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0270 China : vol.3
China : vol.3 / Page 270 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. EINZELNE THEILE VON SZ'TSHWAN. WIRTHSCHAFTLICHES.

nimmt, insbesondere durch das Vorhandensein des Vorsprungs von Tiën-hwi auf der Südost-Seite, welcher dem Scheitelpunkt des Schuttkegels genau gegenüber liegt. Auf seinem eigenen Schuttkegel kann ein Strom verschiedene Bahnen einschlagen, welche sich vom Scheitelpunkt aus radial anordnen und sich weiter hinab vielfach gabeln. Er pflegt in verschiedenen Perioden bald in die eine, bald in die andere Bahn gelenkt zu werden, und wird besonders dann zu einem Wechsel gezwungen, wenn er bei Hochwasser eine ungewöhnliche Masse von Sinkstoffen herabgetragen hat, welche ihm bei geringerer Wasserführung den alten Lauf verstopfen. So hat auch der Min nach Aufschüttung im Seebecken seinen trockenen Schuttkegel aufgebaut. Waren dabei, wie es der Regel nach sein sollte, die Linien gleicher Höhe in Halbkreisen um den Scheitelpunkt angeordnet, so musste der dem Letzteren gerade gegenüber liegende Bergvorsprung von Tiën-hwi von deri höheren Isohypsen [zu einer Zeit] erreicht werden, als dieselben von den anderen Theilen des Beckenrandes noch weit entfernt waren. Damit war in der Mittellinie ein sehr flacher trockener Damm hergestellt, als im Südwesten und Nordosten noch grosse Wasserbecken bestanden, von denen bald das eine, bald das andere den vorwaltenden Wasserzufluss erhielt. Die weitere Folge dieser Trennung war die Bildung der zwei gesonderten Abfluss-Canäle Min und To.1) Beide Rinnen sind in das Rothsandstein-Land, das wenig Widerstand bot, tief eingeschnitten. Der Beginn dieser Erosion dürfte noch aus der Zeit herstammen, als der vormalige Binnensee das ganze Becken zu einer die jetzige Ebene weit übersteigenden Höhe anfüllte, da für die Erosion des thonigen Sandsteins die mechanische Kraft des strömenden klaren Wassers genügt. Immerhin bleibt das Ausfurchen von zwei und, einschliesslich des Kinkiang- Armes, sogar von drei getrennten Canälen eine bemerkenswerthe Erscheinung. Da die zeitweilig völlige Verstopfung des einen durch einen Bergsturz, was für das Ausgraben des anderen Zeit gelassen haben würde, ausgeschlossen ist, so bleibt nur die Annahme übrig, dass zu einer Zeit, welche zwischen der See-Ausfüllung und dem jetzigen Zustand liegt, das Becken zu viel grösserer Höhe als gegenwärtig mit Sedimenten bedeckt war und der Scheitelpunkt entsprechend höher lag. Die Anordnung der Schuttmassen und die Bildung eines Dammes im kürzesten Radius würden auch dann so haben sein müssen, wie wir eben auseinandersetzten. Es würde dann der Strom bei periodischem Wechsel seines Laufs die Austiefung bald des einen, bald des anderen Abflusses gefördert haben. Damit wurde auch der Schuttkegel entsprechend erniedrigt und doch in seiner obersten Decke fortdauernd neu gebildet.

Unter natürlichen Verhältnissen würde der Min seit der Anwesenheit des Menschen oftmalig seinen Lauf gewechselt haben und noch jetzt zu zeitweiligen Aenderungen geneigt sein. Der ackerbauende Mensch hat es aber schon früh-

') Eigentlich sind drei Abflussrinnen vorhanden: diejenige des To beginnt einheitlich unterhalb Kin-tang-hsiën; diejenige des Min entsteht aus zweien, von denen die östliche, welche den Sondernamen Kin-kiang führt, zwischen Tshöna tu fu und Shwang liu-hsiën, die andere unterhalb Hsin-tsin-hsiën entweicht, und die sich bei Kiangkóu vereinigen.