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0648 China : vol.3
China : vol.3 / Page 648 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG USW.

Zur Zeit wurde nur e i n Flöz bei Möng-shan bearbeitet, das durch die Schachte in einer Tiefe von 35o bis 450 Fuss [105-135 m] erreicht wird. Hauptsächlich in dem Dreieck, das vom Möng-shan und den Plätzen Lau-tung-wu und Tshang ko-shan gebildet wird, aber auch darüber hinaus gegen Nordwesten zerstreut, lag eine Anzahl verlassener Schachte. Es war aus ihrer spärlichen Vertheilung und aus der Grösse ihrer Halden ersichtlich, dass auch sie bis zu beträchtlicher Tiefe niedergegangen waren ; diese hatte nach meiner Erkundung in keinem Fall weniger als 30o Fuss betragen. Sie waren also zum Zweck des Abbaues desselben Flözes angelegt worden, aus dem die Kohle jetzt gewonnen wurde, obgleich viele von ihnen wegen Wasserandrangs oder aus anderen Gründen aufgegeben worden waren, ehe man die Kohle erreicht hatte.

Südwestlich von der Lautungwu-Gruppe dagegen war ein Gebiet, das eine andere Erscheinung darbot. Der Boden war von einer grossen Zahl kleiner, dicht an einander gedrängter alter Schachte durchbohrt, die nach der Grösse ihrer Halden nur von geringer Tiefe waren. Da das Fallen des Hauptflözes nach SW gerichtet ist, so muss es an dieser Stelle in noch grösserer Tiefe liegen als in Lau-tung-wu. Es war danach sehr wahrscheinlich, dass diese Schachte nicht dazu bestimmt gewesen sein konnten, das Hauptflöz zu erreichen. Ich erfuhr auf Befragen, dass auch hier ein kleines Flöz von nicht mehr als 3 Fuss [qo cm] Mächtigkeit aufsetzt, in einer Tiefe von i 50 m [¢S m] oder weniger. Es sollte noch bis vor Kurzem von Leuten mit kleinen Mitteln abgebaut und die Kohle zu niedrigem Preise verkauft worden sein. Die Kohle ist angeblich von minderwerthiger Qualität gewesen und soll in kleine Stücke zerfallen sein. Das Areal, innerhalb dessen das Flöz abgebaut wurde, umfasst 0/2 qkm. Die Arbeit wurde nicht weiter ausgedehnt, weil die Kohle nach Westen unter den Alluvial-Boden sinkt, welcher Wasser führt, während nach Osten das Flöz an die Oberfläche steigt und nicht abbauwürdig ist. In den Schachten von Lau-tung-wu wurde es durchsunken, aber als werthlos erachtet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dies kleine Flöz weiter westlich, wo es zu grösserer Tiefe sinkt, sich verbessert.

Die das Hauptflöz unterlagernden Schichten sind noch unerforscht. Es war angeblich in einigen Fällen der Versuch gemacht worden, sie zu durchsinken, aber die Arbeit wurde jedes Mal durch Wasser verhindert. Die Frage, ob noch andere Flöze in tieferer Lage vorhanden sind, bleibt daher offen und kann nur durch Bohrungen entschieden werden.')

Kohlenhandel. — Der gesammte Verkauf geschieht durch Zwischenhändler in Möng-shan. Es gab dort 18 Handelshäuser, deren jedes aus einer Gesellschaft von to bis i6 Personen bestand. Einzelne Theilhaber hatten zugleich Grubenbesitz. Es wurden täglich ungefähr 150 Tonnen Kohle 2) von den Gruben der Lautungwu-Gruppe nach den Niederlagen gebracht, während diejenige von der Tshangkoshan-Gruppe direct nach Loj5ing und anderen Orten der Umgebung ging. Der Preis im Klein-Handel war 300 bis 320, im Gross-Handel 26o bis 30o tsiën für den Korb, oder im Mittel etwa 2 Tael ([damals] 12 Mark) für die Tonne von woo Kilogramm; doch schwankte der Preis sogar innerhalb desselben Jahres. Von Möng-shan geht die Kohle stromabwärts, muss aber in Jau-tshóu fu oder Wu-tshöng umgeladen werden. Von diesen Stellen geschieht die Verschiffung nach verschiedenen Richtungen. Ein Theil findet seinen Weg nach Kiu-kiang. Die Fahrt von Möng shan nach letzterem Ort dauert im Mittel io bis 12 Tage, zuweilen weniger,

  1. [Tagebuch: »Auch südlich der Möngshan- Kette setzt die kohleführende Ablagerung jenseits der Wuhő-Ebene fort. Dort sind, 37 li südöstlich vom Orte Möngshan, die Minen von Tsz'-ma-ti, wo ein Flöz von 3 Fuss in einer Tiefe von 30o Fuss bearbeitet wurde. (Nach der Karte liegt der Platz an einem Zufluss des Wu-hő, dessen Hauj5tname Po-shui ist.) Die Arbeit wurde aber nur in kleinem Maassstab betrieben, weil die Kohle nur als Staubkohle gefördert werden und daher mit der von Möng-shan nicht concurriren konnte.« — Das Tagebuch deutet unbestimmt darauf hin, dass diese Kohle südlich vom Wu-hő in einem besonderen Becken gelegen sein müsse, »da die Hügel südlich vom Wu-hő nicht aus Kohlenformation bestehen«. — Ferner wird ein Kohlenplatz go li östlich von Möng-shan, bei Lai-tshóu-kai-tszé, erwähnt; doch dient die dortige Kohle angeblich nur dem localen Verbrauch, wozu sie mit Erde gemischt wird, weil sie nicht gut genug ist, um allein verwandt zu werden. Auch kann man zu Boot nicht einmal in die Nähe des Ortes gelangen.]

  2. i Tonne = 166o kin, oder 12 Körbe zu je 140 kin; ioo tsiën — 4o Pfennig.