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0660 China : vol.3
China : vol.3 / Page 660 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZ KIANG USW.

benutzten Materalien umfasste nach Angabe des Tagebuchs . 20 Stück yu-tun, 10 Stück hu-tun, sämmtlich als pai-tun-tszé bezeichnet; dazu auch Gesteinsstücke aus den besuchten Gruben und Mühlen. Auch die Bemühungen in King-tó selbst waren nicht so ganz vergeblich gewesen, wie es nach S. 611 scheinen könnte; die dort gewonnene Sammlung wird auch in »Tagebücher aus China«, Bd. I, S. 309, erwähnt. Aber das Reise-Notizbuch bemerkt dazu.. »Die guten Sorten schien man bei den Proben, die ich erhielt, absichtlich fortgelassen zu haben «.]

Man verwendet hier auch oberschlächtige Wasserräder, eine seltene Erscheinung in China. Sie haben bei 6 Fuss [1,8 m] Breite nur 6 Fuss Durchmesser, und ihre Arbeitsleistung ist gering.

Von Ki-mönn-hsiën bis Tun-ki-tshönn
(den 19. bis 22. October 1869).

[Ki-mönn-hsiën (Landweg) — Hsin-shó-pu 3o — Yü-ting tshönn 3o — Tun-ki-tshönn 8o li. Zusammen 140 li = 33 g. M.]

Mit der Erreichung von Ki-mönn war ich in die unmittelbare Nähe der Wasserscheide des Tshangkiang- und damit des Kankiang-Beckens gelangt. Dieses berührt sich hier mit dem Stromsystem des Tsiën-tang-kiang im Osten und dem Gebiet einiger kleiner Zuflüsse des Yangtszé im Norden. Statt in hohes Gebirgsland, wie ich erwartet hatte, war ich in sanftes Hügelland und in eine Gegend von hoher landschaftlicher Anmuth gekommen. Das Merkwürdigste an dieser Gegend besteht darin, dass man erst hier, in dem Quellgebiet der Flüsse, welche nach verschiedenen Seiten abfliessen, ein Land mit leichten Communicationen erreicht. Nach allen Richtungen fliessen die Gewässer durch mehr oder weniger steile, schwer zugängliche Schluchten hinab. Sie sind zwar für chinesische Mittel sämmtlich schiffbar; wäre Das nicht der Fall, so würde diese obere Gegend fest abgeschlossen sein. Ist man aber durch die wilden Gebirge hinauf gestiegen, so findet man, dass von dem Quellgebiet des einen Flusses zu denen der nächst benachbarten überall leichte Verbindungswege führen, die meist nur bequeme Pässe zu überschreiten haben 1).

Die wesentlichste Aenderung geschieht im geologischen Bau. Ki-mönn liegt noch auf Kau 1 i n g -Schiefern , und der Weg nach Osten führt noch lange auf ihnen hin. Auf ihren Schichtenköpfen aber lagert r o t h e r Sandstein ganz discordant auf 2). Schon bei der Annäherung an Ki-mönn sieht man seine rothen Wände im Osten der Stadt. Die Schichten streichen W—O und fallen sanft, nur 8 ° bis io °, nach Norden. Die Formation beginnt mit sehr groben Conglomeraten mit gerollten Einschlüssen, unter denen die Fragmente von Schiefer am Häufigsten sind. Darüber wechseln Sandstein und Conglomerat, bis der Sandstein von tiefrother Farbe höher hinauf allein herrschend wird. Die durch die Oberfläche der steil stehenden Schiefer gebildete Unterlage ist uneben, und die untersten Sedimente reichen daher zu wechselnder Tiefe hinab.

Die Thee-Cultur hat hier einen geeigneten Boden gefunden. Die Kaufmannshäuser, welche den Handel mit dem Thee in der Hand haben, befinden sich in Taföng am Tshang-kiang.

Die Wahl des weiteren Reiseweges fiel gegen meinen Wunsch wieder auf den Wasserweg.3) Doch hatte ich zuvor den kurzen Landweg nach Yü-ting, dem obersten Schifffahrtsplatz

  1. [S. oben, S. 399, 404f]

  2. [Im Reise-Tagebuch war hier noch bemerkt "wahrscheinlich Tahau-Sandstein«. Als aber Verf. bei seiner grossen Durchquerung Süd-China's von Canton aus eine in jeder Beziehung ähnliche Ablagerung in weiter Ausbreitung, namentlich in Hunan, gefunden hatte (s. oben, S. 4S9, Anm. 2), hat er die Auffassung, dieser Sandstein könnte gleich dem Tahau-Sandstein im Liegenden der Sinischen Formation sein, augenscheinlich völlig aufgegeben. Er ist vielmehr dem Gebilde zuzurechnen, das hier allgemein als D eck- S an ds t e in (s. oben, S. 476, S41f) bezeichnet worden ist, und diese Benennung ist weiter unten (S. 622) auch auf den Sandstein dieser Gegend angewandt worden. Das Alter würde danach also erheblich jünger sein.. mesozoisch bis tertiär.]

  3. In unbekanntem Land ist es selbstverständlich schwer, den Reiseweg zweckentsprechend zu gestalten. Es gab hier keinerlei bestimmten Anhalt. Da die Untersuchung der Gebirge