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0427 China : vol.3
China : vol.3 / Page 427 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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~.X

KENPU UND DZANGPO.

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mit derjenigen von DUTREUIL DE RAINS weist grössere Unterschiede in der Hydrographie auf, als der Vergleich mit irgend einer anderen neueren Karte. Die Frage des Kenpu bleibt noch ungelöst. D'ANVILLE hatte seinen Ursprung in die Breite des Teng-ri-nor gelegt, und DUTREUIL DE RHINS durfte sich dadurch für berechtigt halten, sie in 31 ° N anzusetzen und den von A.—Küberschrittenen Lhari als seinen Quellfluss anzusehen. WALKER hat aber auf Grund der Aussage der ausgesandten einheimischen Aufnahme-Reisenden G.—M.—N.und K.—P.— zu erweisen gesucht, dass der Lhari oberhalb Djiala-sindong in den Yaru-d:angbo fällt,1) sowie dass der Kenpu erheblich weiter östlich und etwas südlicher entspringen müsse und, was schon oft angenommen worden war, der

Quellfluss des Dibong sei.2)   Dies ist durch NEEDHAM wiederum zweifelhaft
geworden, welcher dem Stromgebiet des Dibong sehr enge Grenzen zuweist.3) Auf der Karte von D'ANVILLE nähert sich der Kenpu der Knie-Biegung des Yarudzangbo auf einen halben Grad und convergirt weiter mit ihm, bis er am unteren Rand der Karte weniger als 15 Längenminuten von ihm entfernt ist. Da nun unweit des Abor-Dorfes Miri-Padaln, welches nur drei Tagereisen von der Ebene von Assam liegen soll, nach Aussage von K.—P.— und Erkundungen von HARMAN ein grosser Strom von Osten [Nordosten] in den Yaru-dzangbo münden soll,4) so gewinnt die Ansicht, dass der Kenpu hier seinen Ausfluss hat, an Wahrscheinlichkeit. Doch wird es dann schwer, dem Nagong-tshu, dessen Quellgebiet und westlichen Abfluss A.—K.— kennen lehrte, einen Wahrscheinlichkeitslauf

anzuweisen.   Colonel TANNER betrachtet ihn als den bei Miri - Padam an-
genommenen Strom.) In diesem Fall würde er den Kenpu von Norden her aufnehmen. Auf der letzten Karte der Londoner Geographischen Gesellschaft 6) ist er freilich in den Dibong geleitet. Dem steht aber das Bedenken von NEEDHAM entgegen. Die Frage der Stromvertheilung in dem gänzlich unbekannten Gebiet, welches im Osten und Norden durch die für die geographische Kenntniss ungemein wichtigen Reisewege von A.—K.— und im Westen durch den wenigstens annähernd bekannten Verbindungsstrom von Yaru-dzangbo und Dibong begrenzt wird, muss daher als eine noch nicht zu beantwortende bezeichnet werden. Die grössere Wahrscheinlichkeit ist gegenwärtig dafür, dass Kenpu und Nagongtshu nach dem Dibong gelangen. Denn ein Vergleich der Wassermassen des Dibong und des Lohit ergibt, dass das Stromgebiet des Ersteren bei gleichen Regenverhältnissen nicht viel kleiner sein würde als das des Letzteren;?) dass es

t) WALKER, a. a. O. [1888], S. 578 ff.

  1. WALKER, a. a. O., S. 581-583.

  2. NEEDHAM in Proc. R. Geogr. Soc., 1889, S. 440f.

  3. S. Proc. R. Geogr. Soc., 1888, S. 42o.

  4. Ebendaselbst.

  5. Geogr. Journal, vol. IV, 1894, bei S. 96.

  6. HARMAN fand bei niederem Wasserstand die Wassermenge des Lohit 9 miles oberhalb Sadiya 33 832 Kubikfuss in der Secunde, diejenige des Dibong, 1 mile oberhalb der Vereinigung mit dem Dihong, 27 202 Kubikfuss (Proc. R. Geogr. Soc., 1888, S. 582).

V. Richthofen, China. III.   25