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0057 China : vol.3
China : vol.3 / Page 57 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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POLITISCHE UND STRATEGISCHE STELLUNG.

2I

von selbst zufallen mussten, wenn sie ihm hinreichend begehrenswerth erschienen») Zu Zeiten politischer Wirren oder eines Zerfalls des Reiches ist es wiederholt gelungen, im Südwesten eine Sonderherrschaft zu begründen ; aber sie ist nie von langer Dauer gewesen, und niemals hätte es gelingen können, von einem dort gelegenenen Orte aus das ganze Chinesische Reich zu beherrschen. Diese Erkenntniss dürfte auch maassgebend gewesen sein, als im November 1900 der Plan des nach Hsi-ngan-fu geflüchteten Kaiserlichen Hofes, seine Residenz in Tslzöng-tu fu aufzuschlagen, bald wieder verlassen wurde, obgleich jetzt die telegraphische Verbindung mit allen wichtigen Orten des Reichs ein viel wirksameres Mittel zur Entsendung der Befehle und zum Empfang der Nachrichten geboten haben würde, als es jemals in der geschichtlichen Vorzeit der Fall gewesen ist.

GESCHICHTE

DER KENNTNISS DES SÜDWESTLICHEN CHINA.

I. LITERATUR UND REISEN VOR 1872.

Schon in der fernen Zeit, aus welcher das Buch Yü-kung stammt (ungefähr 2200 v. Chr.), kannten die im Thal des Wéi ansässigen Chinesen die Gebirgsgegenden im Süden des Tsinling- Gebirges. Ein Theil derselben wurde als die Provinz L i a ng zusammengefasst. Ihre Bewohner, welche von fremdartigem, wahrscheinlich tibetischem Stamm waren, hatten einen geringfügigen Tribut von Fellen, Eisen, Stahl und dreierlei Steinen, unter denen sich solche für Pfeilspitzen befanden, zu entrichten. Auf ein darüber hinaus gehendes Oberhoheitsverhältniss deutet nur der Satz, dass die Bevölkerung der Districte Ts a i und Möng, welche wahrscheinlich im Südwesten der Thalebene von Tshöng-tu fu lagen, zur Ruhe gebracht wurde. Der Text des Yii-kung deutet auf eine allgemeine Bekanntschaft mit der Lage der Flüsse und Gebirge. In dem Commentar zu dem uralten Bericht habe ich auszuführen gesucht, dass die fruchtbaren Thalebenen von P o und Min , d. h. von Han-tshung-fu am oberen Han und von Tshöngtu fu am Min, angebaut wurden; dass der Weg, auf welchem der regelmässige Tribut zur kaiserlichen Residenz gebracht wurde, auf dem Kia-ling-kiang (früher T s i ë n genannt) hinauf, dann über Land nach Miën bei Han-tshung fiz und von

') S. Bd. II, S. 267-274.