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0159 China : vol.3
China : vol.3 / Page 159 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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OST- UND WEST-TSINLING.

I21

Die vorhandenen Kenntnisse dürften es rechtfertigen , den östlich vom Meridian von Miën-hsiën [zoó ° t5'] gelegenen Theil des Gebirges als das o s t -

1 i c h e Tsinling-Gebirge dem westlichen gegenüber zu stellen, welchen wir aus [gleich] anzuführenden Gründen bis ungefähr zum Meridian von Lung-ngan fu [etwa zo¢ ° ¢o'] rechnen») Der Ost- Tsinling ist orographisch durch die westöstliche Rinne des Han nach Süden begrenzt und behält durch sieben Längengrade ([rund] Io6'/2 ° bis I 13'/2 °) eine wenig schwankende Breite, während der West- Tsinling keine solche Stromrinne besitzt und westwärts stetig an Breite zunimmt. Diese wächst, in Folge der Divergenz der begrenzenden Linien, von 150 km im Meridian von Miën-hsiën auf nahe an 400 km im Meridian von Lungngan-fu. 2)

Ueber den östlichen Theil liegen ausser den genannten zur Zeit keine Beobachtungen vor. Aus dem westlichen hingegen fehlt es nicht an Nachrichten. Die Expedition des Grafen SZÉCHENYI selbst durchzog ihn auf dem Wege von Tsin-tshóu über Hwi-hsiën und Lia yang-hsiën nach Kwang--yuén-hsiën. Dann hat es im Januar, Februar und März 1894 der ausgezeichnete russische Geologe W. A. OBRUTSCHEW in zwei Linien verquert. Die erste folgt von Pauki-hsiën meinem Weg bis Föng-hsiën, geht dann westlich nach Hwi-hsiën, südlich nach Lió yang-hsiën, von hier über das Gebirge nach Ning-kiang-tshóu und fällt dann wieder mit meinem Weg über Tshau-tiën bis Kwan yuén-hsiën zusammen. Die zweite, von Süd nach Nord, geht von letzterem Ort aus und führt über Pi-kóu, Kié-tshóu (auch Kiai-tshóu genannt), Min-tshóu und Ti-tau-tshóu nach Lan-tshóu fu. Ueber diese Reisen lag [zunächst] nur eine kurze Notiz vor. 3) Dann hat OBRUTSCHEW die Ergebnisse seiner ersten grossen Reise in einem umfangreichen Werk herausgegeben, und die genannten beiden Linien sind darin ausführlich behandelt. Da mir aber das Verständniss des russischen Textes verschlossen ist und eine geologische Karte, welche in ihren Farben eine allgemein verständliche Sprache reden würde,

  1. [LoczY, a. a. O., S. 459, verlegt die westliche Grenze des ga n z en Tsinling shan zwischen zo6 o und 107 °.]

  2. [S. schon Bd. II, S. 638f., 6¢2.]

  3. W. OBRUTSCHEW, Geograyhische Skizze von Centralasien und seiner südlichen Umrandung, in Geograyhische "Zeitschrift, Jahrg. I (1895), S. 257-285. Den hier erwähnten beiden Linien sind nur die Seiten 272 f. gewidmet.

[Seitdem haben die amerikanischen Geologen BAYLEY WILLIS und BLACKWELDER den Tsinling zwischen den Routen des Verf. und LoczY's überquert. Ihrem Bericht (a. a. O., Bd. I, S. 310 ff: nzit Atlas, Blätter az—a3) ist eine befriedigende Parallelisirung mit dem Profil des Verf. nicht zu entnehmen. Trotz mancher Uebereinstimmung im Charakter der Formationen fehlt namentlich eine nach Habitus und Streichrichtung erkennbare Grenze zwischen einer nördlichen und einer südlichen Gebirgszone an der Stelle, wo sie nach Verf. (» Atlase, Theil, I, Taf. 23/24) zu suchen wäre. Vielleicht ist diese Abweichung durch das stärkere Auftreten von (jüngerem) Granit in dem Profil der amerikanischen Geologen bedingt. — Die geologischen Beobachtungen der Exyedition FILCHNER -TAFEL, die das Gebirge wieder weiter östlich (von Hsing-ngan fu über Hsiau-i-ting nach Hsi-nganfu) überschritt, sind noch nicht veröffentlicht worden,. ebensowenig die der syateren eigenen Durchquerung TAFEL'S auf einer Route, die theils westlich theils östlich von der LoCZY's führte (s. Zeitschr. Gesellsch. Erdk. Berlin 1908, S. 378f)]