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0352 China : vol.3
China : vol.3 / Page 352 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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312

VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

II

vergleicht ihr Verhältniss demjenigen der Alai-Ketten zum Kyrylgart.')   Als

Argument für die Einheitlichkeit des Altyntaglz-Zuges führt er das Vorkommen von Nephrit in seiner ganzen Ausdehnung, bis zu den Steppenhügeln bei Yü-znönn, an. Dagegen ist OBRUTSCIIEW theoretisch geneigt, das Humboldt-Gebirge als eine Fortsetzung des Altyn-tagli zu betrachten. Es ist jedoch zu beachten, dass auf seiner Karte die gegentheilige Auffassung zum Ausdruck kommt.2) Er selbst überschritt das Humboldt-Gebirge weit von der Berührungsstelle und urtheilt daher nicht nach Autopsie. Dagegen hat RoBOROWSKI beide Gebirge dicht bei dieser Stelle verquert und lässt sie auf seiner Zeichnung ebenfalls unvermittelt an einander grenzen.3)

Wie schon bemerkt, trennt eine relativ tiefe Einsattelung das Humboldt-Gebirge von dem anstossenden Zug des Anembar-Systems. BOGDANOWITSCH ist mit der Autorität seiner Anschauung für die Umbiegung eingetreten und hat auf seiner Kartenskizze der Theorie eines bogenförmigen Uebergangs vom Humboldt-Gebirge zum Altyn-tagli drastischen Ausdruck gegeben 4). Da ihn jedoch sein Reiseweg nicht an die Ausschlag gebende Stelle geführt hat, wird bis zu weiterer Aufklärung die auf Aufnahme beruhende Karte von RoBOROwsKI bestimmend sein müssen. Sie schliesst den an sich nicht wahrscheinlichen Uebergang von zwei geradlinig fortstreichenden Gebirgen unter einem stumpfen Winkel nicht aus, gestattet aber nicht die Annahme eines bogenförmigen Verlaufs 5).

Endigung des Nan-shan im Osten.

Auf Grund geringer Anhaltspunkte zeichnete ich auf den Karten zum ersten Bande dieses Werks im Jahr 1875 die dem jetzigen Nan-shan entsprechenden nördlichen Ketten des Kwenlun nach Osten geradlinig gegen die süd-nördliche Stromstrecke des Hwang-hó verlaufend. Zu derselben Ansicht kam WEGENER,

  1. Loczy, a. a. O., S. 633; s. auch die Zeichnung S. 621.

  2. OBRUTSCHEW in Geogr. Zeitschr. I, S. 268 [mit Tafel 2.]

  3. S. die Skizzen von OBRUTSCHEW und ROBOROWSKI in Geogr. Journal VIII [1896], S. 165 und 169.

  4. BOGDANOWITSCH in Mitthl. Geogr. Gesellsch. Vien [Bd. XXX VIII, 1895], S. 516 und Karte.

  5. LOCZY hat in einem Nachtrag zu seiner Arbeit (S. 662) die ihm inzwischen bekannt gewordenen Ergebnisse und Anschauungen von BOGDANOWITSCH einer Besprechung unterzogen. Er hatte vorher (S. 633) betont, dass der Hauptkamm und die krystallinische Achse des Nan-shan gegen West mit der Humboldt-Kette ihr Ende erreichen ; sowie ferner, dass der Zug des Altyn-tagh, das Ende der bedeutenden Kwenlun-Kette gleichsam abschneidend, ungestört und mit Sicherheit nachgewiesen in ONO-Richtung bis zur Stadt Ansifan fortzieht. Er wiederholt nun (S. 667) die Folgerung, dass die Russische Kette und der Altyn-tagh ein selbständiges Randgebirge des nordwest-tibetischen Hochlandes darstellen. Es ist daher befremdlich, wenn er sich an einer anderen Stelle (S. 663 f.), im Gegensatz zu der von WEGENER und ihm selbst vertretenen Meinung, der Annahme von BOGDANOWITSCH fügt, dass die Kettenzüge des Westlichen [nach Loczv : AIlittleren] Kwenlun in einem nach Nord convexen Bogen zu den nach WSW gerichteteten Zügen des Altyn-tagh umbiegen. — [SuEss hat das Problem der Beziehung zwischen Nan-shan und Anembar gleichfalls einer gründlichen Erörterung unterworfen (a. a. O., S. 211-245), schliesst sich aber, im Gegensatz zu obigen Ausführungen, rfickhaltlos der Auffassung von BOGDANOWITSCH an.]