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0773 China : vol.3
China : vol.3 / Page 773 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOHLENKALK DES HSI-HSIA-SHAN.

729

Die Gegend von Nan-king-.

Westlich von den zuletzt betrachteten dichter gruppirten Gebirgstheilen ändert sich die Landschaft. Ueber einförmiges Löss-Land ragen nur noch einzelne, locker gestellte Höhenzüge auf, unter denen der Tshung-shan der augenfälligste und höchste ist. Die Streichrichtung ist bei allen NO—SW. Am südwestlichen Ende liegt die einstmals glänzend gewesene Stadt Na n - k i ng. Ihre frühere Grösse ist ersichtlich an der ausgedehnten Stadtmauer. Der von dieser unregelmässig umzogene Raum misst 6 g. M. [zz km] in der Länge ; der grösste Breitendurchmesser ist 3'/2 g. M. [6 km], das Areal ungefähr 3/4 einer deutschen Quadratmeile.') Ein schiffbarer Canal begleitet die Stadtmauer an der Aussenseite im Westen und Süden. Der innere Raum besteht in der südlichen Hälfte aus ebenem Alluvial-Land; die nördliche wird von Löss-Terrasse eingenommen, aus der sich einzelne kleine Sandstein-Hügel erheben.2) Ueber Letztere zieht zum Theil die Mauer hinweg. Die Vorstädte, welche sich ehemals im Süden und Westen ausbreiteten, sind zur Zeit der Taiping-Rebellion zerstört worden und waren jetzt nur zum kleinen Theil wieder aufgebaut. Auch die berühmte buntglasirte, sogenannte Porzellan-Pagode im Süden wurde vernichtet. Einzelne Ziegel lagen noch herum ; wenige bestanden aus weissem Porzellan, die meisten aus glasirtem gebranntem Thon von gelber Farbe. Der Raum innerhalb der Stadtmauer war öde ; der in einem besonders ummauerten Theil im Südosten gelegene weitläufige kaiserliche Palast lag in Ruinen, und fast überall begegnete das Auge nur Trümmern von früheren Bauten. Im Südwesten, auf dem Alluvial-Land, war jedoch eine neue lebhafte Stadt erwachsen. Westlich von dem erwähnten, im Westen die Stadtmauer begleitenden Canal, dehnten sich Reisfelder und Sümpfe aus, und erst in der Ferne wurden wieder Hügel sichtbar.

Der innere Bau der Hügel ist nur fragmentarisch erkennbar, da die einzelnen Theil-Profile durch Löss getrennt werden. Den besten Einblick gibt ein Quer-Profil [Fig. zoo] von dem Strawshoe

Nan-king zu gehen. — Es ist eine einförmige Landschaft, ein Wechsel von flachem Boden und kleinen Wellen, die alle gleich hoch sind und wahrscheinlich durchaus aus dem Nanking-Sandstein [obiges Profil (7)] bestehen. Nur die Hügel am Strawshoe Channel und der Tshung-shan [s. unten] ragen über diese terrassenartig abrasirte Hügel-Landschaft hervor.]

  1. [Der Mauer selbst wird im Tagebuch auf Grund örtlicher Angaben eine Länge von »an 20 miles« gegeben.]

  2. [Die Hügel beginnen mit einem Vorsj5rung gegen den Yangtszé, welcher den Namen SH-tshi-shan (Löwenberg) führt. Er besteht aus rothem Sandstein mit WNW— OSO Streichen und steilem südlichem Fallen, alle folgenden aus rothen Sandsteinen und groben rothen Conglomeraten mit NO—S W Streichen und sehr flachem (unter 16 °) Fallen nach SO. — Diese Hügel würden dann wahrscheinlich in den ähnlichen, ebenso streichenden und in gleicher Richtung, nur etwas stärker (30 0), fallenden Gesteinen der dritten Hügelreihe des folgenden Profils ihre Fortsetzung finden. — Eine weitere Stelle des Tagebuchs gibt noch ein im Text nicht berücksichtigtes Profil, das von diesen Hügeln im nordöstlichen Theil des Stadtinneren ausgeht und über eine hohe Hügelreihe nach den Ming-Gräbern durchgelegt ist; es würde also in der Richtung (NW—SO) dem Tshungshan-Profil entsprechen und j5arallel zu diesem weiter westlich verlaufen. Die Tagebuch-Stelle lautet: Erst im Norden quarzitischer Sandstein mit quarzitischen Conglomeraten (runde Einschlüsse) und rothe Sandsteine, mit N—S Streichen und 70° Fallen nach Osten. Schon wenig südlich davon beginnt ein Streichen von WSW— ONO mit etwa 3o° Fallen nach SSO. Dies setzt im Durchschnitt für etwa 3 g. M. regelmässig fort. Die Schichten beginnen mit Quarziten und festen Sandsteinen, welche den Tungting-grits (s. oben, S. 583) zum Verwechseln ähnlich sind. Auf lockere Schichten folgen sehr feste Bänke, welche die Höhe des angegebenen Hügelzuges, des zweiten vom Yangtszé, bilden. — Die weitere Fortsetzung ist in die Beschreibung des Tshung-shan aufgenommen : » Gelbe lockere Sandsteine usw. « Bis auf die anormale Lagerung der nördlichen Reihe, die aber in der obigen Angabe für die Hügel im Stadt-Inneren eine noch grössere Abweichung zeigt, bietet dies Profil dem Verständniss keine Schwierigkeit. Mit Bezug auf die Lagerung sagt auch ein anderes Manuscri/t Schon innerhalb der Stadt überzeugt man sich von dem Wechsel abnormer Schichtenstellung mit regelmässigem Gebirgsbau. — Warum Verf. die beiden Stellen übergangen hat, ist nicht zu ersehen, zumal sie im Tagebuch durch Unterstreichung hervorgehoben waren.]