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0454 China : vol.3
China : vol.3 / Page 454 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VII. CAPITEL. DAS SUEDOESTLICHE CHINA.

von denen der beiden anderen Gebiete verschieden, indem der Maulbeerbaum allgemein in den verschiedensten Höhen an den Gehängen gepflanzt wird. Die Frage, ob diese bedeutenden Verschiedenheiten in der Verbreitung einer so wichtigen Cultur natürliche Ursachen haben und darauf beruhen dass die Bewohner verschiedener Gegenden ihre Erfahrungen nicht mit einander austauschen, verdient eine eingehende Untersuchung. Denn wenn es sich herausstellen sollte, dass im Südosten der Maulbeerbaum auch an den Gehängen gedeiht, so ist der Seidenbau hier einer unbegrenzten Ausdehnung fähig.

In der Bedeutung für den Fremd-Handel stehen die unzähligen anderen Producte der Südöstlichen Provinzen hinter Thee und Seide weit zurück. Von allen Getreiden, Gemüse-Arten, Hülsenfrüchten, Gespinnst-Pflanzen, Fruchtbäumen, welche dem subtropischen und gemässigten Klima eigenthümlich sind, würden in einer vollständigen Liste nur wenige ganz fehlen, und die Lücken würden mehr als ausgefüllt werden durch andere Arten, welche theils nur diesen Südöstlichen Provinzen, teils dem Oestlichen Asien im Allgemeinen eigenthümlich sind. Das wichtigste Product der Thäler und der einer Bewässerung fähigen Theile des geneigten Grundes für die Eingeborenen ist der R e i s. Einige Provinzen und Theile derselben bringen ihn in Ueberfluss hervor, andere bedürfen einer Einfuhr zur Ergänzung der geringen Ernte. Könnte man die Bilanz ziehen, so würde diese wahrscheinlich zu Gunsten der Südöstlichen Provinzen ausfallen, da sie grosse Quantitäten von Reis nach dem Norden schicken. Die Steuern bestehen zum grösseren Theil in Erzeugnissen des Feldes, und zwar vorwiegend in Reis. Dem Werthe nach zunächst würde wahrscheinlich der Z u c k e r folgen, welcher besonders in Kwangtung angebaut und von den Häfen Canton und Swatau ausgeführt wird; ferner der Tabak, der zwar allgemein verbreitet ist' dessen beste Sorten aber in Fokiën gewonnen werden. Die Cultur des H an fs ist in China vollkommener als in anderen Ländern; es werden hier mehr verschiedene Arten gezogen, und man weiss einige derselben besser zuzubereiten. Sie gehören den beiden Gattungen Cannabis und Boehmeria an. Ueberall bilden sie einen wichtigen Theil der Cultur. Hüls en fr ü c h t e werden in ganz China reichlich angepflanzt, da sie zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Bevölkerung gehören. Insbesondere zieht man wohl nirgend für ökonomische Zwecke so viele verschiedene Arten von Bohnen, welche auch verschiedenen Zwecken dienen. Kartoffeln werden beinahe garnicht angebaut; sie finden aber einen Ersatz an mehreren anderen stärkemehlreichen Knollengewächsen, unter denen die B a t a t e, die sogenannte süsse Kartoffel, den ersten Rang einnimmt. Sie wird besonders

auf den Hügeln gepflanzt, wo kein anderes Product gedeihen kann.   Die
G e t r e i d e- A r t en sind äusserst mannigfach. Weizen nimmt unter ihnen die erste Stelle ein. Ferner hat man Gerste, auch das sonst dem Norden eigenthümliche Sorghum, dessen Früchte hier nur zur Branntwein-Bereitung dienen ; mehrere Arten von Hirse ; aber weder Roggen, der in China überhaupt fehlt, noch Hafer, dessen Anbau sich auf die Gebirge im Norden des Landes beschränkt. B au m w olle