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0338 China : vol.3
China : vol.3 / Page 338 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGF. IN TIBET.

Was zunächst das O r o g r a p h i s c h e betrifft, so habe ich zu zeigen versucht») dass bei Iaz-tshóu fu, am 1\go-shan, die Richtung NzW—SzO einsetzt. Da HOSIE's Weg dem Rand des höheren Gebirges folgt, so ist es wahrscheinlich, dass im nördlichen Theil des Ost-Abfalls diese Richtung fortsetzt. Auf eine rein nordsüdliche Richtung aber deuten entschieden die westlichen Thalzüge. Geradlinige Flussläufe, wie der des iVgan-ning-lzn, geben zwar an sich keinen sicheren Anhalt für die Annahme, dass die Bergzüge, welche sie begleiten, ihnen parallel gerichtet sind. Aber einerseits haben wir es nicht mit engen Thalfurchen, sondern mit breit eingesenkten Thälern zu thun ; andererseits geht ihr Charakter als Längsthäler aus dem Umstand hervor, dass jeder der beiden Thalzüge Gebirge von verschiedenem Charakter an seiner östlichen und westlichen Seite scheidet. Der daraus abzuleitende Schluss, dass die beiderseitigen Gebirge meridionale Richtung haben, wird durch das diagonale Ueberschreiten Eines derselben im Hsiau-hsiang-ling bestärkt.

Betrachten wir erst diesen Zug, den wir, um eine Bezeichnung zu gebrauchen, den K i ë n t s h a n g -Zug nennen, so ist er hoch, hat mindestens eine mit ewigem Schnee bedeckte Gipfelmasse und erhält reichliche Niederschläge. Der nördliche Theil entsendet von seiner steilen und hohen Ost-Flanke viele kleine Gewässer zum 1 u -hsi-hó; der West-Flanke des südlichen Theils entströmen zahlreiche Bäche, welche in der ganzen Erstreckung des Längsthals den Ngan-ning-huf nach dem westlichen Thalrand abdrängen. Das südliche Ende liegt nördlich von der von Hwvi-li-tslzóu nach Osten führenden Strasse. Die Fortsetzung nach Norden lässt sich nicht deutlich erkennen. BABER vermuthet, wie gesagt, dass sie im Tshe-to-shan liege. Dann müsste er sich nach NzW wenden. Damit stimmt aber die innere Gebirgs-Structur nicht überein ; denn LOCZY fand von Lu-fing-kiau bis zum Pass Dje-la nur die Streichrichtung NNO—SSW in den Gneissen und den zwischen ihnen eingeklemmten halbmetamorphischen Schichten. Wir werden daher anzunehmen haben, dass der Zug entweder die nördliche Richtung fortsetzt und an die Züge von jener anderen Streichrichtung heranzugehen strebt, oder dass er selbst diese annimmt und sich nach NNO wendet. In beiden Fällen gelangt er an die grosse Entwicklung von Granit und Porphyr, welche Loczv und ich selbst um den Ta-hsiang-lingbeobachtet haben2). Dieses Problem müssen wir daher unerledigt lassen.

Ostwärts vom Kiëntshang - Zug werden wir nord-südliche Streichrichtungen, mit Abweichung nach SzO im östlichen Theil, als das Wahrscheinlichste anzunehmen haben. Im Norden bildet der Ta-tu-einen Quereinschnitt ; das Gebirge setzt jenseits fort. Im Süden werden die Gebirgsenden an mindestens zwei Stellen, wo BABER hohes Gebirge überstieg, vom Kin-sha-kiang nicht begrenzt, sondern durchschnitten. Bald darauf müssen sie ihr südliches Ende auf den Hochflächen von Yünnan erreichen.

Von dem geologischen Bau kennen wir Nichts als Kalkstein am Ta.-tu-Izv und in den südlichen Enden. Hat auch BABER, ebenso wie alle Reisende in

       
 

I) [S. oben, S. I¢I.] 2% S. oben S. 72.