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0413 China : vol.3
China : vol.3 / Page 413 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AENDERUNG DES GEBIRGSSTREICHENS.

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(7200 m), einen anderen auf 23 900 Fuss (7300 m). Auf der Karte von A.—K.-

ist der letztere Name für die ganze Kette angewandt.   Die BONVALOT'sche
Expedition kam auch über den Pass von NAIN-SING. Er wird Col de Dam genannt und zu 5600 m angegeben (der Tengri-nor zu 4850 m). Der nächste Besucher ist LITTLEDALE.') Er überschritt das Gebirge im Süden des Südwest-Endes des Tengri-nor auf dem 6000 m (19 587 Fuss) hohen Pass Goring-la und stieg südöstlich bis 516o m herab. Er war in der Gegend der von NAIN-SING angegebenen höchsten Gipfel und fand das Gebirge stark vergletschert. Den Culminationspunkt nennt er Tsharemaru (D'ANVILLE's Tchimouran); seine Höhe berechnete er zu 24 153 Fuss oder 7366 Meter, was mit NAIN-SING's Schätzung gut übereinstimmt. Der Name Nin-Chen-Tangla wird der Kette beigelegt und ihre Richtung WSW— ONO eingezeichnet, ihr Anblick als ungemein grossartig geschildert. Endlich kam noch DUTREUIL DE RHINS nach dem Pass Darn-Lhargan-la. Ein Gipfel im Osten desselben (Samdangangtsa) wird mit 686o m angegeben.2)

Aus allen diesen Angaben können wir den sicheren Schluss ziehen, dass eine sehr hohe, stark vergletscherte Kette mit scharfgratigen Gipfeln in der Richtung WSW—ONO dem Südost-Ufer des Tengri-nor parallel zieht und die Wasserscheide zwischen Diesem und dem Strom von Lhassa bildet. Gegen Westen, wo sie von der Strasse von Shigatse nach dem Tengri-nor überschritten wird, scheint sie in eine mehr nach W geneigte Richtung umzubiegen und weiterhin die nördliche Wasserscheide des Yaru-dzangbo zu bilden. In ihrer nordöstlichen Fortsetzung, jenseits des relativ niedrigen Passes Darn-Lhargan-la trägt sie auch noch eine Anzahl Schneegipfel, wird aber von dem Nagtshukha bei seiner Südwendung durchbrochen. Weiter kennen wir sie nicht; doch ist es wahrscheinlich, dass sie sich als Wasserscheide zwischen Nagtshukha und Ur-tshu fort erstreckt. Wo sie endet, lässt sich nicht ersehen.3)

Parallel zu dieser Haupt-Kette scheint im Süden eine zweite, minder hohe zu verlaufen, welche den Nagtshukha an der Südost-Seite begleitet und die Oberläufe

Hsi-ningfu hindurch, ganz wie es jetzt auf der Karte des PRINZEN VON ORLÉANS (Bull. Soc. de Géogr. 1891) dargestellt ist. Bei KLAPROTH finden wir sogar schon den Namen Nientsingtangtagangri für einen Gipfel, der aber NO von dem von NAIN-SING liegt. — [Den KhalarnbaPass überschritt (1905) auch der Graf DE LESDAIN.]

  1. LITTLEDALE in Geogr. Journal, vol. V I I, 1896, [S. 164f] mit Karten.

  2. In Le Tour du Monde, nouv. sér., tome II, 1896, S. 314. — [In dem von GRENARD herausgegebenen Hauptwerk » Mission scientifique dans la Haute Asie, 1890-1895., Paris 1897-98, mit Atlas, ist der Name des Passes Darn-La-rkang la, der des Gipfels Sam-tan gangri geschrieben.]

  3. [SVEN HEDIN hat nach seinen Forschungen im Trans-Himalaya (Hedin-Gebirge) den Nindjing tangla als östlichsten Theil dieses grossen Systems in Anspruch genommen. Auf seiner vorläufigen Karte (bei » Transhimalaja «, Leipzig 19o9, Bd. II) ertheilt er dem Nindjing-tangla beim Pass Khalamba nach Westen hin eine Schwenkung aus der oben angegebenen Richtung in eine fast äquatoriale. Eine Bestätigung dieser Aufassung auf Grund einer geologischen Untersuchung an dieser Stelle wäre von Bedeutung. Eine Aufklärung darüber, ob auch weiter im Westen innerhalb des Trans-Himalaya die Streichrichtung WS W— ONO auftritt, wird vermuthlich aus der Verarbeitung der Ergebnisse von S. HEDIN zu entnehmen sein.]

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