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0449 China : vol.3
China : vol.3 / Page 449 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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WASSERSTRASSEN UND FUSSWEGE.

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Schifffahrt in eine solche Depression hinein. Will man dann nach dem in der entgegengesetzten Richtung abfliessenden Strom hinübergehen, so hat man in den meisten Fällen nur einen kleinen Pass innerhalb der Depression zu überschreiten, um dort schon einen Quellfluss des anderen System's zu erreichen, der dann auch bald schiffbar wird. Manche der wichtigsten Handelsstrassen beruhen auf diesen Verhältnissen, z. B. diejenigen, welche die Provinzen Tshëkiang und Kiangsi oder Fokiën mit dem entlegeneren Hunan verbinden.

Besonders grosse Schwierigkeiten sollte man für den Verkehr zwischen der Provinz Kwangtung und den nördlich davon gelegenen Gegenden von Kiangsi [und Hunan] erwarten, da in diesem Falle nicht nur das Axen-Gebirge überwunden, sondern auch eine der hauptsächlichsten Wasserscheiden verquert werden muss. Wenn jene Gebirgskette, welche auf den älteren Karten als Nan-ling eingezeichnet ist, wirklich existirte, so würde der Verkehr auf dieser Linie in der That sehr schwierig sein. Da aber kommt der Umstand zu Statten, welcher dieser ganzen Gegend mit Ausnahme des Wu-i-span eigenthümlich ist, dass nämlich das AxenGebirge in schiefem Winkel zur Wasserscheide gerichtet ist. Man hat daher für die beiden grossen Verkehrs-Strassen von Canton gegen Norden Stellen aussuchen können, wo das Axen-Gebirge von einem schiffbaren Strom durchbrochen wird. Beide gehen an Zweigen des Nord - Flusses von Canton hinauf; eine, die nach Hunan, wendet sich von Slaau-tshóu fu nordwestlich auf einem Arm des Péi-kiang, welcher die Axen-Kette durchbricht und bis jenseits derselben schiffbar ist, um dann in den niedrigen Quellgebieten auf leichtem Wege die Wasserscheide zu überschreiten; die andere, die nach Kiangsi, wendet sich von jener Stadt nach Nordosten, überschreitet noch südlich vom Axen-Gebirge die Wasserscheide und erreicht jenseits derselben sogleich den Kan-kiang, bevor er noch dies Gebirge durchbricht. Es ist eigenthümlich, dass die Stellen, wo einerseits der nach Süden und andererseits der nach Norden gerichtete Fluss die Axen-Kette durchqueren, mit ein und demselben Namen Slzi pa-tan oder »die 18 Stromschnellen« bezeichnet werden.

Ausser der Schifffahrt sind in diesem Gebiet nur unvollkommene Verkehrsmittel vorhanden. Man ist im Allgemeinen auf Fusswanderungen angewiesen. Es gibt nur schmale Fuss w e g e , welche meist mit Steinplatten oder Flusskieseln gepflastert sind. Nur wenige im Bereich der Haupt-Verkehrslinien sind in der Breite einer gewöhnlichen Fahrstrasse angelegt. Alle Güter werden, mit Ausnahme beschränkter Localitäten, wo man Packpferde anwendet, von Kuli's getragen, und hier insbesondere trifft man täglich zu Hunderten jene so oft beschriebenen Gestalten mit einem stumpfen kegelförmigen Hut, der gegen die Sonne schützt, und mit einer Stange auf der Schulter, an deren Enden zwei Lasten hängen. Es hat sich durch langjährigen Gebrauch ein ziemlich einheitlicher, nur geringen Schwankungen unterworfener Tarif auf den bestehenden grösseren Verkehrs-Strassen herausgebildet, welcher 6 tsiën für jedes li und jedes Pikul beträgt. Wagen sind in diesem Gebirge unbekannt. Pferde sind äusserst selten, und das Reisen mit ihnen