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0663 China : vol.3
China : vol.3 / Page 663 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS GEBIET DES GRÜNEN THEE.

621

Gegend« silurische Schiefer seien, denen von England ähnlich, und dass sie von einem kalkigen rothen Sandstein bedeckt seien, welcher dem new red (Buntsandstein) von Europa gleiche. Es ist eine der wenigen geologischen Beobachtungen des Reisenden, und sie ist [ungefähr] zutreffend. Es ist jedoch nicht klar, ob sie sich auf den Sung-lo-shan bezieht. Diesen Berg fand FORTUNE kahl und seines alten Rufes nicht werth, da er nur wenig Thee producire, welcher für die Bedürfnisse der Priester an den in den wilden Schluchten des Gebirges gelegenen Tempeln hinreiche.')

Tun - k i - ts h ö n n ist der Central-Punkt für die Ausfuhr des Grünen Thee im Osten der Wasserscheide geblieben. Während FORTUNE angibt, dass damals ein Theil des Thee für den Markt von Canton westwärts nach Kiangsi ging, findet jetzt die Verschiffung nur stromabwärts nach Hang--tshóufu statt. Es sollten zur Zeit meiner Reise (1869) sogar jährlich 3000 bis 4000 Kisten zu 6o kin von Wu yuen-hsiën (Moyune in der Thee-Sprache) den Weg über

Tun-ki nehmen.2)   An diesem Ort sind viele Handelshäuser mit dem Export des Thee
beschäftigt. Die Bauern bringen ihr Product in kleinen Paqueten von 3 bis 5 kin und verkaufen ihn für ungefähr 300 tsiën für das kin, wenn nicht, was die Regel sein soll, die ganze Ernte schon vorher an die Händler verpfändet ist. Diese sortiren und verpacken den Thee in die Kisten, deren Herstellung eine besondere Industrie des Ortes bildet. Es lagen jetzt vor dem Ort zahlreiche Fahrzeuge, die von 70 bis 120 Kisten (250o bis 4300 kg reines Thee-Gewicht) laden. Die Ladung richtet sich nach der Grösse der Boote und dem Stand des Wassers. Die Zahlung geschah zur Zeit meines Besuches in Carolus-Dollars, welche von Ki-mönn an das einzige gangbare Silber waren. Umsonst bot ich das beste Barrensilber (sogenannte Sycee) und mexikanische Dollars an; ich musste sie erst in Carolus-Dollars bei einer Bank umwechseln, da das Volk sich seit langer Zeit daran gewöhnt hat, in der Säulenprägung dieser Münze die Garantie für den Metallwerth zu erblicken. Die Fracht nach Hang-tshóu-fu3 betrug jetzt 31 Dollars für 100 Kisten.4) Sie schwankt von 2 bis 5 Kisten für i Dollar, je nach Wasserstand und verfügbarer Anzahl von Fahrzeugen. Als Rückfracht bringen die Schiffe Salz, gesalzene Fische, Zucker und Reis. Abwärts führen sie auch Bretter. Eine Neben-Einnahme haben sie durch Passagire. Alle grösseren Boote sind für solche eingerichtet, indem man auf Deck zu beiden Seiten eines Mittelganges je drei oder vier abgetheilte Betten anbringt. FORTUNE machte die unbehagliche Fahrt stromaufwärts auf solchem Boot. Der Fahrpreis bis Hangtshóu fu wurde mir zu 1200 tsiën angegeben.

Ich musste nun ein grösseres Boot nehmen. Für 5 Dollars hätte ich den gesammten Passagirraum eines mit Thee beladenen Bootes für mich und meine Leute miethen können. Doch zog ich es vor, ein leeres Boot mit nicht-besetztem Laderaum für 8o Kisten zu nehmen, und hatte dafür i8 Dollars bis Hang-tshóufu zu zahlen.

  1. Durch Kahlheit und wilde Schluchten mit Tempeln steht der Berg offenbar in Gegensatz zu dem bewachsenen rothen Sandstein.

  2. [Das Reisenotizbuch gibt die Entfernung von Wu yuén nach Tun-ki zu 16o li an, die Fracht für den Land-Transport zu 8 tsiën firn li für zoo kin.]

  3. [Hier, wie weiter oben, stand im Manuscrz t Ning j5o (statt Hang-tshóufu), doch ist in beiden Fällen die Berichtigung unzweifelhaft; im zweiten Falle stand Hang-tshóufu auch im Reisenotizbuch.]

  4. [Nach dem Reisenotizbuch waren an den Mandarin in Kiai-kóu 1,5 v. H. des Wertfis an Abgaben zu entrichten.]