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0332 China : vol.3
China : vol.3 / Page 332 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEI.. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

vollständig umreist worden. Des Letzteren Bericht über die an Interesse reiche Strecke im nördlichen Theil der Ostseite, von Kia-ting fu über Ma pien-ting nach Man-i-sa' am Kin-sha-kiang 1), ist leider vollkommen inhaltlos. Wir können ihm nur entnehmen, dass hier die östlichen Vorketten, deren oben bei der Fahrt auf dem Min-kiang Erwähnung geschah, von dem Hauptgebirge durch eine ungefähr von SSO nach NNW verlaufende Senke getrennt werden, und dass die kleinen Flüsse, welche ihr streckenweise folgen, nicht in sanftem Land fliessen, sondern sich ihre Bahn, wenigstens zum Theil, durch felsige Bergschluchten brechen. Wir verzichten darauf, HoSIE auf seinem späteren Weg durch Kiën-tshang zu begleiten, da dieser sich mit dem von BABER deckt, welcher überaus lebendige Schilderungen gibt. Leider sind auch von ihm eigentlich geographische Fragen sowie die Geologie wenig berücksichtigt worden.

Südliche, östliche und nördliche Begrenzung. — Folgen wir BABER zuerst in der Strecke, wo er das Gebirge im Süden umging und dann diagonal gegen dessen Streichrichtung von Wa-wu (26 ° 55' N) am Kin-sha-kiang, dessen rechtem Ufer annähernd folgend, nach Ping-shan-hsien reiste.2) Ein grosses Verdienst war die Feststellung des Stromlaufs in dieser Strecke, da die früheren Karten nur die allgemeine Richtung angaben.

Die Strasse von ffivi-li-tshóu war schon zum Theil durch GARNIER bekannt, der aber an einer höher gelegenen Stelle, bei Men-ku (Mônn-kóu?) 3), den Kin-shakiang überschritt. Sie verquert nur kahle Hügelzüge von röthlichem und rothbraunem Sandstein. Die starken Regen spülen die Gehänge ab, so dass sie fast Wüsten-Charakter haben, füllen aber die Thäler mit fruchtbarem Boden, daher man in diesen Anbau findet. Zahlreiche breite und kräftige Ströme kommen von den südlichen Ausläufern des Liang-shan herab. Im Osten werden die Rücken höher ; der letzte wurde auf einem beinahe 9000 Fuss [2750 vi] hohen Pass überstiegen. Bei dem Abstieg nach dem Goldsand-Fluss fand BABER das Gelände mit Löss bedeckt, der sich bis über 4000 Fuss [1220 in] hinaufziehe und 50 Fuss [15 in]

durchschnittliche Mächtigkeit habe 4).   Dies ist die einzige Erwähnung dieser

Bodenart in den südlichen Gegenden.5)   Am gegenüberliegenden Ufer war

10 000 Fuss [rund 3000 vi] hohes Gebirge sichtbar. Der Kin-sha-kiang hat bei Wa-wu eine Meereshöhe von 1900 Fuss (58o m) ; seine Breite war 490 Fuss [150 in]; er war tief und floss mit der Geschwindigkeit von 6 bis 7 Knoten (3 Meter in einer Secunde) zwischen sandigen Ufern. Ein Wenig weiter abwärts

0

') HOSIE, Three years in Western China, London 1890, S. 177-184. [S. oben, S. 76, Anm. 2.]

  1. S. BABER, a. a. O., S. 103-128.

  2. [Auf der Karte von DAVIES ist der Name Mengku, bei DE VAULSERRE Mong-kou geschrieben. Die wahrscheinlichste Uebertragung- in die hier geübte Schreibart wäre danach Möng-kóu.]

  3. BABER, a. a. O., S. 108.

  4. [Eine zweite Erwähnung findet sich noch bei HACKMANN (a. a. O., S. 216) für eine Stelle zwischen Ningyuén fu und dem Ya-lung-kiang. Die Angabe ist aber zu unbestimmt, uni eine Gewähr zu geben, dass die Bodenart richtig erkannt worden ist.]