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0344 China : vol.3
China : vol.3 / Page 344 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

shan nebst Humboldt-Kette, einem Hauptkamm ohne Namen, und Hsiié-tapan.1) Hierzu kommt der Ho-li-shan. LoCZY fand auch, dass die im Sinne des Kwenlun streichenden Nanshan-Ketten im Meridian von Tung-hlvang an andere stossen, welche ONO gerichtet sind.2) Waren auch die orographischen Hauptzüge, wie wir sie jetzt kennen, damit gut bezeichnet, so musste das Bild doch in manchen Theilen noch unvollkommen sein, und es blieben schwierige Probleme, wie das widersinnig angenommene Streichen des Ritter-Gebirges. Die Darstellung, welche KREITNER gegeben hat,3) übergehen wir; sie ermangelt der Klarheit, wo eine Gliederung versucht wird, und es ist das Unbekannte von dem Bekannten nicht geschieden.

In neuerer Zeit ist das Nanshan-Gebirge der Gegenstand ebenso ausgedehnter wie ausgezeichneter Untersuchung durch OBRUTSCHEW und ROBORO«vSKI gewesen, und wir besitzen jetzt ein klares, übersichtliches Bild seiner Haupttheile. OBRUTSCHEW bereiste die Gegend von 1893 bis 1 895 und führte umfassende Durchquerungen aus, besonders in der nordöstlichen Hälfte,}) während ROBOROWSKI, der schon seit 1879, zuerst als Begleiter von PRJEWALSKI, grosse Theile von Central-Asien kennen gelernt hatte, von März bis Oktober 1894, zusammen mit KOZLOW, die südwestliche Hälfte des Gebirges auf sechs grösseren Durchzügen aufgenommen und 'einige Punkte astronomisch festgelegt hat.5)

Als wesentliche Ergebnisse der bisherigen Arbeiten können wir feststellen :6)

I . Der Nan-shan in weitestem Sinne ist eine am östlichen Ende mit den südlicheren Kwenlun-Ketten, am westlichen mit dem von WSW her sich erstreckenden Altyn-tagh verwachsene, in dem grössten Theil seiner Erstreckung aber durch die Tsaidam-Senke von den südlicheren Ketten getrennte Gebirgsgruppe, welche sich von 940 O bis mindestens 105 ° O in der Längsrichtung

~

t

') Dieser Name (wahrscheinlich die richtigere Schreibart für Schaue-ta pan) bezieht sich auf die Kette, welche MICHAELIS von Su-tshóu aus bestiegen hat und welche OBRUTSCHEW Richthofen-Kette nannte.

  1. LoczY, a. a. 0., S. 634.

  2. KREITNER bei SZÉCHENYI, S. 166-170.

  3. Vorläufige Mittheilungen über OBRUTSCHEW'S Reise wurden von v. TOLL in Peterm.

Mitth. 1894, S. 285-290 (mit Karte), gegeben; eine ausfiihrlichere Darstellung gab er selbst in dem Aufsatz : Geograyhische Skizze von Centralasien und seiner siidlichen Umrandung (Geographische Zeitschrift I, 1895, S. 266-273, mit Uebersichtskarte). S. auch Iswestija 1895, S. 253-344. [Das russische Haujitwerk von OBRUTSCHEW ist oben (S. 122) citirt worden. Ein Referat mit besonderer Beriicksichtigung des Nan-shan gab C. DIENER in Peterm. Mitthl., 1902, S. 97-106, mit Karte und Profilen.]

  1. Es ist mir hierüber nur eine kurze Mittheilung in Geograyh. Journal, Bd. VIII, 1896,

S. 161-173, zugänglich, welche von zwei Kartenskizzen begleitet ist. [Ein vorläufiger Bericht erschien ausserdem in Iswestija, Bd. XXXIV (1897) die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition 1899 wurden als 3. Teil der »Arbeiten der Expedition der Kais. Russ. Geogr. Ges. nach Central-Asien, 1893-95« herausgegeben — Beides in russischer Syrache.]

s) [Der 1901 erschienene erste Theil des III. Bandes von ED. SUESS, »Antlitz der Erde< hat Verf. zur Zeit der Ausarbeitung- dieses Abschnitts noch nicht vorgelegen. Es ist auf das Werk an den einzelnen dafür in Betracht kommenden Stellen in Nachtrögen des Herausgebers Bezug genommen worden.]