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0687 China : vol.3
China : vol.3 / Page 687 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ALLGEMEINES ÜBER DIE TSHUSAN-INSELN.

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Die P r o d u c t e des Meeres beschränken sich auf Fische und Seesalz. Ungleich bedeutender sind diejenigen des Landes. In den Thalböden ist der Reisbau vorherrschend. Er ergibt einen Ueberschuss, der nach Ning-po gebracht wird. Die Ernte war jetzt vorüber, und die Winterfrucht stand zum Theil auf den Feldern. Jeder Fleck niederen Grundes ist sorgfältig benutzt. Die Felder sind klein; zwischen ihnen sind schmale gepflasterte Fuss-Steige angelegt. Auch die unteren Theile der Gehänge, so weit sie aus den zahlreichen frischen Bächen und Quellen berieselt werden können, sind in Aeckern ausgelegt, und im niederen Hügel-Land des rothen Sandsteins erhalten die Felder eine ungewöhnliche Ausdehnung. In Hunderten von aufgemauerten Stufen steigen zu beiden Seiten der meist nicht sehr tief eingesenkten Schluchten die kleinen Feld-Parzellen an; jede von ihnen ist ausgeebnet und mit einem kleinen Wall umgeben, der das Wasser zurück hält. Mit Hilfe der Ueberrieselung werden auch diese Felder für Reis-Cultur benutzt. Mit den Feldern ziehen sich auch die Häuser der Bewohner auf die Höhen. Am Liebsten erwählt man für sie flache Einsattelungen. Dort steht das kleine vereinzelte Gehöft des Besitzers einiger Felder, mit einer Gruppe von schattigem Bambus, Orangen-Bäumen, Thee-Sträuchern und einigen anderen Nutz-Gewächsen. Die höheren Theile und die berieselungsfähigen Gehänge der PorphyrBerge sind grössten Theils mit hohem Graswuchs bedeckt, welcher beinahe unbenutzt bleibt. Als Weide dient er nur für kleine weisse Ziegen, die man hier in geringer Zahl hält. Für die zum Pflügen der Reisfelder verwendeten Büffel genügt das Gras der Feldraine. Auffallend ist es, über diesen Gehängen die Gipfel der höchsten Berge wieder angebaut zu finden. Hier wird, besonders an abschüssigen Stellen, die süsse Kartoffel gepflanzt.

Der Anbau umfasst alle Feldfrüchte dieser Zone, auch etwas Baumwolle. Thee wird für den eigenen Bedarf gewonnen. Auch findet sich etwas Seidenzucht. Der Talg-Baum, der Tung-Oel—Baum und der Kampfer-Baum bilden Zierden der Hügel; der Letztere dient nur als Zierbaum. Unter den Früchten zeichnet sich die Orange aus. Eine Palme wird ihres Faserstoffes wegen gezogen.

Unter den verschiedenen Häfen der Tshusan-Inseln ragt derjenige von Ti ngh a i hervor. Mein Capitain erklärte ihn für den besten in C h i n a. Die concav geschwungene Küste der Haupt-Insel bildet eine breite Bucht, die im Süden durch eine dichte Inselreihe abgeschlossen wird, so dass grössere Meereswellen keinen Zugang erhalten. Die Wassertiefe beträgt 4 bis 9 Faden; der Ankergrund ist günstig. Für Segelschiffe ist die Zufahrt nicht bequem; aber sie ist leicht für Dampfer. Die Befestigung würde keine Schwierigkeiten verursachen.

Der Verkehr ist unbedeutend. Aber Ting-hai könnte unter den chinesischen Häfen den ersten Rang einnehmen, wenn es in den Besitz einer europäischen Macht gelangt wäre. Denn es beherrscht die Zufahrt zum Yangtsz und zu grossen Theilen der chinesischen Küste, und es nimmt eine Mittelstellung ein zwischen den südlichsten und nördlichsten chinesischen, den japanischen und koreanischen Häfen, und Formosa. Es würde nicht die nautischen Nachtheile und die Gefahren