National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0273 China : vol.3
China : vol.3 / Page 273 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

GESCHICHTE UND BEDEUTUNG DER CANÄLE.

233

a

Nu nennen: WYLIE ' ), BABER 2), LITTON 3), die MISSION LYONNAISE 4), VALE 5), LITTLE 6), HOSIE 7), BETZ R). Es sind ihnen manche Ergänzungen zu entnehmen.

Die Geschichte des Canal - Systems vom Ursprung bis zur Gegenwart hat namentlich VALE behandelt, der auch die einzelnen Dammbauten beschreibt. Die natürlichen Grundlagen der Wasservertheilung werden verschieden beurtheilt. BABER hält ihre natürliche Entstehung fier unmöglich wegen der Stärke der Strömung und wegen des Mangels eines analogen Beispiels. YULE bemerkt dazu, dass der Mensch wahrscheinlich den Schuttkegel des Flusses unterhalb seines Austritts aus dem Gebirge zur künstlichen Zersplitterung des Wasserlaufs benutzt hat. Nach der von

BETZ mitgetheilten einheimischen Überlieferung hat der berühmte Gouverneur LI-PING (265 n. Chr.), dem Plan und erste Ausführung des Riesenwerks zugeschrieben wird, das 30 in breite F e l s e n t h o r südwestlich von Kwan-hsiën geschaffen und durch diese künstliche Öffnung einen loo m tiefen Canal nach NO in die Ebene geleitet. An der Stelle der ersten Gabelung des Flusses beim Verlassen der Schlucht, nördlich der Stadt, ist dem Andenken LI-PING'S einer der schönsten chinesischen

Tempel errichtet. LITTON schliesst sich der Ansicht von der künstlichen Entstehung des Auswegs nach Osten an. Seine Beschreibung des Canal-Systems ist sehr ausführlich. Ohne die Arbeiten des Menschen wären der Osten und Westen der Ebene ein Sumpf, der Norden eine wasserlose Wüste. Die Bewässerung des östlichen Theils wird unterstützt durch die Bäche (Lo-kiang, Miën yang-kb), die von der

nördlichen Gebirgsumrandung herkommen, zwischen Lo-kiang-hsiën und Hsin-tu-hsiën durch/iessen und sich in der Gegend von Kin-tang-hsiën mit den aus Westen zugeleiteten Canälen zum To-kiang vereinigen. Übrigens sei innerhalb der Ebene eine Unterscheidung natürlicher und künstlicher Wasserläufe unmöglich. Als die Hauptziele der Arbeiten bezeichnet LITTON I. die Vermeidung eines su starken

Wasserabflusses nach dem westlichen Tlieil der Ebene, 2. die Bewässerung des

Centrum und des Nordens, 3. die Verbindung des Min-kiang mit dem System der östlichen Wasserläufe. Als Devise für die Anlage und Erhaltung des Ganzen gilt die weise Lehre von LI-PING : » Grabt die Canäle tief und macht die Dämme niedrig«. Zur Sicherung der Canäle wurden früher eiserne Schildkröten und Ochsen an geeigneten Stellen ins Wasser gelegt, die oben beschriebenen Bambuskörbe erst im sechzehnten Jahrhundert eingeführt (BETz). pedes Jahr werden im Winter (vom November an),

in Befolgung jener alten Vorschrift, die beiden Haupt- Canäle ausgebaggert. Die feierliche Oeffnung der Schleusen erfolgt im März. LITTLE sah, wie am Tage

1) [WYLIE in Journ. North China Br. Asiat. Soc., vol. V (1868), S. 253f] a~ [BABER in R. Geogr. Soc. SuDj5lena. Papers, vol. I (1882), S. 29.]

3) [LITTON, a. a. O., S. 34-37, mit Plan der Wasservertheilung bei Kwan-hsiën.] 1) [La Mission Lyonnaise (1898), 11t. I, S. 125f.]

  1. [VALE in Journ. China Br. Asiat. Soc., vol. XXXIII (1goo,'oz), S.105-119; vol. XXX VI (1905), S. 36-50, snit Plan der Haupt-Candle.]

  2. [LITTLE, a. a. O., S. 393-403, mit Kartenskizzen.]

') [HoSIE, 'Journey to the eastern frontier of Thibet~<, Parham. Papers 1905 (China No. z), S. 3.] ") I BE'rz, a. a. O., Bd. IX (1906), S. 4o-43, mit instructiven Abbildungen.]