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0280 China : vol.3
China : vol.3 / Page 280 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. EINZELNE THFILE VON SZ'TSHWAN. \VIRTHSCHAFTLICHES.

darüber einziehen, die sich im Ganzen als richtig bewährt haben.') Eingehende Beschreibungen auf Grund eigener Besichtigung gaben zunächst GILL und HOSiE.2) Die mir als roh geschilderte 3) Bevölkerung fanden sie gutartig, aber sehr arm. Der Ort, in welchem sie zusammengeschaart lebt, bildet das Centrum des kleinen Gebiets, über welches die Brunnen vertheilt sind. Der Durchmesser desselben wurde mir zu 27 li (ungefähr 14 km) angegeben. Auf diesem Raum gibt es nach übereinstimmendem Zeugniss mehr als tausend Salzbrunnen (yen-/sing) und nur etwa 24 Feuerbrunnen (huo-tsing). Von Ersteren werden fortdauernd neue erbohrt. [Auch hier sind die Angaben wieder sehr verschieden. Das von den Brunnen eingenommene Areal wird ziemlich übereinstimmend auf 150-200 qkm geschätzt, die Einwohnerzahl des Ortes selbst von GROSJEAN auf mehr als z Million, von PARKER (2., S. 22o) nur auf wenigstens eine Viertelmillion, von BONS D'ANTV auf etwa 300 000. Die Zahl der Salzbrunnen schwankt zwischen »mehreren Hundert« und » vielen Tausend« . Wahrscheinlich trifft das zweite Extrem eher zu, da alle genaueren Angaben auf mehrere Tausend (Marine -Rundschau: mehr als 2000, MISSION LYONNAISE und GROSJEAN : 3¢000, PARKER : nicht unter 5000) hinauskommen. PARKER (2., S. 22o) bemerkt dazu freilich, dass officiell, natürlich mit Rücksicht auf die Abgaben nach Peking, nur 1200 Brunnen gezählt werden, was GROSJEAN (S. 358) entweder nachschreibt oder bestätigt. Die Zahl der Feuerbrunnen scheint etwas grösser zu sein, aber nicht Tiber loo. Wichtig ist die mehrfach gemachte Bemerkung, dass beide Arten von Brunnen in der Richtung S WNO, also im gewöhnlichen tektonischen Streichen des Gebiets, angeordnet sind.]

Zum Stossen eines Bohrlochs dient ein eiserner Bohrer, dessen Gewicht mir zu 120 kin (72 kg) angegeben wurde. Das Instrument, welches von keinem europäischen Beobachter gesehen worden zu sein scheint, soll sich unten zu einer breiten Schneide verjüngen. Es wird an einem Tau aus langen, nicht gedrehten, an den Enden mit einander gekoppelten Bambus - Streifen }) befestigt. Das Tau hängt an dem dünnen Ende eines ebenfalls aus Bambus bestehenden, elastischen Hebelbalkens, welcher auf einem Gestell so ruht, dass, wenn das Eisen den Grund des Bohrloches berührt, das dickere Ende des Hebels über dem Erdboden schwebt. Drei Männer treten gleichzeitig darauf, bringen das Ende nieder und heben damit den Bohrer; dann springen sie nach der anderen Seite gleichzeitig ab, und der

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') Niedergelegt in Letters No. VII, S. 54 f. (Neudruck, S. 121 f.).

  1. S. GILL, River of Golden Sand [188o], I, S. 298 ff.; HOSIE, Journey through Ssu-ch'uan etc. in 1883; Parliana. Reports, China No. 2, 1884, [namentlich S. 6jr.,j und Derselbe, Western China [1890], S. 76-81.

  2. [LITTLE (S. 27) hat übersehen, dass Verf. selbst nicht in Tsz'- liu- /sing gewesen ist. Damit entfällt auch seine Kritik, Verf. sei hier unklugerweise ohne » Stuhl« gereist. Gegen dies Beförderungsmittel hei Forschungsreisen in China hat sich Verf. oft mit triftigen Gründen ,OE-eiiussert.]

  3. HosIE berichtet zwar (a. a. O., S. 77) von einem zolldicken Hanfseil, nimmt aber (S. 81) diese Angabe gleichsam zurück, indem er [von einem Bambus - Tau spricht und] beschreibt, wie die Verlängerung des Taues durch Anheften neuer Bambus - Streifen geschehe. [Die Benutzung von Bambus auch zu diesem Zweck wird von allen neueren Berichten bestätigt.]