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0537 China : vol.3
China : vol.3 / Page 537 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TSZ'KIANG UND HSIANG-KIANG.

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da die Strömung das Ueberwinden der Bänke erleichtert. Doch sah ich zwei grössere Fahrzeuge, welche in dem Triebsand zu Grunde gegangen waren.

Auch höher hinauf, bis Höng-tshóu-fu, hatte ich im Vorhergehenden mehrfach Bänke und Stromschnellen zu erwähnen. Die mit Steinkohle beladenen

Hunan-Schiffe haben bei voller Fracht 4 Fuss [120 cm] Tiefgang. Es gibt Sandbänke, auf denen sie unfehlbar Grund berühren, doch verlässt man sich auf die

Geschwindigkeit der Strömung, um, mit etwas Nachhilfe, abzukommen.   Bei
klippigen Stromschnellen, deren bedeutendste ein Wenig oberhalb Hsiang-tan liegt, ist gewöhnlich ein schmaler Canal abgesteckt, den die Schiffe innehalten. Zuweilen führt der Fluss weniger Wasser als zur Zeit meiner Fahrt. Dann warten die Schiffe entweder eine Erhöhung des Wasserstandes ab, oder sie gehen mit nur einem Theil ihrer Ladung voran. Ein Reisender (Dr. DicxsoN), der den Fluss im Mai befuhr,') gibt an, bis zur Entfernung von 300 miles oberhalb des Sees nirgends weniger als io Fuss [3 m] Tiefe gefunden zu haben und empfiehlt daher die Einführung der Dampfschifffahrt. Nach meinen Erkundigungen ist allerdings von Mai bis Juli 2) der höchste Wasserstand. Aber er ist durchaus unbeständig. Bei anhaltendem Regen steigt das Wasser bei Hsiang-tan innerhalb weniger Tage um io bis 20 Fuss [3-6 in]. Es erhält sich in dieser Höhe durch mehrere Tage, zuweilen selbst durch einige Wochen, sinkt dann aber ebenso schnell auf seinen niederen Stand zurück.

Der Hsiang-kiang muss daher als ungeeignet für Dampfschifffahrt bezeichnet werden. Zur Zeit der Ausfüllung des Sees können allerdings Dampfer leicht bis Hsiang yin, selbst bis Tsing-kiang (7o g. M. von Yó-tshóu fu) und für eine kurze Zeit bis Tslzang-sha fu hinauf gehen; aber es würde gewagt sein, eine gelegentliche Fluth zu benutzen, um noch höher aufwärts gelegene Orte zu besuchen. Auch für fernere Zeit wird das den Verhältnissen gut angepasste Hunan-Boot den Verkehr allein zu vermitteln haben. Diese Fahrzeuge können von dem Steinkohlen-Gebiet am Lui-hó Ladungen von 450 Pikul herabbringen. Durch künstliche Mittel wird man zwar das permanente Strombett verbessern können ; aber sie werden nicht vermögen, den Winter-Canal im Seeboden dauernd für Dampfschifffahrt herzurichten.3)

  1. [Der Bericht von DICKSON findet sich nach V. RICHTHOFEN, (Letter an the jrovince of Hunan, 187o, S. zo) in dessen Reyort an the Uyyer Yangtsze an die Chamber of Commerce in Shang hai. Ueber weitere Berichte s. oben, S. 484, Anm. ¢.]

  2. [In V. RICHTHOFEN, a. a. O., steht »Mai bis Juni«.]

  3. [Ueber den unteren Hsiang-kiang hat HARFELD (a. a. O., S. j f) beachtenswerthe Mittheilungen gemacht. Die eigene Schwellung des Stromes und seiner Zuflüsse erfolgt im Frühjahr, geht also dem Eintreffen der Yangtsze- Wasser vorauf. Seine Breite wird bei Tshang sha fu auf 200 -I-- 350 m (in zwei, durch eine Insel von zso na Breite getrennten Armen), bei King hó-kóu (Mündung in den Yangtszl) auf 800 m bei Niedrigwasser, auf z¢oo m bei Hochwasser angegeben. Bis Yó-tshóu fu aufwärts ist seine Tiefe im Minimum z,so, bis Hsiang-yin-hsiën 1,20, bis Hsiang-tan 0,90 m. Eine Damyfschiffahrt (bei z,so m) ist bis Hsiang-tan nur von Anfang Ayril bis Mitte October möglich, scheint aber auch innerhalb dieser Zeit, sogar nur bis Tshang sha fix, unsicher zu sein. Oberhalb Hsiang-tan sind namentlich Sandbänke hinderlich; der Minimal-