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0573 China : vol.3
China : vol.3 / Page 573 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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UEBERSCHWEMMUNGS- UND TERRASSEN-LAND. INSELBERGE.

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wechselte sie von 3 bis 5 Knoten; dann war sie 3 Knoten bis Hsin-kóu,') darüber hinaus nur noch zwei Knoten, und bei Hsiën-tau wechselte sie von i bis 2 Knoten.2) Im Sommer füllt der Fluss das ganze Bett. Bei dem besonders hohen Wasserstand von 1869 wurde die angrenzende Landschaft überfluthet und viel Unheil angerichtet. Bei Hsiën-tau war der Damm in grosser Erstreckung fortgerissen worden ; ich sah Tausende von Menschen mit der Ausbesserung beschäftigt.

Die Landschaft ist keineswegs nur Ebene. Allerdings sind die flachen A 11 u v i e n weit ausgebreitet ; sie bestehen bis Tsai-tiën aus einem Wechsel von feinen sandigen und lehmigen Schichten (die Absätze variiren wahrscheinlich nach der Höhe der Fluth); dann sind sie vorwaltend sandig bis Hsin-kóu; jenseits dieses Ortes hingegen lehmig, von gelben, braunen und röthlichen Färbungen; diese letzteren Erden geben Material für zahlreiche kleine Backstein-Brennereien an den Ufern. Aus der Verebnung aber erheben sich too bis 30o Fuss [30-90 m] hoch mehrere vereinzelte Hügel; sie reichen auf der Süd-Seite zuweilen an den Fluss heran, während die nördlichen, bis auf einige Hügel aus festem rothen Sandstein innerhalb der Stadtmauer von Han-tshwan-hsiën, in weiterer Entfernung bleiben. Südlich von der genannten Stadt erhebt sich eine grössere Berggruppe, deren höchsten Gipfel ich auf nahe an i000 Fuss [300 ni] schätzte. So weit ich den Bau erkennen konnte, bestehen die Hügel aus sehr festem Sands t e i n ,3) welcher NW—SO bis NNW—SSO streicht und 400 bis 70° nordöstlich fällt. Die Richtung des Streichens bringt ihn in Zusammenhang mit den nordwestlich davon sich erhebenden Gebirgen von Kingshan-hsiën.4) Die Hügel sind völlig kahl; denn wo, wie hier, jeder Fuss breit ebenen Landes sorgfältig angebaut ist, wird aus dem unbenutzten Boden der Hügel die letzte Wurzel ausgescharrt, um als Feuerungsmaterial verwendet zu werden. — Ausser diesen inselartigen Hügeln beobachtet man niederes T e r r a s sen 1 a n d , welches von ihm wohl zu unterscheiden ist. Ich sah es zum ersten Mal im Norden von To-lu-kóu und dann nördlich von Han-tshwan-hsiën, in grösserer Entfernung vom Fluss. Die Höhe der letzteren Stufe über dem Alluvium schätzte ich zu 3o bis 4o Fuss [9-12 ni]. Oberhalb der Stadt bespült der Fluss am rechten Ufer unmittelbar eine kleine Terrasse, die aus rothem Thon und Laterit besteht. — Jegliches höher aufragende Land lässt man hinter sich, wenn man Hsiën-tau erreicht. Hier ist völlige Ebene, so weit der Blick reicht.

Die chinesische Karte gibt in der Ebene südlich und nördlich vom Fluss eine Anzahl grösserer Seeen an und verzeichnet C a n ä 1 e , durch welche sie mit dem Han in Verbindung zu stehen scheinen. Da auf der Nord-Seite einige aus dem Gebirgsland kommenden Flüsse in Zusammenhang mit den Canälen und Seeen gebracht sind, erwartet man einen erheblichen Abfluss nach dem Han. Ich war daher erstaunt, sämmtliche einmündende Flussbetten, mit einer Ausnahme, wasserleer zu finden, den bei Hsiën-tau-tshönn von Süden her einmündenden

Fluss, der tiefer eingeschnitten ist als die anderen, einbegriffen.   Da ihre Betten nicht
unbeträchtlich höher lagen als der jetzige Han, so ist es klar, dass alle diese Canäle durch das Hochwasser im Sommer vom Han ausgefüllt werden, und die Seeen nur Becken für das überschüssige Wasser sind. Nachdem sie sich im Herbst entleert haben, sind die Canäle trocken, und die Seeen dürften kaum einen anderen Anblick darbieten als der Tungting- See im Winter.5) Ich habe es versäumt, hierüber Erkundigungen einzuziehen. Die erwähnte Ausnahme eines wirklich einmündenden Zuflusses bildet der Yün-hő, welcher offenbar alle die weiter im Westen auf der Karte angegebenen Flüsse aufnimmt und sie dem Han zuführt. Früher mündete er bei Yün-kóu,6) jetzt thut er es bei Hsin-kóu (»neue Mündung(,), wo der Han ein spitzes Knie bildet.

Die grösseren Orte liegen wesentlich an den Einmündungsstellen der genannten Canäle. Tsai-tiën zieht sich lang am rechten Ufer hin ; es lagen hier zahlreiche Schiffe. Bei dem wichtigeren Marktflecken Hsin-kóu zählte ich deren 125, wovon ein Fünftel grössere Frachtschiffe waren. Sie luden von einheimischen Producten besonders Baumwolle und Oelkuchen. Han-tshwan-hsiën, Yang tshi-kóu und Yang lin-kóu sind unbedeutend. Erst Hsiën-tau-tshönn hat

') [Das Reisenotizbuch gibt für diese Strecke.. »2 bis 3, stellenweise 4 Knoten«.]

  1. Die angegebenen Stromgeschwindigkeiten beruhen sämmtlich auf Schätzung.

  2. [Das Reisenotizbuch bemerkt: »wahrscheinlich demselben wie bei Hauyang».]

  3. [So auf der Karte. Das Manuscri5t hatte Kin-shan-hsiën.]

  4. [S. oben, S. 467, 489f.]

°) [Daraus erklärt sich die Bemerkung im Notizbuch, der Yünkóu-Fluss sei trocken.]

34.