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0472 China : vol.3
China : vol.3 / Page 472 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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430 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

den sich gabelnden Hsi-kiang zu münden scheint. In Wirklichkeit bleiben beide Flüsse unabhängig und tangiren sich nur in gleichem Niveau, wie die Linien eines X. Zwischen beiden liegt eine Sandbank, über welche hinweg der Hsi-kiang bei Hochwasser einen Theil seiner Gewässer an den Péi-kiang abgibt. [Dieser würde also für sich allein das ganze Delta bis Canton bilden.] Es muss indess auch ein fahrbarer Canal vom Hsi-kiang her hindurch führen, da die von Canton nach Wu-tshóu fu bestimmten Schiffe bei San-shui vorüber . gehen. Die Stelle ist näherer Untersuchung werth ; denn die Flusslinien bilden ein beinahe rechtwinkeliges Kreuz. [Der Péi-kiang kommt von NzO.]

Von San-shui-hsiën bis Tsing-yuén-hsiën. — Sowie man in den Péi-kiang einbiegt, beginnt sofort in Hügel zerschnittenes Terrassen-Land an beiden Ufern aufzutreten ; hier und da breitet sich alluviales Land zwischen Fluss und Hügeln aus. [Auf der Ost-Seite jedoch treten die Hügel an den Fluss heran.] Die Höhe der Letzteren schätzte ich auf 150 bis 300 Fuss über dem Fluss. Man befindet sich hier in den tieferen Schichten der vorher bei Hsi-nan erwähnten Formation [Fig. 31J. Sie fallen flach nach Ost und bestehen auch hier aus gelblichen,

W

Péi-kiang

O

H si-nan-tshönn

Fig. 31. Profil der Tertiär-Schichten an der Mündung des Péi-kiang.

a. Rothe thonige Sandsteine und Conglomerate, wechselnd mit sandigen bis schotterhaltigen Thonen
(tieferer Theil der Canton-Schichten).

b. Miirbe Sandsteine mit conglomeratischen Schichten und thonigen Zwischenlagen (höherer Theil der Canton-Schichten).

röthlichen, braunen und grauen Sandsteinen von mürbem Korn, welche mit thonigen Zwischenlagen wechseln. Auch [hier] kommen conglomeratische Schichten mit Quarzkieseln vor. Aeusserlich gleichen diese Ablagerungen den Becken-Schichten von Sz'tshwan, aber sie sind von weit jüngerem Alter.') Gerade an der Mündung des Péi-kiang, an dessen linkem Ufer, gelang es mir, neben einer grossen Zahl unbestimmbarer Pflanzenreste, die ich auch weiterhin vielfach sah, ein schönes gefiedertes Blatt einer Dicotyle zu finden, welches von A. SCHENK Rhus atavia benannt worden ist 2) und dem jüngeren Tertiär anzugehören scheint.

Dies ist meines Wissens, abgesehen von Säugethier-Resten, das einzige bisher in China bekannte Fossil der Tertiär- Periode.3) Leider ist trotz der von mir gegebenen Notiz 4) der so bequem zu erreichende Fundort noch nicht ausgebeutet worden. Man darf Dies um so mehr bedauern, als neben einer reichen Flora auch wahrscheinlich thierische Reste gefunden werden würden. Der Missionar HENRY fand (wie es scheint, bei einer Wanderung auf dem rechten Ufer), dass Muschelversteinerungen häufig seien 5).

t) [Dies ist fraglich, nachdem in einem ziemlich tiefen Horizont der Becken - Schichten von Sz'-tshwan Kreide-Fossilien nachgewiesen worden sind (s. oben, S. 156f.).]

2) S. hier, Bd. IV, .S. 268 f., und die Abbildungen auf Tafel L, Fig. 9 und i o.

-3) [Seitdem sind einige tertiäre Fossilien durch die französische Expedition unter LANTENOIS, und zwar sowohl Mollusken wie Pflanzen, in lacustrinen Mergeln und Ligniten der Provinz Yunnan gefunden und in dem Expeditions-Bericht (s. oben. S. 52, Anm. r) beschrieben worden.]

  1. S. Bd. IV, S. 268, Anm.

  2. S. B. C. HENRY, Ling-nam or Interior views of southern China, [London z886], S. 119. HENRY schreibt bei der Einfahrt in den Fluss: Skirting the west side of the North River for fifty miles as we ascend, are seen the mountains that formed the old coast line in the earlier geological history of the country, bare of trees, and in most places covered with heavy niasses of