National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0217 China : vol.3
China : vol.3 / Page 217 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

VERSENKUNG ÖSTLICH VOM TAU-HO.

177

if

(ungefähr 34 ° 50' N), zwar einen Gebirgszug, mit dem örtlichen Namen Pa-ma-span, angetroffen, aber keineswegs mehr die hochaufragenden Formen, welche FUTTERER beschreibt. Die Berge, welche er sichtete, sind auf dem Profil zu wenig mehr als 2500 m angegeben und werden selbst von der Passhöhe des Ya-ling überragt. Im übrigen aber entsprechen sie dem von FUTTERER im Westen und von mir im Osten gezeichneten Bild. Denn es treten hier, die Einförmigkeit von Schiefern und Sandsteinen unterbrechend, mächtige Kalksteine in steiler Stellung auf, und die Bergformen sind als schroff und wild dargestellt, gegenüber den gerundeten Umrissen, welche sie nördlich und südlich davon haben. Der Pa-ma-shan erscheint also wie ein herabgesenkter Theil des Min-shan, und es dürfte auf diesem Umstand die Beschränkung des Namens Min-shan auf einen bestimmten Gebirgstheil beruhen. OBRUTSCHEW'S Karte zeigt in der Verlängerung der Gebirgslinie nach OzS die Namen Ta-shi-shan und Tsz' pai-shan.1) Diesen überschritt ich auf einem 160o m hohen Pass. Die Gipfel reichen zur Höhe derer im Pa-ma-shan kaum heran.

Wenden wir uns nördlich, so sollten wir dort in die nach WzN verlängerte Linie des Hauptzuges des Tsinling-shan kommen. Geht man von dem 6030 Fuss (185o m) hohen Tsiën-tsha-ling aus,2) so führt eine nach W 13 1/2° N gerichtete Linie nach dem von OBRUTSCHEW mit den Namen Ying-miau-shan und Hsiaushan bezeichneten Gebirgszug, welcher den Tau-ho' halbwegs zwischen Min-tslióu und Ti-tau-tshóu verquert. Auch hier sind schroffe Bergformen angegeben ; aber ihre Höhe wird auf nur 3400 m geschätzt. Der Tau-ist so eng hineingeschnitten, dass die Strasse ihm nicht folgt, sondern einen Gebirgstheil auf dem ungefähr 2900 m hohen Pass Péi-ling 3) überschreitet, und dann zum Strom (in etwa 2000 m Höhe) zurückzukehren. An dem Aufbau des Gebirges betheiligen sich hochaufgerichtete paläozoische Schichten, erst Sandstein und Schiefer, dann mächtige Kalksteine, welche als Devon und Carbon bezeichnet worden sind. Es folgen weiterhin gegen Ti-tau-tshóu nördlich geneigte Schichten von Permocarbon und kohleführenden Gebilden. Ein Granitausbruch macht dem erkennbaren Gebirgsbau ein Ende; denn weiterhin sind nur noch jüngere Beckenablagerungen sichtbar. — Dasselbe Gebirge überschritt FUTTERER }) auf dem Weg von Min-tshóu nach Kung-tshang-fu. Er nennt den ersten Zug desselben das Péiling- Gebirge. Der 3040 m hohe Pass darin, von dem bereits die Rede war, wird von anderen sichtbaren

  1. S. OBRUTSCHEW, » Centralasien«, Bd. II, Tafel 2 und Karte zu S. 36o.

  2. S. Bd. II [S. 563].

  3. [Der von FUTTERER und der von OBRUTSCHEW beschrittene Pass sind wahrscheinlich nicht ident, sondern es ist anzunehmen, dass OBRUTSCHEW, ebenso wie BONIN, das Gebirge auf der Strasse Min-tshóu—Ti-tau-shóu weiter westlich überstiegen als FUTTERER auf der Strasse Min-tshóu—Kung-tshangfu. Es scheint sich nämlich aus einem Vergleich der Karten bei FUTTERER, OBRUTSCHEW und BONIN zu ergeben, dass sich die erstere Strasse nicht weit von der Schlucht des Tau-hő entfernt, die letztere dagegen gleich die Richtung NNO einschlägt. Dadurch erklärt sich vielleicht auch die freilich geringe Differenz in der Höhenangabe für den Péiling hier und oben (S. z75, Anm. 4). Allerdings scheint die Zahl2goo m dem nur mit einem ungenauen Maassstab versehenen Profil bei OBRUTSCHEW (a.a.O., Tafel II) ungefähr entnommen zu sein.

4)[S. FUTTERER 3, S. 444f; 4, S. 2o3.Íf]

v. Richthofen, China. III.   I2