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0488 China : vol.3
China : vol.3 / Page 488 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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446 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

dann ändern sich Richtung und Winkel mehrfach. Faltung ist selten zu beobachten. Die Gesammt-Mächtigkeit der Schichten ist jedenfalls sehr beträchtlich ; doch vermochte ich sie nicht zu schätzen.

Wenn man auf der Karte die Streichrichtung der Schichten und des Gebirges nach ONO verfolgt, so gelangt man in einem Abstand von i 20 g. M. [225 km] zu einer Stelle in der Provinz Kiangsi, wo der Kan-kiang einen grossen Gebirgszug in einer langen, an Stromschnellen reichen Enge durchbricht, welche denselben Namen Shiya-tan führt. Die Reisenden, welche über den Méi-ling gehen, kommen hindurch. Ihre Beschreibungen zeigen, dass der Charakter der Schlucht demjenigen des Durchbruchs des Wu-shui ganz ähnlich ist. BARROW führt auch dort »Sandstein, Schiefer und Puddingstein., ABEL Granit und dunkeln festen Schiefer als die Bestandtheile des Gebirges an. Dasselbe ist unzweifelhaft die Fortsetzung des Gebirgszuges, welchen wir eben durchschnitten haben.

Vom Tempel Han-tshwang-miau bis I-tshang-hsiën. — Bei dem Tempel von Han - tshwang endigen, mit dem wilden Gebirge selbst, dessen Gesteine, die Engen und die Stromschnellen. Wir befinden uns wieder in dem [dick, aber deutlich] geschichteten [dunkel] grauen weissgeäderten K a 1 k s t e i n. Hier aber fiihrt er viel Feuerstein, was vorher nicht der Fall war. Seine Schichten streichen zuerst ONO und fallen nach SSO, dem Gebirge zu. Dann beginnen Biegungen der Schichten, wie früher. Erst sind die Berge, die er zusammensetzt, hoch, dann werden sie niedriger. In ihren Formen weichen • sie von den östlicher gelegenen Kalksteinklippe» ab; denn es zeigen sich über den geneigten Schichten horizontale Auflagerungen eines anderen Gebildes, welche den Höhen einen tafelartigen Charakter geben. Der Fluss windet sich anmuthig zwischen diesem mannigfach gestalteten, sehr gebrochenen Hügelland hin. Sein Wasser ist still, ohne eine einzige Stromschnelle. Die Fahrt geht leicht und schnell von Statten. Von Norden mündet ein grösserer Zufluss, der Tiën-tu-hő, an welchem in geringer Entfernung vom Hauptfluss Steinkohle von untergeordneter Beschaffenheit gewonnen werden soll. Die massigen Formen des »Gebirges der schwarzen Wolken« treten mehr und mehr in die Ferne zurück.

Der Ort Ping-shi zieht sich lang am linken Ufer hin. Hier mussten die Boote gewechselt werden ; denn diejenigen, welche von hier nach I tshang-hsiën gehen [sind ganz klein] dürfen nur 4 bis 5 Zoll Wasser ziehen und sind auf eine sehr geringe Ladung [bis zu einer Tonne] beschränkt. Eine kleine Strecke folgt man noch dem stark gewundenen Wu-shui; dann biegt man in den von Norden kommenden kleinen Tshang-shui ein, der nur 5o bis ioo Fuss [15-30 m] Breite hat. Er ist wegen Räubereien verrufen; meine Leute fuhren daher bis spät in die Nacht hinein, um die einzige auf halbem Wege gelegene Schifffahrts-Station zu erreichen, wo eine grosse Zahl der kleinen, ganz gleichartigen Fahrzeuge zusammen lag.

Der Wu-shui ist noch für eine Strecke von 200 li (5 auf i g. M.) weiter hinauf, bis zu

dem Marktflecken Pai-sha-sz', schiffbar.   Die directe Entfernung [zu Lande] ist nur 75 li
(i 5 g. M. [28 km]); der Fluss muss daher sehr stark gewunden sein. Die noch höher hinauf gelegene Stadt Lin-wu-hsiën kann nur zu Lande erreicht werden. Der Haupt-Quellfluss ist der Sha-ki (Sandbach), welcher aus dem Tsingyiin-shan entspringt. Es wurde oben (S. 435) des sanften Charakters des Landes zwischen Ping-shi und dem ungefähr 3o g. M. [56 km] südwestlich gelegenen Ort Hsing tszé-kwan gedacht.

Bei Pai-sha-sz' sind K o h l e n g r u b en im Betrieb. Ich sah einige von dort gekommene Stücke recht guter bituminöser Schieferkohle.

Meine abermals gehegte Erwartung, gegen die nordwestlichen Quellgebiete im Strombecken des Péi-kiang hin in immer höheres Gebirge zu kommen, • wurde auch hier vollkommen getäuscht. Anstatt ältere Gebilde von wachsender Festigkeit und gebirgsbildendem Charakter zu treffen, wie man es bei der Annäherung an die Haupt-Wasserscheide in einem continuirlichen Gebirgsland voraussetzen konnte, war ich erstaunt, mich von relativ jugendlich en S c h i c h t e n umgeben zu sehen. Die eben genannten, dem Kalkstein tafelartig aufgelagerten Schichten treten an den Tshang-shui heran. Es sind transgredirende [mürbe] rothe Sands t e i n e , und zwar deren unterster Theil. Das Korn ist von der verschiedensten Grösse. Hervortretend sind grobe K a l k s t e i n- C o n g l o m e r a t e; die Einschlüsse sind wenig gerollt, bestehen hier aus halbkrystallinischem Kalkstein von grauen, weisslichen und röthlichen Farben und erreichen bis I Fuss Durchmesser. Dann finden sich Abstufungen zu mittelkörnigen und

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