National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0629 China : vol.3
China : vol.3 / Page 629 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

DIE JÜNGEREN DECK-GEBILDE AM POYANG-SEE.

587

e) F 1 u g s an d. Dieses Gebilde ist von allen vorgenannten in seinem Vorkommen und seiner Lagerung unabhängig. Am meisten augenfällig sind seine Anhäufungen an den flach hügeligen, einander gegenüber stehenden Land -Vorsprüngen von Lau - y é -miau. Dieser Tempel ist eine kleine Oase an einem 25o Fuss [7j m] hohen gerundeten Hügel, dessen Oberfläche nur kahlen Sand zeigt. Der Berg besteht aber aus dünn geschichtetem, plattigem S a n d s t ein , aus dessen Verwitterung der Sand hervorgeht. Den gleichen Ursprung haben die zahlreichen Sandhügel an der Ost-Seite und im südlichen Theil der West-Seite des Unterseees, sowie über dem rechten Ufer des Yangtszé unterhalb Hu-kóu; das heisst, im ganzen Bereich des Tahau-Sandsteins. Die Richtigkeit der Erklärung seiner Entstehung aus diesem wird durch den Umstand erhärtet, dass sich in grösseren Höhen der aus demselben Sandstein bestehenden Berge die gelben Sandflecken deutlich zeigen. Wer auf dem Yangtsze bei Hu-kóu vorüber fährt, kann sie in dieser Lage wahrnehmen. Der Wind lagert den Sand um ; es entsteht eine an Abbrüchen leicht erkennbare Schichtung').

Folgerungen bezüglich der Entstehung des Poyang-Thales. —

Der Untersee, welcher das Poyang-Thal ausfüllt, hat die Richtung SSW—NNO.

Er durchschneidet in schiefem Winkel den wahrscheinlich lang gestreckten, von

SW nach NO streichenden Tahau-Gebirgszuge) und ist daher als ein Durchbruchs-

thai zu bezeichnen. Dasselbe liegt an einer Stelle, wo der sonst äusserst einfache

Gebirgsbau mehrfache kleine Störungen erlitten hat und Granit-Eruptionen erfolgt

sind. Hierin ist vielleicht die Lage ursächlich begründet. Es lassen sich drei

Phasen erkennen. Die erste ist durch die Terrasse der linken Thalseite und

deren Bedeckung durch Thone und Rollschutt bezeichnet. Der Ablagerung dieser

Anschwemmungen ging die A b s c h l e i f u n g der Terrasse voraus. Der Fluss

muss sich mithin in einer höheren Lage befunden haben als gegenwärtig. Da er

die Terrasse nur durch seitliche Erosion in den leicht zerstörbaren Schiefern und

Sandsteinen und durch oftmalige Verlegung seiner Windungen geschaffen haben

kann, muss sein Gefäll gering gewesen sein. Dies ist gleichzeitig die Periode der

L a t e r i t -Bitdun g. Die Umwandelung der Gesteine in diese Substanz fand

') LoczY (a. a. O., S. 369) hat die Flugsand-Hügel ausführlich behandelt, ist aber geneigt, die Entstehung des Sandes aus den jüngeren Sandsteinen im mittleren Theil von Kiangsi und seiner Ablagerung durch die Wässer des Kan-kiang herzuleiten, da er in der That auch an der Süd-Küste des Seees Sanddünen gesehen hat. Er glaubt, dass der bei Rückzug des Seewassers trocken gelegte Sand zu hohen Dünen aufgeweht werden könne, nimmt aber ausserdem eine Hebung desselben zu seinem jetzigen Niveau an. Diese Annahme begegnet der Schwierigkeit, dass die Anschwemmungen im See aus Schlamm bestehen, abgesehen von den erwähnten Eigenthümlichkeiten in der Verbreitung des Flugsandes. Die Hilfs-Hypothese (S. 384), dass die Anschwemmungen des Seees, obgleich sie jetzt schlammig seien, früher aus Sand bestanden hätten, kann der aufgestellten Anschauung nicht zur Stütze dienen.

2) [Der Ta-hau-shan (s. oben, S. 3-57.f.) ist auf Blatt 43 des » Atlas« nicht so weit nach Südwesten verzeichnet. Es handelt sich hier also um die Fortsetzung desselben Systems in dieser Richtung.]