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0134 China : vol.3
China : vol.3 / Page 134 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ SZ'TSH WAN.

4. Von Kwéi-tshóu-fu nach I-tshang fu.

Unmittelbar östlich von Kwéi-tshóufu stellt sich dem Yangtszé ein gewaltiger von SW nach NO gerichteter Bergzug in den Weg. Er fiihrt hier die Namen Lung wu-shan (DrachenNebel-Berg) und Fönghwangshan (Phönix-Berg). Die Barrière wird verstärkt durch einen zweiten parallelen Zug, den Wu-shan (auch Wu-shan-shi-örrföng, d. i. die zwölf Gipfel des Wushan), und wächst dadurch zu einer Breite (rechtwinkelig zur Streichrichtung) von ungefähr 48 km an. Doch schliessen die beiden Züge einen weniger hohen Strich ein, in welchem am Stromufer die Stadt Wu-shan-hsiën gelegen ist. Mit dem Eintritt in dieses Gebirge beginnt der grossartigste Theil der Engen des Stromes. Die erste wilde Strecke reicht bis zu dem kleinen Dorf Kwan-tu-hó. 1) Damit ist die angegebene erste Doppelzone des Gebirges verquert.

Es schliesst sich ihr eine zweite h ü g e 1 i g e Zone an, in welcher am Fluss die Städte Pa-tung-hsiën und Kwéi-tshóu 2) liegen. Dies ist ein Theil eines ungefähr 37 km breiten Zwischengebiets zwischen dem Wu-shan und einer dritten, etwa 55 km breiten, von SW nach NO gerichteten Zone hoher, dicht geschaarter G e b i rg s z ü g e , an deren Ostfuss I tshangfii liegt. Wir bezeichnen zur Vereinfachung die erste Zone als das W u s h a n -Gebirge , die zweite als das Becken von Kwéi , die dritte als das I ts h a ng-Gebirge. — Hiernach theilt sich das darzustellende Stück des Stromlaufs in drei Strecken.

a) Von Kwéi-tshóu fu nach der Grenze des Kwéi-Beckens
bei Krv a n - t u - h ó (8o km, im Stromlauf gemessen).

Das entlang dem Ufer des Stromes gezeichnete Profil [Tafel 1, I]3) zeigt, wie die Beckenschichten im Osten der Stadt bald steilere Stellung annehmen und sich an einen [in den Gipfeln mindestens z000 Fuss, óoo in] hohen Kalksteinzug, den oben genannten Lung-wu-shan, anlehnen. Diesen durchbricht der Fluss in dem kurzen, aber wilden Engpass Föng-hsiang-hsia (Blasebalg-Schlucht). Am Eingang erhebt sich rechts eine 40o Fuss [las vi] hohe, senkrechte Felswand von höhlenreichem dolomitischem Kalkstein ; links steigen Wände desselben Gesteins, durch schmale Staffeln unterbrochen, mit senkrechten gelbgefärbten Abbrüchen unmittelbar bis zur Höhe von mindestens 1600 Fuss [soo vi] an. Mit Staunen gewahrt man menschliche Wohnungen an scheinbar ganz unzugänglichen Stellen, auf kleinen anbaufähigen Abdachungen hoch über senkrechten Wänden, und von anderen Wänden im Rücken überragt. Zum Theil sind Höhlen im Kalkstein zu Wohnungen benutzt. In einer unzugänglichen Felsspalte, 30o Fuss [150 in] über dem Fluss, sind mehrere Holzkisten eingerammt. Diese sind, wie die Bootsleute erklärten, die föng-hsiang,• niemand wisse, wie sie hingekommen seien.

Der tiefe Schnitt durch das Gebirge entblösst ein deutliches Schichtenprofil. Im Ganzen ist es eine einfache Wölbung, deren Kern durch Kalkstein eingenommen wird, während die sichtbaren Theile der Flanken wesentlich aus Sandsteinen bestehen. Verfolgen wir die Schichtgebilde im Einzelnen, so erhalten wir [vom Kern des Gewölbes aus] die nachstehende Folge von Ost nach West :

1.

Knolliger K a l k s t e i n. Er bildet eine spitze Falte im Innersten der Wölbung. Die Schichten sind gestreckt [und haben nur einige Fuss Mächtigkeit].

  1. [BAILEY WILLIS schreibt diesen Ortsnamen Kwan-tu-kóu.]

  2. Kwéi-tshóu ist nicht mit Kwéi-tshóu fu zu verwechseln [noch weniger, selbstverständlich, mit der Provinz Kwéitshóu]. Erstere Stadt liegt in der Provinz Hupéi, letztere in Sz'-tshwan Die Grenze der beiden Provinzen ist bei dem kleinen Ort Péi-shi halbwegs zwischen Wu-shanhsiën und Pa-tung-hsiën.

  3. [Die Profile auf Tafel 1 waren, wenigstens in den Strecken I und II, für eine besondere Tafel bestimmt worden der vorhandene Entwurf aber war, bis auf die linke Hälfte von I, ganz skizzenhaft geblieben. Dennoch durfte an der Hand der an Ort und Stelle aufgenommenen Zeichnungen des Reise-Skizzenbuchs und auf Grund der eingehenden Beschreibung eine Ergänzung gewagt werden, die im Wesentlichen ohne Zweifel die Auffassung des Verf. wiedergibt. Auf Richtigkeit der Einzelheiten kann freilich kein Ansyruch erhoben werden, was aber auch Verf. abgelehnt hat. Strecke III ist im gleichen Maassstab von Länge und Höhe, sonst genau nach denn Tagebuch, hinzugefügt worden , sie gibt ein genaueres Bild der Strecke r—s in Fig. 191