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0330 China : vol.3
China : vol.3 / Page 330 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

Hochfläche von Yünnan zu liegen, theils auch in das hohe Gebirge selbst eingeschnitten zu sein scheint.')

Der hohe Wall erstreckt sich durch mehr als drei Breitengrade in meridionaler Richtung nordwärts ; dann zieht er, etwas rückwärts verschoben, nach NNO und NO als das uns bekannte Grenz-Gebirge des Beckens von Tshöng-tu fu. Beschränken wir uns zunächst auf den meridionalen Theil, so sind dessen Enden durch Hivi-litshóu im Süden und Ya-tshóu fu im Norden bezeichnet. Zwischen diesen Grenzpunkten wird das Gebirge nur einmal durchbrochen, nämlich vom Ta-tu-h~, welcher bei Kia-ting fu in den Min-kiang mündet. Nur auf wilden Klettersteigen kann man der felsigen Schlucht entlang nach der West-Seite des Gebirgswalles gelangen. Dieser selbst, im Süden als Ta-liang-shan, im Norden unter verschiedenen Namen bekannt, und in den iVgo-shan [Ngo-rnéi-span] 2) auslaufend, wird von ganz oder halb unabhängigen Stämmen der Lolo bewohnt.

Jenseits dieses Gebirges zieht eine beinahe vollkommen meridionale Furche ; sie ist durch volle fünf Breitengrade nachgewiesen. BARER, GILL, POTANIN und Andere haben ihre einzelnen Theile kartographisch festgelegt. Sie wird in der nördlichen Hälfte von dem oberen Ta-tu-hó, in der südlichen vom Ngan-ning-hn, cl. i. dem Fluss von Kiën-tshang, und schliesslich von dem kleinen Fluss von Hwi-li-tshóu durchströmt.

Mit Ausnahme des Felssteiges im Durchbruchsthal des unteren Ta-tu-lió, welcher vom Verkehr gemieden wird, gibt es zu der Furche nur zwei Zugänge : einen im Süden bei Hwi-/i-tshóu und einen im Norden bei I a-tshóu fu, beide fast 200 g. M. [370 km] von einander entfernt. Der erstere führt über Pässe von 6000 bis 7000 Fuss (18 5o bis 2150 m), ist aber ziemlich offen; der letztere muss den Gebirgswall in höheren Pässen überschreiten. In dem Thalzug selbst kennen wir Höhen : am Ta-tu-hó von 464o Fuss (1415 m) bei Lu-ting-kiau und von 2460 Fuss (740 m) bei TsN'-ta-ti an der Ostbiegung des Stromes ; weiter südlich liegen Yuè-hsi-ting in 5380 Fuss (164o m), Ning-yuén-fu in 513o Fuss (1565 m), Hwi-/i-tshóu in 6000 Fuss (1830 m).3)

Der meridionale Gebirgszug und der meridionale Thalzug sind der Prototyp für das weite, im Westen sich anschliessende Gebirgsland, welches das Verbindungsglied der grossen Tibetischen Bodenschwelle mit Hinter-Indien bildet. \Venn wir

  1. [Die besonders schwierigen und wichtigen hydrographischen Probleme des Kin-sha-kiang sind durch die neueren Reisen geklärt, aber nicht gelöst worden. Der Lauf des Hauptstromes innerhalb Chinds ist allerdings durch BONIN, ADIUNDSEN, DE VAULSERRE, GERVAISCOURTELLEMONT, GRILLIÈRES ziemlich vollständig erkundet worden. Die neuste und beste Gesammt-Darstellung gibt die bereits mehrfach gerühmte Karte von Yiinnan bei DAVIES' gleichnamigem Werk (1909). Die abschliessenden Verötentlichungen der anglo-indischen Surveyors stelzenz noch aus. Ob durch sie die Unsicherheit betrfs der grossen nördlichen Nebenflüsse und ihrer Systeme (vergl. u. A. den kurzen Aufsatz von CARLES in Geogr. Journ., Bd. XIX (1902), S. _y 181) gehoben werden wird, erscheint zweifelhaft.]

  2. [S. oben, S. 74.]

  3. [ Vergl. die zahlreichen Höhenzahlen auf der genannten Karte von DAVIES ; sie weichen z. Th. von denn obigen erheblich ab, ::. B. I'ué-hsi-ting ózoo, Hwi-li-tshóu 6300 Fuss.]

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