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0316 China : vol.3
China : vol.3 / Page 316 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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V. CAPITEL. DIE PROVINZ KwVII'I'SHÓU.

Bei Yau-nzing tritt eine plötzliche Aenderung ein.   Die Strasse betritt das Gebirge

zwischen gewaltigen Bastionen von gelblichem Gestein ; durch enge Schluchten geht es hinan zwischen Rücken von gelblichem,. vielleicht dolomitischeln, sehr hartem Kalkstein , welcher, im Gegensatz zu dem stets kahlen Kalkstein der aus der Ebene aufragenden Felsen, mit Sträuchern und blühenden Pflanzen bedeckt ist. Hier und da lagern Ansammlungen von dunkelbraunem Mergel auf dem Fels. Die Provinz-Grenze entspricht nahezu der Grenze zwischen dem »reineren, blauen« Kalkstein der Ebene und dem des Gebirges, welcher in grosse vierkantige Massen zerschnitten ist. Weiterhin sind Höhlen, Tunnel und Brücken ausgewittert. Das Gestein lagert in dicken Schichten, und, indem das dünne Zwischenmittel auswittert, erhalten die Abhänge das Aussehen gigantischer verfallener Mauern.

Aber vor Lipo-hsiën beginnt wieder der blaue Kalkstein von Kwangsi. In den Platten desselben, mit denen der Weg gepflastert ist und welche durch die Stroh-Sandalen der Träger abgeschliffen werden, sieht man zahllose spiralige Durchschnitte von Versteinerungen. Der Weg führt einige Hundert Fuss durch einen [30 bis 5o Fuss hohen] natürlichen Tunnel, über welchem sich der Berg [etwa] 1000 Fuss [300 m] erhebt, und nachher durch tiefe Schluchten weiter nach Li-jio-hsiën, in 1460 Fuss [445 m] Meereshöhe. Der Thalbach soll südlich von der Stadt einen unterirdischen Lauf von 6 bis 7 g. M. [1z—z3 km] Länge haben. Die Berge sind steil, bewachsen, und erheben sich 2000 bis 3000 Fuss [600-900 m] über die Strasse.

Der Weg nach der nahen lebhaften Handelsstadt Tu-shan-tshóu muss bedeutend ansteigen, denn die Höhe dieses Orts ist zu 346o Fuss [1055 ni] angegeben. Die Kalkstein-Pflasterung dauert noch an, und es wird eine Tropfstein-Höhle beschrieben. •

Die W a s s er s c hei de zwischen Hsi-kiang und Yangtszé scheint kaum bemerkbar zu sein; ihre Höhe wird als »nur ein wenig über 300o Fuss« angegeben.') Dann kommt man nach Tuyünfu, einer Stadt, welche damals in Ruinen lag. Es ist sehr bemerkenswerth, dass diese Stadt, in 2460 Fuss [750 in] Meereshöhe, vom Tungting--See aus zu Wasser erreicht werden kann, allerdings nur während einiger Monate des Jahres. Sie liegt nahe dem Ursprung des längsten Quellflusses des Yuén-kiang.

Zwischen hier und dem nordwestlich gelegenen Kwéi-tinghsiën (335o Fuss [1020 m]) überschreitet die Strasse einen breiten Kalkstein-Rücken in 425o Fuss [1300 in] Höhe. Er bildet eine gebrochene Hochfläche ohne Bäume und ohne Anbau. Die Vertiefungen im Gestein werden von einer dem vertical zerklüftenden Lehm von Yünnan gleichenden Formation ausgefüllt. Westlich von der Stadt ist eine Tropfstein- Höhle. Endlich zwischen Lung li-hsiën (3670 Fuss [1120 ni]) und Kwéi yangfu (353o Fuss [2080 m]) ist das Gestein ein plattiger thoniger Kalkstein; die dünneren Platten, von 1 Zoll Dicke, werden zum Dachdecken benutzt. , Auch hier wird die Hochfläche in 4260 Fuss [rund 1300 in] überschritten.

Klar tritt an der von diesem Reiseweg durchquerten Stelle der unvermittelte Beginn der Bodenschwelle an ihrem Südrand hervor. Die Flüsse sind tief eingegraben. Ueber Thalsohlen von 1500 bis 2500 Fuss [450-750 m] erhebt sich das Gebirge 2000 bis 3000 Fuss [600-900 in], also zu einer Mittelhöhe von etwa 4500 Fuss [1375 m]. Von Li-po-hsiën an sind, mit Ausnahme von Tuyünfu, alle Thalsohlen in mehr als 3000 Fuss [900 1n], noch weiterhin in nicht weniger als 3500 Fuss [1070 m] Meereshöhe gelegen, während die Hochflächen in 4250 Fuss [z 3oo m] Höhe überschritten werden.

1) In dieser Gegend durfte sich in den Höhenbestimmungen ein nicht unbedeutender Irrthum finden. Ist schon die bedeutende Höhe von Tu-shan-tshóu über Li-ýo-hsiën wenig wahrscheinlich, so ist es kaum glaublich, dass Tu-shan, das die chinesische Karte an den Fluss Tu-kiang setzt, höher liegt als die Wasserscheide. Allerdings hat die Strasse, ehe sie diese erreicht, noch die Quellbäche des nach Westen gerichteten Papan-kiang zu überschreiten. Aber wenn diese nebst der Haupt-Wasserscheide einer tiefern Lage angehörten, so müssten sie doch von dem Tu-kiang durch eine Schwelle von mehr als 346o Fuss [1055 m] getrennt sein. [Neueres Material an zuverldssigeren Höhenbestimmungen liegt für Blies Gebiet nicht vor, s. unten.]