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0724 China : vol.3
China : vol.3 / Page 724 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN TSHkKIANG UND NGANHWÉI.

Der wasserreiche Strom führt den Namen Lan-ki in der Strecke von Lan-ki-hsiën bis Yen-tshóufu'). Er tritt bald in das quer in seinem Weg stehende Gebirge ein und durchbricht es in einer engen, felsigen Schlucht, ohne wesentliche Stromschnellen, und vom geradlinigen Süd-Nord—Lauf nur wenig durch Biegungen abgelenkt. Es scheint, dass das ganze Gebirge, dessen Kammhöhe ungefähr 2000 Fuss [óoo m] beträgt, ausschliesslich aus der grossen P o r p h y r-F o r m a t i o n besteht. In seiner äusseren Gestalt ist es eine lang gedehnte Kette mit vielen verschieden geformten Gipfeln, unregelmässig von Thälern durchfurcht, welche zum Theil enge und steilwandige Schluchten sind, und von Vegetation überkleidet. Was den inneren Bau betrifft, so steht Sandstein, SW—NO streichend und 15 ° SO fallend, am Eingang an. Die steilen Wände, welche bald den Fluss einengen, entblössen zu beiden Seiten dicke Schichten und Bänke, welche im Grossen wellig fortziehen, ohne ein bestimmtes Streichen und Fallen zu zeigen, ähnlich wie das Gebirge westlich von Yen-tshóufu, das dort der Sung kiang durchbricht, und selten eine über 15 ° hinausgehende Neigung haben. Bei Ta-yang, im Kern des Gebirges, ging ich an Land. Alle Rollsteine und Nutzsteine sind dort Quarzporphyr, porphyrische Tuffe und rothe Sandsteine, in denen das porphyrische Material niemals fehlt. Ausserdem aber findet sich Kalkstein, der eine Einlagerung in der porphyrischen Formation zu bilden scheint.) Er ist von dichtem Gefüge, splitterigem Bruch und grünlich grauer Farbe. Die Schichten sind dünn-plattig mit unebenen Schichtflächen, und diese sind mit grünlicher fettiger Substanz bedeckt3).

Der Strom bekommt in der Enge nur wenig Zufluss, meist aus kurzen Schluchten. Die Ufer sind wenig bewohnt; nur hier und da steht ein kleines Dorf. Erst kurz vor Yen-tshóufu betritt der Fluss die sehr kleine Weitung, in der diese Stadt liegt. Ich habe sie, ebenso wie den Stromlauf bis Tung lu-hsiën, an einer anderen Stelle beschrieben.')

IL Vom unteren Tsiën-lang-kiang- durch das südliche Nganhwéi

nach Wu-hu-hsiën am Yanglszékiang.
(Vorn 2. bis 19. Juli 187 1.)

In unmittelbarer Fortsetzung der Wanderungen in den Gebirgen südlich vom Tsiën-tang überschritt ich diejenigen im Norden des Flusses. Mit Ausnahme der letzten Strecke vor Wu-hu, welche zu Boot zurückgelegt wurde, ging ich zu Fuss. Das Gepäck wurde von den in Ningj5o geworbenen Trägern befördert. Wegen der grossen Hitze waren die Tagemärsche kurz. Die Gegend bot landschaftlich um so grössere Reize, als sie vielfach einer Wildniss glich, in welcher der spontanen Vegetation, was so selten in China der Fall ist, freies Spiel gelassen war. Die

Karte verwerthet werden können, die Dr. ISHI neuerdings in einer Schrift »Veröffentlichungen über Forschungen im Gebiet des Tsiën-tang kiang" (Geolog. Landesanstalt, Tokio, Jahr?) beschrieben und durch einige geologische Skizzen erläutert hat. Die in zwei Com j5lexen, bei Kü-tshóufu und bei Kiangshan-hsiën, auftretende Kohle wird dort (angeblich) als mesozoisch bezeichnet. Die Analogie mit anderen Kohlenvorkommen im Südöstlichen China (z. B. am Yangtszékiang unterhalb Han-kóu und bei Ning kwo-hsiën) sj5richt aber auch hier mehr für ein yermisches Alter der Kohle, zumal darin Spiriferiden gefunden sein sollen. Diese Diagnose ist daher auch auf der geologischen Karte (Blatt ¢8) zum Ausdruck gebracht worden.]

  1. [Daher eben kann die gemeinsame Senke der Quellströme nicht wohl als » Thal von Lan-ki e benannt werden, wie es oben geschehen ist, weil sonst eine Verwechselung mit dem Thal der als Lan-ki bezeichneten Flussstrecke, die sich unterhalb anschliesst, möglich werden würde.]

  2. [S. oben, S. 629.]

  3. [Das Reisenotizbuch verzeichnet bei Tayang: Sandstein mit feldspathigem Mittel, Kalk mit grünlichen welligen Zwischenlagen.]

  4. [S. oben, S. 630 ff ]