National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0354 China : vol.3
China : vol.3 / Page 354 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

314

VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

öffentlichung der Ergebnisse von OBRUTSCHEW's Forschungen im Nan - shan ( 1893-95) zu erwarten») Zunächst lagen nur die Bemerkungen vor, welche v. TOLL nach den ersten Berichten dieses Reisenden zusammengestellt hat 2). Die umfassenden Reisen von POTANIN, GRUM GRJIMAILO und anderen nicht minder ausgezeichneten russischen Forschern berühren hier und da die in Rede stehenden Gebiete. In wie weit sie zuverlässige Bemerkungen über die am Wege angetroffenen Gesteine enthalten, entzieht sich meiner Kenntniss, da ihre Berichte nur in russischer Sprache vorliegen. Die englischen und französischen Reisenden, welche das Tibetische Hochland auf kühnen Zügen durchquert haben, haben geologische Zwecke nicht verfolgt.

An der Altersbestimmung der Formationen haben sich, ausser den genannten Forschern (STOLICZKA, LOCzv, BOGDANOWITSCH, OBRUTSCHEW), auch Paläontologen betheiligt, welchen von Jenen das gesammelte Material übergeben worden war. Abgesehen von einigen zu erwähnenden kleineren Arbeiten ist hier vor Allem der wichtigen von SUESS veranlassten und herausgegebenen, aber nur zum Theil von seiner Hand herrührenden Arbeit zu gedenken, in welcher die ersten zuverlässigen Anhaltspunkte für eine genaue Festsetzung der Formationen gegeben sind 3).

Was nun die zusammenfassenden Betrachtungen über die Gesammtheit dieser Gebirge betrifft, so folgte auf meinen eigenen Versuch die von hohen Gesichtspunkten geleitete Ueberschau, welche SuEss gegeben hat 4). Dem damaligen Stand der Kenntniss entsprechend hat er sich darauf beschränkt, im Westen das Verhältniss von Karakorum und Kwenlun einerseits zu Hindukush, Pamir und Kyzyl-yart andererseits zu erörtern, im Osten aber nur andeutungsweise des Altyn-tagli und Nan-shan, über welche Sicheres noch nicht vorlag, zu gedenken. Dann hat WEGENER in der erwähnten Arbeit alles bis zum Jahr 1891 zugängliche Material über die Geologie des Tibetischen Hochlandes mit Sorgfalt und Umsicht zusammengestellt. Es folgte darauf die sehr eingehende und auf eigener Erforschung grosser Regionen gegründete Bearbeitung von LOCZy. Endlich ist noch der Versuch NAUMANN's zu erwähnen, grosse Bogenlinien für den Verlauf der Gebirge in Inner-Asien zu construiren 5).

Obgleich es verfrüht erscheinen darf , diesen übersichtlichen Zusammenstellungen eine neue hinzuzufügen, glaubte ich doch, mich dieser Aufgabe unterziehen zu müssen, weil China nur als ein Theil des Continent Asien verstanden werden kann.

  1. [S. oben, S. 122, Anm. z.]

  2. v. TOLL, in Peter;,. Mitthl. 1894, S. 285-290.

  3. SUESS, Beiträge zur Stratigrayhie Central-Asiens, auf Grund der Az fsa»zmlungen von F. STOLICZKA und K. BOGDANOWITSCH und mit Unterstiitzung von FRECH, MOJSISOVICS, TELLER und UHLIG zusammengestellt. Denkschr. Wiener Akad. d. Wiss., math.-naturw. Kl., Bd. LXI (1894), S. 429-466.

  4. SUESS, Antlitz der Erde, I, 1885, S. 565-569, 573, 589-590. — [Fir die Ergänzungen, die SUESS in Bd. III des Werkes gegeben hat, s. oben die einzelnen L'erweise.]

  5. NAUMANN, a. a. O., Tafel II. Für den hier in Betracht kommenden Theil der asiatischen Gebirge fehlt die Begründung im Text.