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0628 China : vol.3
China : vol.3 / Page 628 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG•

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sind ebenso die Gesteine im Einzelnen von denen in anderen Profilen verschieden, wie auch ein beständiger Wechsel im Streichen und Fallen bemerkbar ist. Wir befinden uns offenbar in einem Gebiet beträchtlicher tektonischer Störungen. Dazu kommt das Auftreten von Granit in bedeutenderen Massen, bis an den Lu-span heran.

Die Gesteine sind dieselben, welche weiter östlich im Profil des Ta-hau-span in regelmässiger Folge über einander, lagern. Sie sind sämmtlich Glieder der grossen S i n i s c h e n Formation, die, wie an anderen Orten, so auch hier mit Granit-Ausbrüchen abschloss. Bemerkenswerth sind die Quarzschnüre, welche die Schichtgebilde durchsetzen. Sie sind an sehr vielen Stellen ein auszeichnendes Merkmal für die sinischen Gebilde, wo diese mit anderen zusammen vorkommen.

Die Gebirgsvorsprünge der Ost-Seite des Poyang-Unterseees gehören, so weit ich sie gesehen habe, dem Talgau-Sandstein an. Doch ist ein complicirterer Bau nicht unwahrscheinlich. Die Berge senken sich hier herab und erreichen an der Einschnürung bei Lauye-miau nur geringe Höhe (ioo bis 30o Fuss [30-90 ;n.])

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Die jüngeren Gebilde am Untersee. — Liegen auch hierüber nur oberflächliche Beobachtungen vor, so sind doch jedem Reisenden die mannigfaltigen Deck-Gebilde aufgefallen. Es ist darin Mehreres zu trennen :

  1.  Die geneigten C o n g 1 o m e r a t- Schichten und mürben grauen San d-

s t e i n e bei Nan-kang fu. Sie bedürfen einer eingehenderen Untersuchung. Ich vermuthe, dass sie ein viel jugendlicheres Gebilde sind als der cambrische Unterbau und den m e s o z o i s c h e n Schichten angehören. Bemerkenswerth ist der Reichthum der Conglomerate an eigrossen Kalkstein-Geröllen.

  1.  Der L a t e r i t. Er ist rings um den Lu-span verbreitet und bildet meist, besonders an der West-Seite, die allgemeine Bodendecke. An der Ost-Seite geht er, wo ich ihn näher beobachten konnte, in das unterlagernde Gestein über und ist als dessen Umwandlungsproduct zu betrachten.

  2.  Die See-Schichten der Höhe n. Hierher gehören die rothen ge-

schichteten Thone und rothen conglomerirten Geröllablagerungen bei Nan-kang-fu und Ta-ku-fang. Die jugendlichen Conglomerate treten verbreitet auf; sie sind geschichtet und erreichen grössere Mächtigkeit. Die obere Grenze ihres Vorkommens dürfte mit der Höhenlinie von 200 Fuss [6o ni] über dem See überschritten sein, die untere reicht wahrscheinlich nicht unter die Isohypse von 70 Fuss [20 m] herab. Es schien mir, dass diese Schichten über dem Latent lagern. Da Granit und fester Sandstein unter den Geröllen vorwalten, dürfte die Entstehung durch

von Westen herab kommende Bäche als sicher anzunehmen sein.

  1.  Löss. Er findet sich typisch, aber in geringer Verbreitung, als oberstes Deck- G ebilde, bald auf den See-Schichten, bald unmittelbar auf dem Laterit.