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0526 China : vol.3
China : vol.3 / Page 526 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. UEBERSICHT DER PROVINZEN KWANGTUNG UND HUNAN.

berechne ich zu 208 700 Quadratkilometern.') Hunan gehört daher zu den grössten Provinzen von China und wird nur übertroffen von Sz'-tshwan, Yünnan und Kansu.2) Die Bevölkerung vom Jahre 1812 wird zu 18 650 000 angegeben, d. i. 90 auf i Quadratkilometer.3) Besonders dichte Centren derselben scheinen nicht vorhanden zu sein; auch findet sich in keinem Theil eine darauf deutende Anhäufung von Städten.

Gebirgsbau.

Unter den von mir bereisten Provinzen habe ich von keiner ein so wenig klares Bild der Anordnung der Gebirge gewinnen können als von Hunan. Auch geben hier die Berichte der wenigen anderen Reisenden, welche das Land durchzogen haben, gar keinen Aufschluss. DICKSON und CREAGH verfolgten den von mir eingeschlagenen Weg; BICKMORE kam von Kwéi-lin-fu, der Hauptstadt von Kwangsi, auf dem Hsiang-kiang herab, hat aber gerade von hier keine Beobachtungen mitgetheilt.4) Auch bei MARGARY, der auf dem Yuén-kiang bis Tshönn-

  1. Bei WELLS WILLIAMS (Middle Kingdom, vol. I, S. 264) ist es zu 74 32o square miles = 192 490 qkm angegeben; der obige Betrag ergibt 8o 600 square miles. Dagegen finde ich für Kiangsi nur 171000 qkm oder 66 000 square miles, während WILLIAMS dasselbe zu 72176 square miles — 186 936 qkm annimmt. Die Summe der Areale beider Provinzen stimmt bei beiden Rechnungen gut überein; sie beträgt bei mir 379 700 qkm oder 146 600 square miles, bei WILLIAMS 146 496 square miles oder 379 426 qkm. — [Das Areal von Hunan wird neuerdings aul 216 000 qkm angegeben.]

  2. Nimmt man die Fläche des eigentlichen China mit WILLIAMS zu 1300000 square miles an, so beträgt das mittlere Areal einer der 18 Provinzen 72 000 square miles oder 187 000 qkm [nach neueren Untersuchungen (s. TIESSEN, China, S. 108) 220 000 qkm.]

  3. [ROCKHILL gibt für 1885 die Zier 21005171, was eine Dichte von fast zoo Einwohnern auf z qkm ergeben würde. Vergl. oben, S. 480, Anm. 4.]

  4. [Ueber die Reisen von CREAGH und BICKMORE s. oben, S. 452, Anm. 2, und S. 460 Anin. 2. - Von der Reise DICKSON'S, die im Ajril 1861 ausgeführt wurde, urtheilt Verf. in einer Notiz: Mit dem bescheidensten Maass von Beobachtungen nach jeglicher Richtung begnügt sich Dr. W. G. DICKSON (Journal North China Br. Asiat. Soc., new ser., vol. I, 1864, S. 1S9-173; Scott. Geogr. Magaz., vol. VI, 1890, S. 354 373, 393-407) in der Beschreibung einer Fahrt auf dem Péi-kiang und dem Wu-shui. Die Orographie ist gänzlich vernachlässigt. Es wird zwar (S. 361) erwähnt, dass ein Geologe in der Gesellschaft gewesen sei; aber Dies hat vor grossen Irrthümern nicht geschüzt. Obgleich in einzelnen Fällen Kalkstein und Kohle als solche erkannt worden sind, werden doch die meisten Gesteine, insbesondere fast alle Sandsteine, als Granit bezeichnet, dagegen dies Gestein, wo es wirklich vorkommt, nicht erwähnt. (Dies trifft auf den ersten Bericht nicht zu, da dort nördlich von Ying tó schwarzer Thonschiefer und Sandstein, im Gebiet von Shau-tshóu-fu » Kohle zwischen den Sandstein - Lagen «, auch im südlichen Hunan Sandstein mit Kohle verzeichnet wird, Granit dagegen garnicht) Bei Ying-tó-hsiën (s. oben, S. 436) werden horizontale Einfurchungen im Kalkstein im Wasser-Niveau als Gletscherwirkungen gedeutet, obgleich ein Chinese die richtige Erklärung gab, dass sie im Lauf der Zeit durch die Trekkleinen eingegraben worden seien. — Ob DICKSON der erste und einzige Vorgänger des Verf auf seiner Route über den Tshó - ling gewesen ist, wie Verf im Tagebuch meint, ist nach der eigenen Auffassung DICKSON'S (Journal, S. 160) zweifelhaft, wiewohl Berichte von Anderen fehlen. Uebrigens erwähnt DICKSON noch, dass einige der besten Kohlensorten von Hunan von Pau-kingfu kommen, sowie dass der Bau einer Eisenbahn durch Kwangtung und Hunan wahrscheinlich leicht und sehr lohnend sein würde — ein berechtigtes Urtheil.]