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0414 China : vol.3
China : vol.3 / Page 414 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

der zum Ki-tshu sich sammelnden Gewässer so stark einzwängt, dass sie zu stark gekrümmten Durchbrüchen veranlasst und die Wege, statt ihnen zu folgen, auf hohe Pässe gedrängt werden.') Zwischen den beiden Ketten fliessen die Flüsse in Längsthälern. Unter den Gipfeln ist der Pohamolam zu nennen. Weiter südöstlich ist unbekanntes Gebiet.

Gehen wir von der Nindjing-tangla -Kette nordwestlich, so ist das Land auch hier orographisch unbekannt. Aus den vereinzelten Höhenzügen und Berggruppen, wie sie vom Nagtshu.kha und dem Tengri-nor bis weit nach Westen hin auf den Karten von NAIN-SING, BOWER, LITTLEDALE und anderen dargestellt sind, lässt sich ein Bild nicht gewinnen. Dies kann einzig und allein durch geologische Untersuchung gestaltet werden.

Die Nachrichten über Gesteine sind ungemein beschränkt. Aber aus den wenigen Notizen lässt sich auch vom geologischen Standpunkt der Schluss ziehen, dass man im Süden des Tangla ein ganz verschieden gestaltetes Land betritt. Ein Blick auf die Liste der von BONVALOT gesammelten Gesteine zeigt den Contrast. Nach Ueberschreitung des Altyn-tagh weist sie nichts als Kalkstein, Sandstein und Schiefer mit etwas Diorit auf, ausser den als Mandelsteine bezeichneten »Laven«. Am Burben-tso (d. h. Namru-tso) 2) tritt die Aenderung ein. Granit, Quarz, Mandelstein, Couzeranit - Schiefer machen den Anfang. Es folgt der grobkörnige Granit vom Camp des Moutons, der Porphyr von Namtso (wahrscheinlich der See Pam-tso) ; dann Diallag, Hypersthen und Serpentin vom Camp du Minérai, im Norden des Tengi-i-nor; endlich der Granit mit braunem Glimmer und der Diallag von einem Ort im Süden des Tengri-nor, also wahrscheinlich schon vom Nindjing-tangla. Bis hierher ist, vom Namru-tso an, keine Rede von Sedimentgesteinen. Ein solches wird erst von dem Ort Méra (31° 12' N, 91° 5 5 0), unweit der Stelle, wo die Expedition an den Ur-tshu kommt, erwähnt. Es ist Quarz-Conglomerat und ein Kalkstein mit Versteinerungen, welche nach den Untersuchungen von P. FISCHER entschieden ein m e s o z o i s c h e s Alter anzeigen, es aber ungewiss lassen, ob die Formation dem Lias, wozu er neigt, oder dem Jura oder der Kreide angehört.3)

Das Herantreten dieser anders gerichteten und anders gebauten Gebirgszüge des Südlichen Tibet an den Tangla und damit an das gesammte geschlossene System der Kwenlun-Züge erinnert an das früher von mir beschriebene, seitdem von OBRUTSCHEW bestätigte Verhältniss im Tsinling-shan, wo die sinischen Züge an den dort einheitlichen Kwenlun-Stamm herantreten.

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D

  1. S. die Karte von A.— K.—, a. a. O.

  2. [Danach ist die Darstellung auf der Tibet-Karte in STIELER's Handatlas (1902), zvo diese Namen zwei verschiedenen Seen beigelegt werden, zu berichtigen.)

  3. S. BONVALOT, a. a. O., S. 484 f.