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0683 China : vol.3
China : vol.3 / Page 683 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VON NING-PO ZUM TSHUSAN-ARCHIPEL.

641

Die Hügel am Fluss bestehen aus p o r p h y r i s c h e n Gesteine n. Am Cone-hill [der Seekarte]'), am rechten Ufer, fand ich plattigen rothen Porphyrit (Felsitporphvr) mit bis 4 mm grossen gelblichen Orthoklas-Krystallen. Die Platten stehen senkrecht. Eine zweite, weniger vollkommene Kluftrichtung ist schiefwinkelig zur ersten und ebenfalls senkrecht zum Horizont. Die Platten haben noch eine innere Parallel-Structur im Sinn der Hauptklüfte.2) Alles zu Tage tretende Gestein am Fluss zeigt einen Wechsel von lichtgrauer und rother Farbe. Der lichtgraue Thon ist den Kluftflächen eigen und zeigt sich daher besonders an allen schroffen Felsen, während die abschüssigen Gehänge von aufgelöstem Gestein rothbraun bis blauroth erscheinen. Man kann hier die Porphyrite von Weitem an diesen Merkmalen erkennen.

Regen, starker Wellengang bei schwacher Brise und ungünstige Strömung liessen uns am zweiten Tag nur bis in den engen Canal zwischen der Insel Tai-ngő-shan und dem Festland kommen, obgleich wir schon um to Uhr Vormittags hier ankerten. Wir segelten bei mehreren kleinen klippigen Inseln3) vorüber. Alle zeigen die theils plattige, theils säulenförmige Absonderung der Porphyrite4). Am Festland wechseln grüne Hügel mit ausgedehnten Verebenungen. Diese sind, gerade wie im Japanischen Binnen-Meer, gegen die See mit Steinmauern abgedämmt. Vor Letzteren breiten sich Schlammflächen aus, welche zur Fluthzeit überschwemmt sind. Im nördlichen Theil der Tai-ngő-shan-Strasse lassen die beiderseitigen Schlammflächen nur einen schmalen Canal frei. Weiterhin treten Berge an das Meer heran. Sie sind im Allgemeinen kuppelförmig und erreichen auf Tai-ne-shan 116o, am Festland gegen 2000 Fuss [350 bezw. óoo m]. Ich ging auf beiden Seiten an Land.

Die flachen Böden werden von Reisfeldern eingenommen. An ihrem Rand, wo der Grund ansteigt, stehen die Wohnhäuser, zuweilen zu Dörfern gruppirt, mit Hecken, Steinwällen und Nutzbäumen. Palmen sind häufig. Es werden viel Orangen gewonnen. Die schwach geneigten Gehänge sind mit Sträuchern, Bambus und jungem Nadelholz bepflanzt. Auch Thee wird gewonnen. Die mit Gras und Gestrüpp bewachsenen höheren Theile der Hügel werden wenig benutzt. Von Hausthieren sah ich nur weisse Ziegen.

Das Hauptgestein der Hügel zu beiden Seiten nimmt eine eigenthümliche Mittelstellung zwischen Q u a r z p o r p h y r und G r a n i t ein. In anderen Gegenden würde man es für eine Abänderung von Granit halten ; hier drängt es sich als ein Glied in der Reihe der Porphyre auf. Eine blassrothe Grundmasse ist nicht zu verkennen. Darin ist Quarz in unregelmässigen Krystallen, rother Feldspath, ein grünes Mineral und schwarzer Glimmer ausgeschieden. Das Gestein ist unregelmässig, unter ganz verschiedenen Winkeln zerklüftet, so dass man nur mit Schwierigkeit ein Handstück erhalten kann. Der Anblick des verwitterten Gesteins, des daraus entstehenden, in auffälligen Massen vorhandenen gelblichen Gruses und der Blöcke ist granitisch.

  1. [Dieser Ort, wo Verf. an Land ging, liegt nach dem Tagebuch 3 g. M. oberhalb Tshönn-hai. Nach der eigenthümlichen Farben-Zusammenstellung wird geschlossen, dass alle Hügel bis zur Mündung denselben Charakter haben. Besonders gesagt wird Dies von einem wegen des Regenwetters nicht besuchten Hügel bei Tshönn-hai selbst, welcher die Einfahrt in den Fluss beherrscht und mit einem Fort gekrönt ist. Dieses wurde am 1o. October 1841 von englischen Kriegsschiffen bombardirt, die sich dadurch zum ersten Male die Einfahrt in den Fluss erzwangen; seitdem hat es keine Rolle mehr gesyielt.]

  2. Dr. KOLLBECK (a. a. O., S. 22) fand die Grundmasse von vollkommen krystallinischer, zugleich verworren-faseriger Textur, von grossen Mengen hexagonal umgrenzter Lamellen und Schuppen erfüllt, die er für Eisenglanz hält, und welche dem Gestein die rothe Farbe verleihen. Ausser dem Orthoolas sind als Ausscheidungen Titaneisen und Zirkon erkennbar. Der Kiesel

säuregehalt des Gesteins beträgt 71,42 Procent.

  1. [ Yin-Inseln an der Mündung des Flusses,•

der Seekarte.]

  1. [Für die j5lattige Absonderung wird im NO nach SW und südöstliches Fallen angegeben,

Stellen mit säulenförmiger Absonderung, die besonders von den Felsen der Deadman- und Dumb_ Insel erwähnt wird, wird von Neuem die rothbraune Färbung hervorgehoben.]

v. Richthofen, China. III.   41

weiterhin Deadman Island und Dumb Island

Tagebuch im Allgemeinen ein Streichen von was jedoch nicht überall gleich sei. Bei den