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0605 China : vol.3
China : vol.3 / Page 605 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS TERRASSENLAND DER TATUNG-SCHICHTEN.

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Die deutlichen Entblössungen am Fluss zeigen eine ganz gleich- O förmig gelagerte Schichtenfolge mit ungefähr W— O - Streichen und io ° Fallen nach Nord. Es wechseln ziemlich regelmässig rothe Sandsteine und rothe Conglomerate, beide von verschiedener Härte, zum Theil sehr fest cementirt; die härteren ragen an seitlichen Entblössungen leistenförmig vor. Die Sandsteine bestehen aus Quarzkörnern von Hirsekorn-Grösse; die Conglomerate führen schwach abgenutzte (eckige) Bruchstücke von festem Sandstein. Die rothe Färbung gehört dem Bindemittel an. — Eine wechselnde Zusammensetzung dieser Schichten wird weiterhin mehrfach zu erwähnen sein').

Der Tung-kwan-shan (Wild boar range der englischen Flusskarte). — Aus der Terrasse erhebt sich 0/2 g. M. (3 km) vom Ufer ein Hügelland, welches aus vier langen, parallelen, von SW nach NO gerichteten Zügen besteht [vergl. Fig. S71. Ich bestieg den nordwestlichen, welcher 15oo Fuss [450 ni] Höhe hat und den genannten Namen führt, und ging an den Gehängen des zweiten entlang. Das kleine Gebirge ist anmuthig, von üppiger Vegetation bekleidet. Allerdings stehen keine Wälder mehr, da man die Bäume nicht heranwachsen lässt; aber dicke Kiefernstümpfe in grosser Zahl bewiesen, dass grössere Bäume noch vor kurzer Zeit vorhanden gewesen waren. Die Nord-Gehänge sind mit 3 bis 4 Fuss hohem Graswuchs bekleidet, welcher keinerlei Benutzung, nicht einmal als Brennmaterial, findet; die südlichen mit dichter Strauchvegetation, in der man sich oft nur mit Schwierigkeit Bahn bricht. Azaleen und Rhododendren sind reich vertreten und müssen zur Blüthezeit den Reiz dieser Hügel wesentlich erhöhen. Auffallend ist die Menge hoher Bäume bei den Dörfern. Bambus-Gebüsche kommen ebenso bei diesen wie in der Wildniss vor. Die Thierwelt ist demgemäss reich vertreten, besonders Vögel. Fasanen, Rehe, Hasen und Wildschweine sind in Menge vorhanden. Ich sah sogar ein Eichhörnchen, eine in China seltene Erscheinung.

Der geologische Bau [Fig. 58] ist mir trotz seiner anscheinenden Einfachheit nicht klar geworden. Der zweite Zug besteht aus Kalkstein, und Dies scheint auch das Material des dritten Zuges zu sein; der vierte, welcher am höchsten aufragt,2) hat reiche, massige, rechtwinkelig abgesetzte Gipfel, über deren Zusammensetzung ich keine Vermuthung aussprechen kann. Der Kalkstein der zweiten Kette streicht nicht in der Richtung derselben, sondern NNO—SSW3) und fällt 65 ° WNW, so dass man gegen das untere Thalende in höhere Schichten kommt. Im unteren Theil ist er dunkelgrau und weissaderig, nach oben wird er dünnschichtig, gelblich und stark kieselig; er erinnert dann an die Aytychen-Kalke der Nord-Alpen und Karpathen. Die Schichten

')

Tung-kwan-shan

[Tagebuch: Am Poyang-See gehören zu ihnen die Conglomerat-Bänke bei Nan-kang-fu (vergl. nächsten Abschnitt). Bei Kiu-kiang sind sie sehr entwickelt, dann bei Hen Point und anderen Orten. Wo immer ich diese Schichten sah, sind sie geneigt.]

2) [Die Höhe wird in dem grundlegenden Material sehr verschieden angegeben, an einer Stelle zu 2000 Fuss (óoo m), an einer

  •  anderen aber als »wahrscheinlich 5000 Fuss (r5oo m) «.1

3) [Das Tagebuch gibt das Streichen genauer: N 18° O.]

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