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0417 China : vol.3
China : vol.3 / Page 417 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS QUELLGEBIET DES MEKONG.

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Jahr 1892 unter grossen Beschwerden die kühne Missionarin Miss ANNIE R. TAYLOR, welche ungefähr dort, wo sie ROCKHILL's Weg berührte, zur Umkehr gezwungen wurde. Das grosse Gebiet zum Zweck der Erforschung durchreist zu haben, ist das letzte der Verdienste, welche sich DUTREUIL DE RHINS um die Aufhellung der Geographie von Tibet erworben hat. Von seinem überlebenden Begleiter dürfen wir hoffen, die Ergebnisse auch dieses Theils der Expedition zu erfahren. Bis jetzt liegen nur zwei Berichte vor,') denen wir aber mit Hilfe der zugegebenen Kartenskizze einiges Thatsächliche entnehmen können.

Am 27sten Januar 1894 geschah der Aufbruch von Nagtshu-dzong. In 32° N und 92° 20 0 wird der Weg von ROCKHILL verquert. Die Richtung ist NO. Ueber den 535o m2) hohen, steilen und beschwerlichen Pass Sok-Gema-la kam man nach dem Sok-tshu oder Su-tshu, welcher dadurch in einem Punkt seines Oberlaufs bekannt wird.3) In tiefer Schlucht wurde er überschritten. Ueber eine Anzahl weiterer Pässe,4) unter denen der Ta-Tsang-la (vermuthlich für Tang-la 5)) zu erwähnen ist, und durch ein Land von hohen Gebirgen mit tiefen und engen Schluchten wird der Tau-tshu (Tao-tchou), der südlichste Quellfluss des Yangtsz, erreicht. Seine Richtung ist OzS—WzN ; er trifft mit einem von W kommenden Fluss zusammen und wendet sich nach Norden.6) Mittelst des zwischen öden Bergen von röthlicher Färbung eingesenkten, 5260 m hohen Passes Dzanak-tungmug-la 7) wird ein west-östlicher Rücken überschritten, welcher den genannten Fluss von dem westlichsten Quellfluss des Mekong trennt. Der am Pass entspringende Lung-muk-tshu mündet in ihn ; der Ursprung des Hauptflusses, welcher schon hier den Namen Dza-tshu führt, wird in 33 ° N, 93 1/2 0 O angegeben.8) Der Weg führt

  1. F. GRENARD in Comptes rendus Soc. de Géogr. 1895, S. 228 ff., mit vorläufiger Karte, und La dernière mission de DUTREUIL DE RHINS, Tour du Monde, Juli und August 1896, mit Kartenskizze auf S. 314. [Seitdem ist das bereits citirte Expeditions - Werk von GRENARD in 3 Bd. nebst Atlas verö/entlicht worden und hat die oben ausgesprochene Hoffnung erfüllt.]

  2. [Nach dein Expedition - Werk, Bd. III, S. 267, nur 5z8o ran.]

  3. Bei D'ANVILLE hat der Souc genau den hier angegebenen Lauf.

  4. Betreffs dieser Pässe lassen sich die beiden Berichte schwer combiniren. [ Vergl. hierzu das Kärtchen an der eben citirten Stelle des Expedition - Werks. Danach wird die » Grande chaîne neigeuse« östlich vom Tangla(-Pass) überschritten. Der Haupt-Pass wird hier Dam-tao-la (So¢o m) genannt.]

  5. Dieser wurde ungefähr Ioo km östlich von dem von PRJEWALSKI überschrittenen Tang-la überschritten.

  6. Auch dieser Fluss ist auf der D'ANVILLE'schen Karte schon fast genau so eingezeichnet wie auf der Skizze in Tour du Monde, welche ich hier zum Anhalt nehme. Die beiden von Osten und Westen einander begegnenden Quellflüsse heissen dort Ike- aktam und Paha - aktam sie bilden den am weitesten südlich entspringenden Zufluss des Murus- ussu. GRENARD lässt den Tau-tshu [oder vielmehr seinen Dam-tchou, als Hauptarm] in 32 ° 5o ' N und 933/4° O entspringen. Auf fast dieselbe Position kommen wir betreffs der Quelle des Ike-aktam, wenn wir die allgemein erforderliche Correction um einen Breitengrad einsetzen.

') [Auf dem erwähnten Kärtchen des Hauptwerks heisst der Pass Dzanak-la und ist Szoo m hoch.]

8) Die Jesuiten-Karte weicht von hier an erheblich ab. Dies mag mit dem genannten Umstand zusammenhängen, dass die bei D'ANVILLE dargestellte Strasse zunächst weiter nach Norden