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0117 China : vol.3
China : vol.3 / Page 117 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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LANDSCHAFT UND LANDWIRTHSCHAFT.

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werden getrocknet, pulverisirt und zur Schweinefütterung aufbewahrt. Buchweizen war viel auf den sandigen Flussufern angebaut, welche bei Hochwasser überschwemmt sind. Da die ganze Vegetationsperiode bei ihm nur drei Monate beansprucht, wird er überall gepflanzt, wo nur eine kurze Zeit verfügbar ist. So wird er z. B. in der Ebene von Tshöng tu fu neben Rüben und Gemüsen als dritte Frucht zwischen Reis und Weizen gesäet. H a fe r wird hier nicht gebaut; H i r se habe ich nicht gesehen. Tabak war zwischen Lu-tshóu und Tshung kingfu viel gepflanzt; er befand sich jetzt schon stark im Blatt. Der Mohn war über die Blüthe hinaus. Die Köpfe waren grün und wurden durch tiefes Ritzen mit einem vierschneidigen scharfen Messer angezapft. Der Anbau war zu meiner Zeit nicht erheblich.

Wo jetzt Weizen, Gerste, Erbsen, Saubohnen, Raps und Tabak standen, folgen später: Reis, Bohnen, verschiedene Arten von Sorghum, Mais und etwas Zuckerrohr.

Das Auszeichnende der Culturen ist, wie überall im Rothen Becken, der Wechsel von Feldfrucht mit Bäumen und Sträuchern. Die Orange bildet ein dichtes Laubdach über- Weizen und Raps, und doch kann man kaum reichere Aehren sehen als in den Orangenhainen von Kiang tsin. Die anderen genannten Bäume und Sträucher stehen auf Feldern, an Rainen und bei den Häusern, gerade wie in Japan.

Die Bauerngehöfte sehen von Weitem rein und reich aus. Dunkel, meist schwarz angestrichenes Gebälk hebt sich scharf ab gegen die geweissten Füllungen der Aussenwände. Kommt man näher, so gewahrt man eine geweisste Mauer und in ihr ein Thor mit dreifachem Schnörkeldach darüber. Dies ist der Eingang zum Gehöft. Im Inneren stehen auf drei Seiten die Wohnhäuser des Eigenthümers, seiner meist zahlreichen Familie und seines Hausstands. Alles war gut gekleidet. Die Leute waren stets freundlich, zeigten sich durch die Erscheinung eines Fremden in keiner Weise überrascht und traten ihm höflich entgegen. Es herrscht auch eine gewisse äussere Reinlichkeit in Kleidung und Behausung; aber selbst in diesen bevorzugten Theil von China darf man nicht zu tief blicken.

I .) B i s L i - t s Ji w a ng-fi a. — Von Hsü-tshóu fu an verquert man [in den ersten 20 li] erst die bereits erwähnte '), von SW nach NO streichende wellenförmige el 1    A u f b i e g u n g, in

SO

y

Einfluss des Min-kiaug in den Kin-sha-kiang

F'ig. 6. Profil bei Hsü-tshóu fu.

welcher die stein kohl e f ü h r e n d e n S chic h t e n in langen Aufbrüchen zu Tage treten [die Schichten streichen ungefähr SW-NO mit geringen Abweichungen]. Zwei Flöze, deren Mächtigkeit ich nicht anzugeben vermag, sind in grauen und bräunlichen Sandsteinen eingeschaltet, die noch unter der Kohle fortsetzen. Darüber liegen die mächtigen r o t h e n Sandsteine. Die Gruben auf dem nordwestlich von der Pagode (in Fig. 6) liegenden Flöz waren jetzt verlassen; doch wurde angeblich 4o li weiter nordöstlich Kohle abgebaut. Die auf dem Profil gezeichnete Mulde im Südosten der Pagode ist, ebenso wie die Sattelbiegung bei Nan-kwang, deutlich erkennbar. Innerhalb der Mulde habe ich keine Steinkohle gesehen; aber auf der Höhe im Südosten erscheinen wieder die zwei Flöze. In ihrem Fortstreichen nach NO senken sie sich und kreuzen den Fluss. Hier war noch jetzt Bergbau, bei dem Dorf Pa-ko-shan. Es wurde eine schwarze flammende Kohle von geringer Festigkeit und geringem specifischem Gewicht gewonnen.

Bei Nan-kwang2) am rechten Ufer, dicht unterhalb Hsü-tshóufu, mündet in einem engen Querdurchbruch der Sung-kiang. Hier ist der Ausgangspunkt eines 'Hauptweges nach Yünnan.3)

  1. [Siehe oben S. 78.]

  2. Auf der Karte von BLAKISTON ist der Ort als Tang-wan bezeichnet.

  3. [S. unten Cay. V.]

v. Richthofen, China. III.

6

NW

Yangtszé Alte Kohlengruben

Alte Kohlengruben Pagode

3

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Nankwan 3

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M i n- k i a n g