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0770 China : vol.3
China : vol.3 / Page 770 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XIII. CAPITEI.. REISEN UND FORSCHUNGEN IN DER PROVINZ KIANGSU.

Das Schichtenprofil [Fig. 98] beginnt an dem einzelnen Hügel südwestlich von Tangshui. Dorniges Gestrüpp hinderte die Besteigung. An seinem Fuss ist das Gestein entblösst; es ist:

I) Q u a r z i t , welcher wahrscheinlich den ganzen Hügel zusammensetzt. Fallen nicht

beobachtet. Darauf folgen :

  1. Dunkelgraugrüne, durch mehrfache Zerklüftung in kleine Splitter aufgelöste S c h i e f e r-t h o n e , deren Lagerung sich nicht feststellen liess. Sie bilden die niedere Terrasse und sind hier und da unter der Löss-Bedeckung aufgeschlossen.

  2. Q u a r z i t und Quarzsandstein, Streichen W—O, Fallen 6o° nach Nord.

  3. Grauer Kalkstein mit schwarzen Feuerstein- Knollen und papierdünnen kieseligen Zwischenlagen, mit ausgewitterten verkieselten Versteinerungen. Ich konnte Nichts davon erlangen. Doch ist Dies . sicher der u n t e r c a r b o n i s c h e Kalkstein des Hsi-hsia-shan.

  4. Feste dickbankige Q u a r z i t e.

  5. Kohlenschichten von Pa-hwéi-miau.

Die Schichtfolge ist unvollkommen wiedergegeben, da das Gestein vielfach verhüllt ist. Auch die eingezeichnete muldenförmige Umbiegung beruht auf nicht völlig sicheren Beobachtungen,') da die Nord-Abfälle, welche am Besten Aufschluss geben könnten, durch dorniges Gestrüpp unzugänglich gemacht werden. Porphyr-Durchbrüche sind häufig in 2), an der Grenze von 4) und 5), und in 3).

Der Hsi-Izsia-shan.

Die Stromkarte gibt, als eine hervorragende Schifffahrtsmarke, diesen dicht am Yangtszé steil aufsteigenden Berg unter dem Namen Single tree hill an. Er ist landschaftlich und geologisch ein interessantes Object ; ich besuchte ihn daher dreimal (am 23. December 1868, 12. Februar 1869 und 5. August 1871). Ein schiffbarer Canal erleichtert am Nord- und West-Fuss die Annäherung.2) Auf dem 1200 Fuss [360 na] hohen, kegelförmigen Gipfel über dem steilen Nord-Abfall steht ein einzelner alter Baum, der die Gestalt eines Besens hat, da alle Zweige landeinwärts (südwärts) gekehrt sind. Die Rebellen wollten ihn umschlagen ; aber, wie die Leute versicherten, kam bei dem ersten Axtschlage Blut heraus; Dies habe von weiteren Thätlichkeiten abgehalten. Ein Tempel, der früher neben dem Baum stand, ist ganz zerstört. Eherne Löwen, die sich dort noch vor wenigen Jahren befanden, wurden von den Rebellen in Kanonen umgegossen. Das Schicksal der Zerstörung hat auch einen Complex von weitläufigen Kloster-und Tempel-Gebäuden betroffen, welche in einer'nach Südwest herab ziehenden Schlucht terrassenförmig angeordnet waren. Es stand jetzt noch eine Marmor-Pagode mit ziemlich guten SculpturArbeiten. Als der heilige Tempelhain noch vorhanden war, muss Dies ein schöner Platz gewesen sein ; aber auch er ist vernichtet. In der Umgebung sind im Sandstein Nischen ausgehauen, in denen zahllose grosse Buddha-Figuren stehen. Den meisten Figuren fehlte der Kopf, und die Nischen dienten den Vögeln als Nistplätze.

Noch andere Ruinen stehen an dem breiten, mit Quadern gepflasterten Weg, der an der West-Seite auf den Berg führt. Von dem Gipfel, den ich immer wieder gern bestieg, hat man eine ungewöhnlich schöne, umfassende Aussicht. Das Hügel-Land von Tshönn-kiang und Nan-king ist bis zu beiden Städten sichtbar. Wie eine Landkarte breitet sich zu Füssen die Alluvial-Ebene aus, von der jedes Zollbreit cultivirt ist. Verzweigungen von ihr ziehen im Westen und Osten des Berges nach Süden hinein. Scharf gegen das wohlbestellte Land hebt sich die Löss-

  1. [Das Tagebuch bemerkt jedoch, dass solche Biegungen an den Gipfeln im Osten und Westen des Weges vom Pass nach Man-tang deutlich zu sehen sind.]

  2. [Dies ist der Horseshoe Channel, der sich bei Nan-king selbst von dem Hauptstrom trennt und 7 g. M. unterhalb wieder mit ihm vereinigt. Den Canal von Westen her abwärts befuhr Verf. im December 1868. Das Tagebuch beschreibt die Annäherung an den Hsi-hsia-shan, wie folgt.. Unterhalb des Canals tritt eine von Westen kommende Hügelreihe an den Fluss, der für 2 bis 3 g. M. ihren Fuss bespült (der Wu-kung shan, s. unten, S. 731). Dann folgt eine Unterbrechung durch eine einzige, 1 g. M. breite, tief nach Süden eingreifende Ebene mit Dörfern und Reisfeldern. Oestlich von ihr erhebt sich die weithin sichtbare Landmarke des Hsi-hsia-shan.]