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0438 China : vol.3
China : vol.3 / Page 438 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VII. CAPITEL. DAS SUEDOESTLICHE CHINA.

zu thun, dem Wurm vergleichbar erschien, welcher sich durch den Deckel eines Buches bis auf ein Wort durchgegraben hat und daraus auf dessen Inhalt schliessen zu dürfen glaubt ; und wenn auch sehr Vieles zur klaren Darlegung des Gebirgsbaues im Ganzen zu thun übrig bleibt, so glaube ich doch in allgemeinen Zügen ein ungefähr richtiges Bild entwerfen zu können.

Das Gebirgsland, um das es sich hier handelt, umfasst die Provinzen Kwangtung, Fokiën, Tshékiang, Kiangsi und Theile der Provinzen Kwangsi, Hunan und Nganhwéi. Das Streichen hat, im Ganzen genommen, einen Verlauf v o n S W z W nach N O z O, und das Gebiet besitzt eine Länge von ungefähr 1500 km bei einer Breite von 600 km. Seine südöstliche Grenze ist das Meer. Nach Südwesten verläuft es entweder schon in der Provinz Kwangsi oder erst in Tongking ; die nordwestliche Grenze ist ungefähr durch den Yangtszé vom TungtingSee bis Nan-king bezeichnet, lässt sich aber in Hunan und Kiangsi nicht genauer angeben, weil sich ein ähnliches Gebirgs-System von dort aus gegen Nordwesten anschliesst.

Es gibt auf der Erde kaum ein Hügelland von ähnlicher Ausdehnung, wo nicht entweder eine oder mehrere Hauptketten existiren , die sich durch ihre Erhebung und Continuität vor den anderen, subordinirten Ketten auszeichnen ; oder wo nicht, wenn diese Eigenschaft fehlt, ausgedehnte Tafelländer vorhanden sind; oder wo nicht endlich zum Wenigsten eine Unterbrechung durch einzelne grosse Ebenen stattfindet. Es ist eine Besonderheit des Hügellandes im Südöstlichen China, dessen Areal auf mehr als 750 o00 qkm zu veranschlagen ist, dass es keine dieser Eigenthümlichkeiten darbietet. Nirgend ist ein Tafelland, noch nimmt irgend eine durch Höhe und ununterbrochenen Zusammenhang hervorragende Gebirgskette eine herrschende Stellung im Verhältniss zu den übrigen ein, noch auch sind die Hügel durch grössere Ebenen unterbrochen, ausgenommen an solchen Stellen, wo Buchten von angrenzenden Ebenen zwischen das Hügelland sich hinein ziehen. Dies ist der Fall im Norden, denn unmittelbar an das Hügelland grenzt dort die Grosse Chinesische Ebene ; in sie verlaufen die einzelnen Ketten, welche zuletzt hin und wieder noch wie Inseln aus der Ebene aufragen. Besonders deutliche Buchten bilden die Becken der beiden Seeen Tung-ting und Po-yang. Andere Buchten ziehen sich vom Thal des Yangtsze hinein. Das ganze in Betracht kommende Land besteht also nur aus Hügelketten von geringer, wenig wechselnder Höhe. Die meisten von ihnen sind auch von geringer Länge und durch ein complicirtes Netz von Wasserläufen wie in einzelne Theile zerschnitten, so dass, wenn man sie auf einer Karte niederlegen wollte, sie wie lauter Fragmente erscheinen würden. Die Flüsse würden bei einer ebenso genauen Zeichnung winkelige Linien bilden. Die meisten bestehen aus einer abwechselnden Folge von engen Felsschluchten, welche kaum Raum für den Fluss selbst lassen, und sanften Thälern, die meist nur wenig ebenes Land haben, bisweilen aber eine Breite von i o bis 20 Kilometern erreichen.

Ich habe bei zwei Gelegenheiten diese Hügelketten in der Richtung von

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