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0070 China : vol.3
China : vol.3 / Page 70 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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T. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

f) Reisen von Tongking und Cambodja nach dem Südwestli-

C h e n C h i n a. — Die Bestrebungen Frankreichs, seinen Besitz und seinen Handels-. verkehr von den Küsten Indo - China's nach dem Innern auszudehnen, haben zur Ausführung einer Anzahl bedeutsamer Expeditionen geführt. Denkwürdig in der Geschichte ist vor allen die erste derselben, welche unter der Leitung des Fregattenkapitains DOUDART DE LAGREE und des Leutnants zur See FRANCIS GARNIER mit einem grösseren Personal, darunter auch zwei Naturforschern, im Jahre 1866 von Saigon angetreten wurde ') und 1868 in Shanghai endete. Die Benutzbarkeit des Mekong sollte erprobt und das Land zwischen ihm und dem Yangtssi• erkundet werden. Das von GARNIER herausgegebene glänzende Werk'') gibt wichtige Ergebnisse und anschauliche Bilder. Zum ersten Mal gelangte genauere Kunde über Yünnan nach Europa. LAGREE sprach vermutungsweise dem Songka, dessen Oberlauf die Expedition überschritt, Bedeutung für den Verkehr zu. Aber der eigentliche Entdecker der praktischen Wichtigkeit des Stromes ist JEAN DUPUIS, welcher [wie schon oben (S. 26) erwähnt wurde] die chinesischen Behörden von Yünnan mit europäischen Feuerwaffen zum Kampf gegen die mohamedanischen Rebellen versah und einen zweckmässigen Weg für ihre Einfuhr suchte. Er gab dann, gleichzeitig mit GARNIER, die Anregung zur Besitznahme von Tongking durch Frankreich.3) In langen Kämpfen hat diese Besitznahme sich vollzogen. Die Erforschung des Landes begann schon während dieser Zeit.

2

Quer durch Chryse, Leipzig 1884, 2 Bände. — Derselbe in Proc. R. Geogr. Soc., 1882, S. 713-730, [760-765] und Suyylementary Paj5ers R. Geogr. Soc., vol. II, [1887, der gesamte Band] 1889, S. I-40. — [CoLQUxouN hatte in der Wahl des Ausgangsyunktes seiner Reise bereits 1879 einen Vorläufer in W. MESNY gehabt, der 1877 GILI, auff seiner Reise von Tshöng tu fu bis Bhamo begleitet hatte und syäter in chinesische Staatsdienste getreten war. MESNY fuhr am 9. März 1879 von Canton den Hsi-kiang bis Wu-tshang- hinauf dann den Kwéi-kiang 21 Tage aufwärts bis oberhalb Ping lo fu, und erreichte am 23. Juni Kwéi-lin fu durch einen Umweg Tiber den oberen J-kiang (von ihm als Péi-sha-kiang bezeichnet), wobei eine flache Wasserscheide durch 23 Schleusen überwunden wurde. Dann ging er wieder den J kiang hinab bis zur Miindung in den Lung kiang, diesen über Liu-tshóu fu hinauf bis zur Gabelung bei Liu-tshöng hsiën, und dann den von Norden kommenden Arm (Liu-kiang, hier Yung-hó genannt) aufwärts bis zur äussersten Schfahrtsgrenze, die bei San-kio (Li-miau-tshóu) erreicht wurde. Von dort führte ein Landweg nach Kwéi yangfu. Ueber diese Reise, deren Route damals durchweg neu war, erschien leider nur eine kurze Mittheilung (Proceed. R. Geogr. Soc., n. ser, II, 188o, S. 651 f), worin übrigens bereits der Plan einer Eisenbahn von Yung hsiën über Li yo, Tu-slian, Tingfantshóu nach Kwéi yangfu erörtert wird.]

  1. [Der Antritt der Reise erfolgte bereits am 5. Juni 1865.]

  2. F. GARNIER, Voyage d'exploration en Indo-Chine, Paris 1873, zwei Bände und Atlas.

  3. VON RICHTHOFEN : Letter an the yrovinces of Chili, Shansi usw., Shanghai (1872) S. 78 f. [Neudruck 1900, S. 129f] und Verhandl. Ges. Erdk. Berlin I (1873-74), S. 58-67. DUPUIS hat erst spät in wissenschaftlichen Zeitschriften die Ergebnisse seiner beiden, 1871 und 1873 ausgeführten Reisen von Yzin-nanfu nach dem Songka, schliesslich bis zu dessen Mündung, niedergelegt ; zuerst in dem Aufsatz Voyage au Yztn-min (Bulletin Soc. Géogr. Paris [sér. 6, vol. XIV] 1877, S. 1-57, 151-185); dann in einer grösseren Ausarbeitung L'ouverture du Fleuve Rouge, journal de voyage, Mémoires Soc. Acadézn. Indo-Chinoise, Paris, vol. I. 1879; ebenda auch im Sonderabdruck. Ueber die Priorität der Entdeckung s. insbesondere DUTREUIL I)E RHINS in Bulletin Soc. Géogr. Paris, sér. 6, XIX (188o), S. 331-341, und DUPUIS, ebenda,

S. 556-569.