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0623 China : vol.3
China : vol.3 / Page 623 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN WESTLICH VOM POYANG-SEE.

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des Berges als ein frei stehendes Dach über die scharf von ihnen gesonderten, aber ganz gleichförmig gelagerten Schiefer und Sandsteine vor. An der Grenzfläche, wo die Schiefer tief ausgefressen sind, kommen zahlreiche Quellen heraus. Die Mächtigkeit der Formation liess sich nicht schätzen.

Das Gelände zwischen dem Berg und dem See ist flachwellig, mit Höhen von 5o bis 15o Fuss [r5-45 m] ; die Wellen sind von West nach Ost gerichtet; mein Weg führte diagonal hináber. Es sind wesentlich Deck-Gebilde sichtbar. Wo immer der Weg oder ein Bach durch diese hindurch schneidet, sind die unter i) angegebenen Schichten sichtbar; bald erkennt man rothe, faserig glänzende, bald dunkelblaugraue Halb-Thonschiefer in sehr dünnschiefrigem und aufgelöstem Zustand, bald mürbe braune Sandsteine, Alles mit mehr oder weniger steiler Neigung. Als Deck-Gebilde treten auf:

  1. Geröll-Ablagerungen; sie bedecken den ungefähr wo Fuss [3o m] hohen Hügel bei Ta-ku-tang bis oben hinauf.

  2. Blaue und gelbe Thone, zum Theil sandig.

  3. Laterit.

  4. Löss.

Der Laterit lagert stets unmittelbar auf den Schiefem und Sandsteinen und geht so in dieselben über, dass sein genetischer Zusammenhang mit ihnen nicht zweifelhaft wird. Das Verhältniss der See -Schichten (Geröll und Thone) zu dem Laterit wurde mir nicht klar. Der Löss ist nur streckenweise erhalten und bildet stets die oberste Decke.

Ausflug von Ta-ku-tang nach Westsüdwest (28. Januar 1869). — Bei Ta-ku-tang greift eine Bucht des Seees, welche den besonderen Namen Ku-shan-hu führt, westlich ein. Sie zeigte sich an diesem Tage als ein ziemlich ausgetrockneter Schlammboden. Ich ging quer über

ihren Ausgang ; eine bereits oben erwähnte steinerne Brücke führte

über das Bett eines vom Lu-shan herab kommenden, die Bucht NW

durchströmenden Bachs. Ein Boot brachte mich nach dem südlich vom Eingang isolirt aufragenden Felsen Ha - m a - sh i, d. i. »Frosch-Stein« (stried frog der englischen Karten). Hier fand sich [Fig. 63] wieder eine Auflagerung von Kalkstein auf Sandstein, nämlich :

I) Dunkelgrüner dickschichtiger unreiner Sands t e i n.   Fig. 63. Profil des Ha-ma-shi,

  1. Dünnschichtige weiche, thonige Sandsteine.   am Nord-Ende des

  2. Grauer und röthlicher K a l k s t e i n.   Poyang Seees.
    Alle Schichten streichen NNO—SSW und fallen 2o° WNW.

Der Weg im Süden der Schlammbucht führte über 200 Fuss [6o ni] hohes Hügelland. Aus den aus Laterit und geschichtetem Schutt bestehenden, Alles überziehenden Deck-Gebilden ragen Blöcke von festem S an d s t e i n auf. Es folgt nach Westen welliges, einförmiges Land von 10o bis 15o Fuss [3o-45 m] Höhe, in dem kleine Reisböden durch kleine süd-nördlich verlaufende Wellen getrennt werden. Erst 4 g. M. [7 km] vom See erreichte ich Hügel von 40o bis 5oo Fuss [120—/-50 m] Höhe, zwischen denen

ein klarer, wilder Bergstrom hindurch bricht. Es zeigten

sich hier:   ®®    ®® ®®

I) Grünliche und bräunliche, parallelopipedisch

zerklüftende S c h i e fe r t h o n e; darin ein- Fig. 64. Thonschiefer-Linsen im Kalkstein.

gelagert :

2) eine 6o Fuss [20 m] mächtige Schichtgruppe von

rothem Kalkstein mit Thonschiefer-Linsen, welche im angewitterten Querbruch knotenförmig heraus ragen, in beistehender Art (Fig. 64).

Das Streichen wechselt, schien mir aber im Mittel W—O zu sein; das Fallen ist 5o° südlich'). Der Fluss bricht gerade hindurch und bildet einen Engpass im Kalkstein. Höher hinauf strömt das Wasser in wildem Lauf; das Bachbett ist mit grossen Blöcken von festem grünlichem Sandstein bedeckt. Hohe Schotter-Terrassen begleiten es an den Seiten. Zahlreiche kleine Wassermühlen beleben das Thal. In einigen wird das gedörrte Holz eines Strauches, in

SO

(Gegend von Ta-ku-tang.)

1) [Das Tagebuch hat 53° und die Bemerkung: »auch das Fallen schwankt«.]