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0386 China : vol.3
China : vol.3 / Page 386 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

oder einzelne Gipfel gelten, sind gleichgiltig. Das Gesammtbild zeigt nur zwei Ketten, welche im Osten, am Naitslzi -Querthal, eng an einander geschweisst sind, weiter gegen Westen aber aus einander treten und in ihrer Gesammtheit einen breiteren Raum (ungefähr 90 km, statt 6o bis 70 km im Osten) einnehmen. Es sind die Ts a i d a m -Kette und die Co l u m b u s -Kette. Die Erstere endet im 90 sten Grad, oder etwas westlich davon, gegen die öden Flächen des »Thals der Winde«. Die Andere setzt noch weiter fort; wir haben sie näher zu betrachten. Wir verliessen sie, hier vielleicht nur anscheinend mit der Ersteren verbunden, an der Querthal-Strecke des Naitshi-Flusses. Sie setzt nördlich von dessen longitudinaler Strecke fort. CAREY überschritt sie hier auf dem Sosani-Pass. ROCKHILL, welcher diesem den Namen Sosanang gibt, sah sie von seinem Endpunkt am Naitshi nach Westen weiter ziehen und merkt die Namen einiger Gipfel an. Dann finden wir sie wieder, wo der Batygantu sie durchbricht, und wiederum folgen wir ihr an der Nordseite von dessen longitudinaler Strecke. Hier scheint der Hochgipfel Djingri zu liegen. CAREY war nicht weit von der Stelle, wo PRJEWALSKI ihn angesetzt hat, bemerkt aber Nichts über ihn; vielleicht haben Vorberge ihn verhüllt.') Von ihm aus wandte PRJEWALSKI seinen Namen » Columbus-Kette« an. Es ist besser, diesem eine weitere Ausdehnung nach OSO zu geben, und mindestens das Garinga- Gebirge (von PRJEWALSKI) mit ihm zu umfassen, wie es schon HASSENSTEIN gethan hat. Es ist eine durchaus hervorragende, auch landschaftlich sich scharf zeichnende Kette bis dorthin, wo sie sich (in 802' O) zu dem 4300 m hohen Pass Amban-ashkan-dawan herab senkt, welcher auf einer sehr gebräuchlichen Strasse von CAREY und dem PRINZEN VON ORLÉANS überschritten worden ist. Nach der Karte des Prinzen, der einzigen auf Autopsie beruhenden, welche nicht, wie die von CAREY, nur die Linie des Reiseweges, sondern die beobachteten Verhältnisse allgemeiner darstellt, setzt das Gebirge nach WNW fort.) Aber es erreicht nicht mehr seine grossen Formen, sondern verflacht sich und endigt vor dem Steppen-Thal des Flusses Zaisan-saitu.

Die südliche Zone, d. i. der eigentliche Bayankhara oder die Marco Polo-Kette, welche in der Ost-Hälfte nur geringe, aber deutliche Anzeichen einer Parallel-Gliederung zeigt, löst sich gegen Westen in zwei gewaltige Gebirgszüge auf.

Der nördliche hat keinen bekannten Namen. Als CAREY von dem Längsthal des Petelik-darya nach dem des Batygantu hinüber stieg, kam er erst zu dem Oberlauf des Letzteren, welcher in einem westlichen Bogen eine hohe, von ihm auf 18 000 Fuss [500 in] geschätzte Gipfelmasse umfliesst und nördlich von ihr das Längsthai von Bokalik erreicht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie, wie HASSENSTEIN

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  1. CAREY erwähnt ausdrücklich, dass das Thal von Bakalik zwischen zwei Gebirgsketten liege. Die südliche nennt er Kaven-lun; der nördlichen gibt er irrthümlich den Namen Tshaimen

(Chimen)-tagh. Dieser Name, auf den wir zurückkommen, gehört in das Gebiet der AltyntaghZone.

  1. So hat es auch BOGDANOWITSCH auf seinen Karten in 1 eterna. iJitthl. 1892, Tafel 5,

und in seinem Theil des officiellen Berichts Tiber die PJEwTSOFF'sche Expedition (St. Petersburg, 1892) dargestellt.