insofern nicht zutretend, als sich in den Berichten von ARMAND DAVID (Nouv. Arch. du Musée d'Hist. nat., vol. VII, S. 97) die erstaunliche Mittheilung findet, dass der berühmte Reisende Ende 1869 von Tshöng-tufiu aus in der freilich unglaublichen Zeit

von 12 Taren — die Entfernung misst in der Liftlinie etwa óoo km — bis zum Kuku-nor •