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0313 China : vol.3
China : vol.3 / Page 313 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER WU-KIANG.

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k

man wieder zur Hochfläche an. Sie hat bei 7sun-i fu 900 m Höhe, erhebt sich aber weiter nordwärts und ist von Hügelketten durchzogen ').

5. Der nächste Ort, wo dem Yangtsz' ein grösserer Fluss von Süden zuströmt, ist die Stadt Fóu-tshóu. Hier mündet der Ki ën -kiang, besser bekannt als Wu -kiang, wie er in Kwéitshóu genannt wird. Man kann ihn als den Haupt-Strom der letzteren Provinz bezeichnen, da von den 46o g. M. [85o km] seines Laufes (ohne die kleinen Krümmungen) 365 [68o] in ihr und nur 95 [170] in Sz'tshwan liegen. Er entspringt bei der im äussersten westlichen Winkel von Kwéitshóu gelegenen Stadt Wi i-ning-tshóu, deren wir oben , gelegentlich des Weges von Na-ki-hsiën nach Yünnan, gedachten 2), nimmt nach 13o g. M. [20 km] seines Laufs von rechts einen noch etwas längeren Zufluss, den Ya-tshz-hó, auf, welcher in der Nähe von Shui-tshöng-ting entspringt und einen dem Ersteren parallelen Lauf hat, durchströmt dann die Provinz fast in ihrer ganzen Länge von WSW nach ONO und wendet sich bei Sz'-nan fu, 160 g. M. [30o km] von seiner Mündung, nordwärts. Er betritt Sz'tshwan bei dem Marktflecken Kung-tan und ist erst von hier aus schiffbar. Doch wird er selbst in dieser Strecke nur von kleinen Booten befahren, welche für die Ueberwindung seichter und felsiger Stellen mit Stromschnellen besonders gebaut sind.3)

Die geringe Nutzbarkeit des Flusses für seine unmittelbare Umgebung zeigt sich auf der Landkarte in der Abwesenheit von Ortsnamen an ihm, mit einziger Ausnahme von Sz'-nan-fu, bis zur Grenze von Sz'tshwan. Wo er von Verkehrswegen überschritten wird, fliesst er in tief eingeschnittener, enger Felsschlucht, welche kaum von Alluvium begleitet wird. Er dient also nur als Abzugsrinne für die Gewässer eines ausgedehnten Gebietes. Zahlreiche kleinere Flüsse strömen ihm zu, und in deren Oberläufen finden sich, ebenso wie in seinen genannten beiden Quellgegenden, zahlreiche Städte. Verkehrswege scheinen dem Wu-kiang innerhalb Kwéitshóu nicht zu folgen.

Der Unterlauf ist trotz seiner beschwerlichen und nur bei Hochwasser vorhandenen Schiffbarkeit von Wichtigkeit, da er eine Verbindung mit Hunan vermittelt. Die Waaren gehen zu Wasser von Fóu-tshóu bis Kung-tan. Von dort werden sie zu Land über Yu yang-tshóu nach einem je nach Jahreszeit und Wasserstand wechselnden Ort an dem bei Tshönn-tshóu[ fu] von Norden einmündenden Zufluss des Y101-kiang gebracht. Solche Schifffahrtsplätze sind Lung-tan, Shi-ti und Pautsing-hsiën. Weiter gehen die Waaren nach dem Tungting-See und von dort nach Sha-sz' oder Hsiang-tan oder Han-kóu. Besonders in ost-westlicher Richtung wird dieser Handels- und Reiseweg viel benutzt. Er war früher oft versperrt, da die Reste einheimischer Stämme in der Gegend von Yu yang-tshöu zu Widersetzlichkeit geneigt sind und nur schwer bewältigt werden konnten 4).

  1. BRENIER in Mission Lyonnaise [ Theil I], S. 113 ff.

  2. [S. oben, S. 267f]

  3. [S. oben, S. 219.]

  4. [S. oben, S. 217 :]

v. Richthofen, China. 1I1.

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