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0388 China : vol.3
China : vol.3 / Page 388 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

des Laves genannt, deren Längsausdehnung auf 130 km geschätzt wurde. Auch die Richtung des Gebirges wird SO—NW angegeben. Seine Mittellinie würde den 89 sten Meridian in etwa 36 ° 4o ' schneiden.

Dasselbe Gebirge hat CAREY gesehen und weiter östlich vergeblich zu übersteigen versucht. Den ersten Anblick hatte er von dem genannten Pass Ambanashkan-dawan. Er sah nach Süden die erwähnte weite Ebene mit viel Gewässern, und in der Ferne eine hochragende, schneebedeckte Kette. Da er im Mai reiste, konnte er die sumpfige Niederung nicht überschreiten, umging sie auf weitem östlichem Umweg und kam hier, wie bemerkt, an den OSO —WNW—Lauf des Flusses, welchen wir durch PJEWTSOFF als Petelik-darya kennen. Dieser wird im Süden von derselben hohen Gebirgskette begleitet. CAREY wünschte sie zu überschreiten. Aber der Ausblick von einem Gipfel nach Süden zeigte weithin nur schneebedeckte Berge, welche einen unüberschreitbaren Wall zu bilden schienen 1).

Die Ostsüdost-Richtung der hohen Prjewalski-Kette ist durch die Combination der beiden Reiseberichte klar erwiesen. Verfolgen wir das Gebirge nach NW, so suchen wir vergeblich nach jener mächtigen Fortsetzung, welche noch WEGENER vermuthungsweise einzeichnete. Wir befinden uns vielmehr schon ioo km WNW von dem Col du Vent in relativ niederem Gebirge. Es ist das Verdienst von PJEWTSOFF, die grosse Ausdehnung des durch den Tshong-kum-kul bezeichneten Beckens nachgewiesen zu haben. Er fand ioo km südwestlich von diesem, 4050 m hoch gelegenen See ein anderes grosses abflussloses Seebecken, den Atshik-kul, in 4370 m Höhe. Zwischen beiden Seeen wird die im ganzen nach Süden ansteigende Hochfläche durch einen relativ niedrigen, von OSO nach WNW streichenden Höhenzug überragt, während weiter im Osten BONVALOT innerhalb der Ebene höher gelegene mesa - artige Tafeln beschreibt. Dieses Becken hat PJEWTSOFF, ohne die Begleitung von BOGDANOWITSCH, im 37 sten Breitengrad in einer Ausdehnung von 2 Längengraden durchschritten. Da er südlich davon hohes Gebirge sah, hat er es zu einer continuirlichen , dem Breitenkreis 36 2/3° N folgenden Kette verbunden. Allein, die Gebirgszeichnung zunächst des Weges stimmt wenig mit dieser Deutung überein. Denn hier sind nur lange Gebirgsausläufer angegeben, die von OSO nach WNW streichen. Aus einem langen Thal, dem dieselbe Richtung zuertheilt wird, kommt der einzige grosse "Zufluss des Atshik-kul heraus. Die Anlage der als secundär betrachteten Kämme und der Thäler ist also keineswegs eine solche, wie man sie bei einem ost-westlichen Gebirge erwarten würde. Von der westlichsten Stelle wurde ein südlicher Vorstoss (in 871/2° O), an dem auch BOGDANOWITSCH Theil nahm, in das Gebirge bis zu 36 ° 47 ' N nach dort befindlichen Goldwäschen gemacht. Das Thal, in dem sie liegen, ist ebenfalls SO—NW gerichtet und wird auf der Nord - Seite von einem ebenso streichenden Kamm begleitet. Genau südlich von ihr sah man einen Gipfel, dessen Höhe zu 23 700 Fuss (7120 m) geschätzt wurde. Damit ist Das erschöpft, was die Expedition orographisch beobachten konnte.

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1) CAREY in Proceedings R. Geogr. Soc. i 887, S. 740.

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