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0543 China : vol.3
China : vol.3 / Page 543 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE KOHLENFELDER VON HUNAN.

501

[deren Mächtigkeit wenigstens 5000 Fuss (1500 ;n) beträgt] sind geneigt; aber die Lagerung ist einfach und der Bergbau leicht. Durch Anlage von Stollen könnten die Flöze an manchen Stellen in mässiger Tiefe angefahren werden. Die Mächtigkeit der Flöze scheint gering zu sein, nicht mehr als 5 bis 6 Fuss [1,5-1,8 m], mehrfach darunter. Die Kohle ist durchwegs Anthracit von grosser Reinheit und vorzüglicher Qualität. Die brüchige Beschaffenheit, welche einen nur mässigen Stückkohlen-Fall gestattet, dürfte den Arbeiten in geringen Teufen, die im höchsten Fall 200 Fuss [6o m] (nach der Neigung der Schichten gemessen) betragen, zuzuschreiben sein und würde in grösserer Tiefe wahrscheinlich viel geringer sein. Dieses Grubenfeld ist einer eingehenden Untersuchung werth.

Die Lage des Kohlenfeldes ist ungünstig mit Rücksicht auf die Entfernung von den Gegenden des wesentlichsten Bedarfs, aber günstig wegen der Schiffbarkeit des dasselbe durchströmenden Flusses. Der Transport ist daher weit, aber mit nicht allzu erheblichen Kosten verbunden.') Die Fracht auf dem Weg des Lui-und Hsiang-kiang gehört zu den billigsten, welche auf chinesischen Flüssen zweiter Ordnung vorkommen, weil die Schiffe bedeutende Ladung nehmen und wenig Bemannung brauchen. Um die Gesammtmenge der Kohle zu berechnen, welche aus dem in Rede stehenden Gebiet stromabwärts geführt wird, zählte ich die Anzahl der Boote, denen ich auf der 96 g. M. [1-78 km] langen Strecke von Yunglzsing-hsiën bis Hsiang-Hiang-Izsiën begegnete. Es waren ihrer über 2000. Die Ladungsfähigkeit eines jeden nahm ich im Durchschnitt zu nur 200 Pikul an. Es ergab sich durch weitere Rechnung, dass mindestens i 50 o00 Tonnen Kohle jährlich stromabwärts gehen. Doch ist der wirkliche Betrag wahrscheinlich viel höher. Auch auf dem Yangtszc hinab wird die Kohle verkauft. Aber dort

Die Berechnung stellte sich damals, wie folgt:

I. Preis der Kohle am Lui-Fluss, an Bord des Bootes geliefert, 8o bis 100 tsiën für Kleinkohle, 140 bis i6o tsien für Stückkohle, per Pikul

gerechnet, im Durchschnitt für Letztere    150 tsiën

  1. Fracht für eine Schiffsladung von etwas über 400 Pikul, von den Gruben bis Hsiang tan (196 g. M. [363 km]) 30 000 tsien, von dort bis Han-kóu

36 000 tsiën, zusammen 66 000 tsien. Die Entfernung ist 433 g. M   

(803 km); das ist für I Pikul    165 „

  1. Zollabgabe in Yő-tshóu fu per Pikul    i6 „

  2. Gesammtkosten bis Han-kóu für i Pikul     331 tsiën,
    das ist für die Schiffstonne von 1764 kin, nach dem mittleren Curs des Silbers

(160o tsiën   I hang oder I Tael Silber), 3.65 Tael. Dies war nach damaligem
Silbercurs = Mk. 19.90. Es ist zu bemerken, dass die englische Tonne nur 1680 kin entspricht, bei dem Wiederverkauf aber 5 °/0 als Wassergewicht hinzugeschlagen werden, so dass die Kosten für 1764 kin zu berechnen sind. Die fremden Dampfschiffe zahlten damals in Han-kóu, wie ich von dem Agenten erfuhr, 6 bis 8 Tael, im Durchschnitt 6.5 Tael, für die Tonne von 1764 chinesischen Pfunden. — Berechnet man die Frachtkosten für die in Deutschland gebräuchliche metrische Tonne von 1650 kin, so betragen sie 1.7 Tael auf 803 km; oder 121/2 Pfennig pro Kilometertonne nach damaligem, 91/2 Pfennig nach jetzigem Silbercurs. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die nur nach Kupfergeld sich berechnenden Preise für Material und Fracht sich durch den Wechsel im Silberwerth geändert haben.